Sonneck (2260m) durch die Alte Südwand, ein echtes Kaiserschmankerl
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Die Tour hatte ich gar nicht auf dem Schirm und bis 24 Stunden davor auch noch nie damit beschäftigt. Vielleicht auch besser so, denn so blieb weniger Zeit sich Gedanken zu machen und es halbwegs entspannt anzugehen. Gebe aber ehrlich zu beim Anblick und den feuchten Bedingungen mehrmals mit mir gerungen zu haben nicht doch noch vor Ort etwas gutmütigeres zu wählen. Mit Robert war aber ein Experte für solche Touren dabei, der mich notfalls schon durchgeboxt hätte, was aber letztendlich zum Glück nicht nötig war.
Start beim Jägerwirt und von dort ins Schneekar zum Einstieg vom Kraxengrat, denn dessen ersten drei Seillängen (bis 3+) sind identisch mit der Alten Südwand auf's Sonneck. Den ersten Aufschwung ins Wiesengelände überwunden geht es nun rechts aufwärts über Schrofen (2 oben raus evtl schon 3) um über den sichtbaren Rücken in die eigentliche Südwand zu gelangen. Dahinter steiles Gras (überwiegend „Gehgelände“ mit etwas Schrofenklettern bis 2) nach oben und unter den Felsen rechts in einen Kessel, wo zum ersten Mal die Kletterroute „Direkte Südwand“ gequert wird. Wenige Meter über Standplatz wird diese über Schrofen (2) leicht steigend nach rechts querend verlassen. Um den Bogen zu schließen geht es darauf wieder sehr steil links durch Schrofen (2) zurück, bis die „Direkte Südwand“ 2 Seillängen später wieder gekreuzt wird. Nun ist man auch schon in der sehr langen Ausstiegsschlucht, die steil am linken Rand (anhaltend 3, selten leichter, Schlüsselstelle, klettertechnisch nicht schwerer als die drei Einstiegsseillängen allerdings anhaltend in dem Schwierigkeitsbereich) durchstiegen wird. Beim nächsten Kessel befindet man sich schon unter dem „Ausstiegsklemmblock“. An dessen linken Seite (2) rauf und die letzten Meter nach rechts raus (2 oder 3 auf alle Fälle problemlos im Vergleich zu davor) zum nahen Gipfelkamm und auf den letzten Metern über Normalweg zum Gipfel.
Runter geht es für uns ober Ostgrat, Treffauer und Tuxeck zu dem es bereits Beschreibungen gibt.
Eine absolute Genusstour in diesem Schwierigkeitsbereich die sicher eher selten gemacht wird. Topo vom Stadler und Beschreibung aus AV-Führer von 1978 dienten uns als Bestätigung, denn auch wenn es da unübersichtlich heißt, ist die Tour durchgehend doch eher eindeutig. Man folgt immer dem einfachsten Gelände, denn abweichen von der Route dürfte die Schwierigkeit deutlich erhöhen. Auch ohne Beschreibung hätten wir genau diese Route gewählt. Mit Abstieg Ostgrat (der im Vergleich zur Alten Südwand „deutlich“ einfacher ist) hat man eine Runde, die sicher mit zum schönsten gehört, was ich bisher im Kaiser gemacht habe.
Es sind wenige Sicherungen in der Tour vorhanden (in den Bereichen wo nicht gerade eine neue Kletterroute verläuft), allerdings würde es sich überwiegend gut selbst absichern lassen.

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