Im Föhn auf das Sonneck


Publiziert von maxl , 30. September 2017 um 14:41. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum:13 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Scheffau kurz hinter der Kirche rechts abbiegen und auf kleiner Teerstraße hinauf zum Jagerwirt. Dort zahlreiche Parkmöglichkeiten (kostenlos!)
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Heuer muss man ja schon recht früh die Schneelage in die Tourenplanung einbeziehen. Der Kaiser ist heute eigentlich nicht ganz oben auf der Liste gestanden, aber allzu viel Kontakt mit der weißen Pracht sollte dann auch nicht sein. So kommt uns das überwiegend südseitig exponierte Sonneck in den Sinn, das passt auch gut zu einem nicht zu heißen föhnigen Herbsttag, so kann man sich nach dem windigen Grat wieder etwas aufwärmen. Zudem sind wir wieder schön spät dran, so dass wir oben vollkommen unsere Ruhe haben. Und die Tour lohnt sich ob der Rundsicht allemal, der Wilde Kaiser bietet schon tolle Blicke, wenn er mal nicht grade in Wolken steckt.

Die Tour startet man am besten am Parkplatz Jägerwirt oberhalb von Scheffau, so spart man sich wenigstens ein paar Höhenmeter, die Talsohle ist in dieser Gegend doch schon ziemlich niedrig im Durchschnitt. Wir marschieren auf der Straße ein viertel Stündchen taleinwärts und kommen zur Wegscheid-Niederalm. Hier wird aus dem Fahrweg ein Steig, bzw. für ambitioniertere Zeitgenossen ein MTB-Trail (so verrät es ein Schild). Ein Stückerl hinter der Alm biegen wir nach rechts ab und stapfen durch zunehmend ausblickreiches Gelände zur recht idyllischen Wegscheid-Hochalm. Immer weiter führt unser Weg uns an die steilen Südwände des Kaiser heran, die wir schließlich am sogenannnten Wasserfall erreichen. Hier scheiden sich die Geister, rechts ginge es zum Treffauer, den habe ich aber schon im Sack, also nach links, wo der Steig meistens durch Latschen die Flanke quert. Noch vor dem kleinen Sonnenstein schwingt sich der Weg schließlich ordentlich auf, es geht zapfig steil und immer noch durch Latschen (nix für den Hochsommer!!) bergan. Das Gelände wird aber endlich freier, und durch steile Wiesen und Schrofen (T3) steigt man hinauf auf den Kamm, den man am kaum erkenntlichen Wiesberg erreicht. Knapp 3h sollte man bis hierher schon einplanen.

Nun folgt natürlich das Filetstück der Tour. Auf dem traumhaft schönen Kamm schlendert man der Kopfkraxen entgegen, einem unbedeutenden Gipfel, den ein kleiner Steinmann ziert. Jenseitig geht's dann ordentlich steil und ausgesetzt, aber durchgängig am Drahtseil (I) in die Scharte zwischen Kopfkraxen und Sonneck; diese Passage ist schattseitig, Obacht deshalb bei Glitschigkeit jeglicher Couleur. Danach wird's wieder einfach und man steigt auf zunehmend breitem Rücken durch Karstgelände hinauf zum Sonneck, ne dreiviertel Stunde Gehzeit hat's insgesamt auf dem Kamm. Oben dann gibt's erstmal eine ausführliche Rast, denn die Sonne scheint erstaunlich konstant und auch sonst ist die Stimmung exzellent, Manchmal ist das Leben schon sehr schön...

Der Rückweg besteht bis zum Sonnenstein aus dem gleichen Steig, in der stellenweise gut 40° steilen Flanke jubeln die Knie. Unterm Sonnenstein indes queren wir nicht gen Osten, sondern ein kurzes Stück gen Westen, um dann nach links zur Kaiser-Hochalm abzusteigen. Von hier führt ein recht netter Steig in kurzer Zeit zur Kaiseralm, an der wir uns durch zahlreiche Kühe sowie deren Hinterlassenschaften wühlen müssen. Hier zweigt schließlich vom Fahrweg der Steig ab, der uns zurück zur Wegscheid-Niederalm bringt, von da ist's dann nimmer weit zum Jägerwirt, an dem sich unser treuer grüner fahrbarer Untersatz findet.

Tourengänger: maxl, AIi


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