Maurerberg 2336m - Kaiserschmarrnblues
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Wer kennt das nicht, eine Tour zu gehen, nur wegen der späteren Einkehr. Der Gipfel ist Nebensache, der Kaiserschmarrn ist das Ziel. Eigentlich bräuchte ich Pause, aber mein Urlaub hat gerade begonnen und ab morgen ist Schlechtwetter angekündigt. Mir fällt eine passende Runde ein, man hat mir von der Maurerberghütte vorgeschwärmt und mein persönlicher Shuttledienst könnte mich in Untermoi abholen.
So ziehe ich direkt in Onach los, damit auch ein paar Kilo- und Höhenmeter zusammen kommen, für ausreichend Appetit. Überm Jakobsstöckl habe ich den Tausender voll und der Maurerberg ist noch im weiter Ferne. Am Horizont taucht er als dunkler Schatten auf, zwischen Peitlerkofel und Furchetta.
Fast beneide ich die E-biker wie sie an mir vorbeisurren. Doch als sich die erste flachlegt und dem nächsten die Kette abspringt, bin ich wieder glücklich als Fußgänger. Das Motorradfahren habe ich schließlich schon vor Jahrzehnten gelassen.
Zurück zum Kaiserschmarrn: Ich könnte vom Lüsner Joch direkt zur Einkehr queren, doch der Maurerberg muss vorher sein, ohne Gipfel schmeckt ein Kaiserschmarrn nur halb so gut. Also quäle ich mich hinauf und auch gleich wieder hinunter, die Hütte ist schon zu sehen und ich rieche ihn schon beinahe, den luftig-saftigen, angeröstet-schmackigen Teig. Ich stehe einfach drauf!
Natürlich bin ich vorsichtig geworden nach vielen schlechten Kaiserschmarrnerfahrungen, schaue der Bedienung tief in die Augen und frage nach. "Sehr gut!" ist ihre Antwort, aber was soll sie auch sonst sagen!? Immerhin, es dauert, bis er auf dem Tisch steht, er wird frisch gebacken, normalerweise ein gutes Zeichen. Doch was nützt frisches Zubereiten, wenn keine frische Zutat drin steckt. Schon beim ersten Biss schmecke ich die teigig-fade Fertigmischung mit Trockeneipulver, ein Kaiserschmarrn ohne Kaiser, übrig bleibt Schmarrn. Mit Extrazucker versuche ich ihn aufzupeppen, mit Grantenmarmelade schaffe ich gerade ein Viertel, der Rest geht zurück in die Küche.
Ob der Koch seinen eigenen Kaiserschmarrn essen würde? Mit so einer Darbietung kann man mir den Tag versauen. Die Bedienung richtet mir ihr Beileid aus und dem Koch meine Bewertung, ich zahle und suche das Weite. Die Sonne scheint, die Berge ringsum strahlen, langsam bessert sich meine Laune wieder. Ich husche nach Untermoi, mein Abholdienst wartet schon und muss sich auf der ganzen Heimfahrt meinen Kaiserschmarrnblues anhören.
So ziehe ich direkt in Onach los, damit auch ein paar Kilo- und Höhenmeter zusammen kommen, für ausreichend Appetit. Überm Jakobsstöckl habe ich den Tausender voll und der Maurerberg ist noch im weiter Ferne. Am Horizont taucht er als dunkler Schatten auf, zwischen Peitlerkofel und Furchetta.
Fast beneide ich die E-biker wie sie an mir vorbeisurren. Doch als sich die erste flachlegt und dem nächsten die Kette abspringt, bin ich wieder glücklich als Fußgänger. Das Motorradfahren habe ich schließlich schon vor Jahrzehnten gelassen.
Zurück zum Kaiserschmarrn: Ich könnte vom Lüsner Joch direkt zur Einkehr queren, doch der Maurerberg muss vorher sein, ohne Gipfel schmeckt ein Kaiserschmarrn nur halb so gut. Also quäle ich mich hinauf und auch gleich wieder hinunter, die Hütte ist schon zu sehen und ich rieche ihn schon beinahe, den luftig-saftigen, angeröstet-schmackigen Teig. Ich stehe einfach drauf!
Natürlich bin ich vorsichtig geworden nach vielen schlechten Kaiserschmarrnerfahrungen, schaue der Bedienung tief in die Augen und frage nach. "Sehr gut!" ist ihre Antwort, aber was soll sie auch sonst sagen!? Immerhin, es dauert, bis er auf dem Tisch steht, er wird frisch gebacken, normalerweise ein gutes Zeichen. Doch was nützt frisches Zubereiten, wenn keine frische Zutat drin steckt. Schon beim ersten Biss schmecke ich die teigig-fade Fertigmischung mit Trockeneipulver, ein Kaiserschmarrn ohne Kaiser, übrig bleibt Schmarrn. Mit Extrazucker versuche ich ihn aufzupeppen, mit Grantenmarmelade schaffe ich gerade ein Viertel, der Rest geht zurück in die Küche.
Ob der Koch seinen eigenen Kaiserschmarrn essen würde? Mit so einer Darbietung kann man mir den Tag versauen. Die Bedienung richtet mir ihr Beileid aus und dem Koch meine Bewertung, ich zahle und suche das Weite. Die Sonne scheint, die Berge ringsum strahlen, langsam bessert sich meine Laune wieder. Ich husche nach Untermoi, mein Abholdienst wartet schon und muss sich auf der ganzen Heimfahrt meinen Kaiserschmarrnblues anhören.
Tourengänger:
georgb

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