Sonneck (2260 m) - Über den rassigen Ostgrat


Publiziert von DonUlmar , 24. Oktober 2022 um 14:26.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum:23 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1380 m
Abstieg: 1380 m
Strecke:11 km

Das Klettern ist bei mir reine Kopfsache und zum Ende des Bergsommers hat man meist eine gewisse Form erreicht so dass man auch mal die Grenzen der Komfortzone austesten kann. Aufgrund der späten Jahreszeit stehen bei mir schnell erreichbare, südseitige Touren gerade hoch im Kurs und so beschloss ich das Sonneck über den Ostgrat zu besteigen. Da es zur Tour bereits einen ausgezeichneten Bericht gibt (siehe https://www.hikr.org/tour/post126432.html) will ich meine Eindrücke hier nur kurz zusammenfassen:

Aufstieg auf beschildertem Weg vom Jagerwirt aus in Richtung Schneekar (am besten parkt man bereits kostenlos in einer Parkbucht vor dem Halteverbotsschild). Bei einem Steinmannl zweigt man durch Latschen in Richtung Kletterrouten und erreicht schon bald das Schuttgelände. Der weitere Aufstieg ist sehr mühsam: Am besten hält man sich möglichst weit links im Kar wo es zumindest den einen oder anderen Fels zum Festhalten gibt. Kurz vor dem Kleinkaiserl wird das Gelände besser und man steigt linkerhand über eine steilere Stufe (I-II) weiter in Richtung einer bereits von weitem erkennbaren Scharte empor. Auf eine Besteigung des Kleinkaiserl habe ich verzichtet, da aus der Einstiegsrinne immer wieder große Felsbrocken heruntergerollt kamen.

Von der Scharte aus südseitig queren und über gelbliche Felsen auf den Grat klettern (II) bis es nicht mehr weiter geht. Hier nun in die schattige Nordflanke wechseln. Das Gelände ist zunächst moderat aber der Grat schnürt sich schon bald zusammen und man steigt schließlich ziemlich exponiert in eine Gratscharte empor (II-III). Ab hier nun Kletterei in bestem Kaiserfels (I-II) aber es bleibt sehr luftig.

Schon bald erreicht man die Schlüsselstelle: Ein plattiger Felsaufschwung wird rechts umgangen und von der Nordseite aus sehr ausgesetzt direkt erklettert. Die Felsstelle schaut auf den ersten Blick glatt und abweisend aus, aber wenn man etwas sucht findet man durchaus brauchbare Griffe und Tritte (III). Wenige Meter später dann gleich die zweite IIIer-Stelle, die ich allerdings etwas einfacher empfand: Eine Felsplatte mit guten Griffen muss mit einem beherzten Armzug erklommen werden. Danach kann erstmal durchatmet werden - die Hauptschwierigkeiten sind nun vorüber. Das Gipfelwandl wird in leichter Kletterei (II) erstiegen und man erreicht in wenigen Schritten das Gipfelkreuz des Sonneck.

Der Abstieg erfolgt über markierten Wanderweg. Normalerweise würde sich hier nun eine Überschreitung der Hackenköpfe in Richtung Scheffauer anbieten aber die Zeit war leider schon ziemlich fortgeschritten so dass ich auf normalem Weg zum Parkplatz abgestiegen bin.

Fazit: Sehr schöne Rundtour auf einen bekannten Kaisergipfel, die sich aufgrund der Südausrichtung besonders für die spätere Jahreszeit eignet. Die Kletterei am Ostgrat ist sehr ausgesetzt und daher nur geübten Bergsteigern zu empfehlen, die den III. Grad sicher beherrschen.

Tourengänger: DonUlmar


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