Aletschgletscher-Traverse


Publiziert von Delta Pro , 3. November 2022 um 22:15.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:21 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   CH-BE 
Zeitbedarf: 7:45
Aufstieg: 230 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:25 km

Highlight der Gletscher-Messsaison - die Aletsch-Traverse

Man kann die Messungen am Aletschgletscher auf diese Art und Weise durchziehen - wir haben das schon im September 2020 getestet. Doch es ist schon etwas grenzwertig. Neben der langen Wanderung (25km) den längsten Gletscher der Alpen herunter, schlägt vor allem die Reise zu Buche, so dass ich erst 18 Stunden nach Start wieder zu Hause bin. Die Eindrücke und die Weite und Einsamkeit sind am Aletschgletscher aber einfach mit keiner anderen Gebirgslandschaft der Alpen zu vergleichen. Immer wieder ein fantastisches Erlebnis.

Schon um kurz nach 8 Uhr (Bergsteigerbahn) seilen wir uns auf dem Jungfraujoch an. Es liegen rund 30 cm Neuschnee, welche die unzähligen, tiefen Spalten teils bedecken. Eigentlich hatten wir nach dem vergangenen, schönen Wochenende eine breite Spur hinab zu den Konkordiahütten erwartet. Doch die sind schon zu und eine unberührte Pulverschneelandschaft liegt vor uns. Die Gamaschen wären heute nicht falsch gewesen... Bei der Spurarbeit wird schnell klar, dass die Sache heute härter als vor zwei Jahren wird, also wir die Fiescheralp inkl. allen Messungen in 6 Stunden erreichen konnten. Der oberste Pegel, wo seit 100 Jahren gemessen wird, zeigt zum ersten Mal überhaupt einen Eisverlust. Normal liegen dort zu dieser Jahreszeit noch 3-4 Meter Schnee aus dem Winter... Einmal mehr: Kaum zu glauben, was 2022 mit den Schweizer Gletschern angerichtet hat. Aufgrund der starken Verspaltung ist die normale Route gegen den Korkordiaplatz unmöglich. Es muss vom Plateau unter dem Joch weit nach rechts ausgeholt werden. Durch ein Spaltenlabyrinth gelangen wir in eine Mulde im rechten Gletscherteil und damit erstaunlich effizient in den flachen Bereich. Trotz ungünstigen Bedingungen finden wir den Weg recht gut mit nur wenigen kleinen Einsackern in versteckte Spalten. Dann folgen 14 Kilometer Marsch, immer genau in der Mitte des Eisstroms an allen Messpunkten vorbei. Alle 2-4 km werden die Bohrstangen ausgepackt. Diesmal finden wir endlich die perfekte Route durch die Spaltenzone auf Höhe der Konkordiahütten, wo wir die letzten beiden Male ziemlich basteln mussten: Runter zu den ersten grösseren Querspalten, schräg links an den Gletscherrand, 1km runter und dann wieder in die Mitte. Der Rückmarsch zur Fiescheralp zieht sich dann wie immer in die Länge. Nach so einem perfekten Tag hat man dafür aber bei weitem die nötige Energie.

Tourengänger: Delta


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T2 WS+ II
23 Jun 19
Finsteraarhorn (4274m) da Fiesch · martynred
WS WS
21 Apr 19
Hinter Fiescherhorn e Mönch · Laura.
WS+ II
23 Jul 20
Gross-Grünhorn · garaventa
T5+ WS II
5 Aug 17
Olmenhorn · Zaza

Kommentare (1)


Kommentar hinzufügen

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 4. November 2022 um 19:25
Eindrückliche Bilder alleine auf dem Aletsch, da kam mir gerade meine Solotour in einem Januar in Sinn. Man kommt sich vor bei Spuren wie in der Antarkis :-)

/www.hikr.org/tour/post11000.html


Kommentar hinzufügen»