Grigna Settentrionale - Cresta Piancaformia


Publiziert von cardamine , 15. September 2022 um 00:01.

Region: Welt » Italien » Lombardei
Tour Datum:11 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:13 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SS36 Ausfahrt Bellano/Valsassina - Perlasco - Cainallo - Parkplatz "Via della Ganda" Achtung, die Parkgebühr (4 €) muss am Automaten an der Albergo Cainallo bezahlt werden, oben gibt es keinen Automat!
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Brioschi, Rifugio Bietti-Buzzi

Die Grigna Settentrionale ist ein beliebter Aussichtsberg am östlichen Arm des Comersees. Bei gutem Wetter reicht die Aussicht vom Monte Rosa bis zum Ortler. Es gibt viele Wege in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden auf den Gipfel. Im Dezember 2018 hatte ich schon einmal die sehr empfehlenswerte Überschreitung von der Grigna Meridionale gemacht. Dieses Mal wollten wir uns an dem anspruchsvollsten Sommeraufstieg, der Cresta Piancaformia integrale, versuchen. Von den Schwierigkeitsbewertungen auf hikr waren wir etwas irritiert: Die meisten vergaben ein T4 und Kletterschwierigkeit III, was irgendwie nicht zusammenpasst. Unsere Meinung zur Schwierigkeit ist: Die einzige III, einen Turm, kann man umgehen, der Rest ist gehobenes T5 (Vergleich: Etwas schwieriger als der Chöpfenberg-Ostgrat). Sicherungsmöglichkeiten in Form von Bohrhaken gäbe es ab und zu. Aufgrund der Kürze der Schwierigkeiten wäre es aber etwas übertrieben, mit Seil und Klimbim zu kommen. Die schwierigsten Stellen kommen gleich am Anfang des Grates; falls man sich überfordert fühlt, kann man umdrehen und über die Via della Ganda zum Gipfel aufsteigen.

Vò di Mocodeno - Bocchetta del Guzzi (T3)
Ausgangspunkt der Tour ist der Wanderparkplatz Vò di Mocodeno bei Cainallo. Der Parkplatz ist am Wochenende hoffnungslos überfüllt und die Autos parken weit die Strasse hinab. Zusammen mit einigen anderen Spätaufstehern starten wir auf dem Wanderweg zur Bocchetta di Prada. Bei der kleinen Kapelle zweigt der Weg auf die Cresta di Piancaformia ab (ausgeschildert). Der Weg führt am Gipfel Belvedere vorbei zur Bocchetta di Piancaformia (bis hierher T2). Ab dort wird der Weg langsam felsiger (T3) - einige einfache Kraxelstellen - und man erreicht die Cima di Piancaformia, von der man den Gipfelgrat gut einsehen kann. Von dem Gipfel steigt man wenige Meter ab zur Bocchetta del Guzzi, wo man auf die Via della Ganda (Wanderweg) aussteigen kann. Wir folgen weiter den gelben Markierungen direkt über den Grat, gehen an der Höhle "Abisso W Le Donne" vorbei und erreichen den unmarkierten P. 2282, wo die Schwierigkeiten beginnen.

P. 2282 – Grigna Settentrionale (T5+ II)
Man ignoriert die Seile auf der rechten Gratseite und klettert bei einer gelben Markierung direkt auf den Grat. Steigeisenkratzer weisen sehr gut den Weg. Ein Felskopf wird ausgesetzt traversiert, dann steht man vor der Schlüsselstelle, einem Turm (III). Ohne Seil ist das für uns ein No-Go, also queren wir auf vermeintlichen Wegspuren etwas links abwärts (kein Geröll lostreten, gleich darunter ist der Wanderweg!) und queren dann über schräge Platten hinüber zu einem Punkt, von wo man einen mit Netz abgedeckten Höhleneingang sieht. An der Höhle vorbei klettern wir wieder auf den Grat, wo ein Steinhaufen auf dem Turmkopf liegt. Danach geht es weniger exponiert auf dem Grat weiter zu einer Scharte, wo für uns die Schlüsselstelle liegt: Eine senkrechte, rechts und links sehr exponierte II+ mit kleinen Tritten. Danach klettert man auf teils schmalem Grat weiter zu einer Abkletterstelle (II+). In der Platte gibt es gute Löcher, aber die muss man von oben erstmal finden. Danach folgt wieder eine kurze exponierte Kletterstelle, bevor man auf einem Grasplateau endet. Ab hier wird das Gelände einfacher (T4). In genussvoller Ier Kraxelei geht es Richtung Gipfel, der jetzt schon sichtbar ist. Auf dem Gipfel steht das Rifugio Brioschi, wo man sich vor dem Abstieg stärken kann.

Abstieg über die Via del Caminetto (T4)
Der Rückweg wurde spannender als gedacht: Nach dem Abstieg über einen erodierten Weg zur Bocchetta Releccio geht es steil entlang von Ketten in ein Couloir hinein. Durch dieses kraxelt man nach unten und quert dann über einen steilen Geröllhang hinunter in die grüne Talsohle. Bis hierher T4. Man passiert den Abzweig zur Via Ferrata Sasso Carbonari und gelangt zum Rifugio Bietti-Buzzi. Nun geht es in einer langen Querung zum Felsbogen Porta di Prada. Dahinter erreicht man wieder die Kapelle. Von dort auf dem Hinweg zurück zum Parkplatz.

Tourengänger: Toni Montaña, cardamine


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