Pizzo Leone (1659 m) - der Laufsteg über dem Lago Maggiore


Publiziert von 83_Stefan , 27. März 2023 um 21:11.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:27 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Gridone 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Ronco sopra Ascona via Gruppaldo auf asphaltierter, zuletzt schmaler Bergstraße bis zu einer Linkskehre auf 936 Metern Höhe mit fünf Stellplätzen. Alternativ größerer Parkplatz nach weiteren 200 Metern Strecke.
Kartennummer:map.geo.admin

Einen solch schönen Aussichtspunkt über dem Lago Maggiore wie auf der Corona dei Pinci gibt es wohl kaum einen zweiten. Er allein wäre schon einen Besuch wert. Aber zum Glück gibt es noch den Pizzo Leone im weiteren Kammverlauf: Sein Name klingt nach mehr als er ist, denn eigentlich ist er sanft und harmlos. Aber er ergänzt die fantastischen Seeblicke vom kleinen Nachbarn mit eindrucksvollen Blicken über das Centovalli in die Tessiner Alpen. Und der Kamm dazwischen erinnert an einen Laufsteg hoch über dem tiefblauen See. Keine Frage, eine Tour für Genießer!

Von Ronco sopra Ascona kann man weit mit dem Auto auf den Berg hinauffahren. Günstiger Ausgangspunkt ist ein kleiner Parkplatz mit fünf Stellplätzen in einer Linkskehre auf 936 Metern Höhe; ist dort alles belegt, gibt es 200 Meter weiter noch einen größeren Parkplatz. Vom kleinen Parkplatz in der Kehre gelangt man auf einem ausschilderten Verbindungsweg hinüber zum Anstiegsweg auf die Corona dei Pinci. Auf ihm wandert man aussichtsreich auf einem Rücken bergauf, bereits jetzt begeistert der Blick hinunter auf den Schwemmkegel von Ascona sowie den nördlichen Seezipfel. Nach einem kurzen Abschnitt im Wald quert der Steig durch die freie Flanke nach Südwesten und nimmt die Anstiege von Brissago und Ronco sopra Ascona auf. Schließlich leitet er auf die bewaldete Kammhöhe hinauf und erreicht dort eine Verzweigung.

Um zur Corona dei Pinci zu gelangen, hält man sich rechts und wandert in nur wenigen Minuten am Kamm hinüber zum höchsten Punkt. Und siehe da: Nur ein paar Meter unterhalb des Gipfels findet sich auf der Südseite eine Aussichtsbank mit einer derart herrlichen Aussicht auf den Lago Maggiore, wie man sie sich nur träumen kann. Ein Ort um ewig zu verweilen.

Aber wer rastet, der rostet. Deshalb geht es weiter zum Pizzo Leone. Am bekannten Weg geht man zurück zur Verzweigung und folgt dort der Beschilderung nach Südwesten durch den Buchenwald. Am Beginn einer Fahrstraße schwenkt der Steig nach rechts ab und führt oberhalb der Straße weiter. Der Wald wird verlassen und nach einer Wiese trifft man auf einen Fahrweg, dem man ein kurzes Stück nach rechts folgt.

Wo der Asphaltbelag beginnt, verlässt der Steig die Straße wieder und erreicht sodann eine Verzweigung. Man hält sich an die Beschilderung zum Monte Leone und wandert am Kamm durch Buchenwald weiter nach Südwesten. Es finden sich meist mehrere Spuren, sodass man entweder  im Wald, direkt am Kamm, oder auf der Südseite gehen kann, wo man schöne Blicke zum Lago Maggiore hat. Durch ein Gatter betritt man schließlich das Weidegelände der Alpe Naccio.

An den unteren Alphütten wandert man rechts vorbei und gewinnt im Anschluss weiter an Höhe. Später gelangt man kurz in den Wald hinein, verlässt diesen aber gleich wieder nach links und passiert sodann die obere Hütte. Von hier ist es nicht mehr weit bis zu einem ansprechenden Aussichtspunkt mit Kreuz und Bank unterhalb des Gipfelaufbaus. Hier kann man nochmals recht schön die Brotzeit auspacken und Kraft für den weiteren Anstieg tanken.

Zum Gipfel folgt man dem beschilderten Steig entlang des grasigen Rückens bergauf und lässt den Aussichtspunkt mit dem Kreuz hinter sich. Am Waldrand gewinnt man schnell an Höhe, der Blick hinunter zum See ist stets frei. Der Rücken flacht sich schließlich ab und der oberste Gipfelaufbau rückt ins Blickfeld. Zunächst geht es wenige Meter bergab in eine Senke, dann beginnt der Schlussspurt: Deutlich steiler geht es durch freies Gelände aufwärts, knapp unter dem höchsten Punkt läuft der Steig mit einem von Südwesten kommenden Anstieg zusammen (Verzweigung nicht beschildert) und erreicht sodann den Gipfel mit dem kleinen, grün lackierten Gipfelkreuz. Hier hat man erstmals einen freien Blick über das Centovalli ins Herz der Tessiner Alpen, auf der anderen Seite sind die Blicke hinunter zum See und auf die andere Seite nach wie vor prächtig. Im Südwesten regiert uneingeschränkt der über 500 Meter höhere Gridone mit seiner Gefolgschaft.

Um die Wanderung zumindest im oberen Teil zur Rundtour zu machen, geht man entlang des Anstiegswegs nur bis zur unbeschilderten Verzweigung knapp unter dem Gipfel zurück und zweigt dort auf den Steig nach Südwesten ab. Er führt recht steil entlang des Südwestrückens hinunter in die Einschartung Canva, wo sich eine beschilderte Verzweigung befindet. Bereits ein paar Meter vor der Scharte zweigt man scharf nach links auf eine deutliche, markierte Spur ab und quert unter dem zuvor begangenen Rücken aussichtsreich hinüber zum Aussichtspunkt mit dem Kreuz. Hier schließt sich die Runde. Der restliche Abstieg folgt der bereits bekannten Route.

Schwierigkeiten:
Wanderung zur Corona dei Pinci: T2 (problemlose Bergwege).
Übergang zum Pizzo Leone: T2 (gut ausgetretene, deutliche Steige).
Alternativer Abstieg: T2 (unschwierig).

Fazit:
Eine ungemein lohnende 5*-Wanderung, die durch ihre fantastischen Tiefblicke zum nördlichen Lago Maggiore wohl einzigartig ist. Am Pizzo Leone hat man zudem einen herrlichen Rundumblick, das ganze Centovalli liegt einem zu Füßen. Für verhältnismäßig wenig Aufwand bekommt man hier viel geboten.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Tessiner Alpen, 5*-Tour, 1600er, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
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