Jakobskopf 2116m - Pilgerwege im Pustertal

Die inflationäre Verbreitung des Jakobsweges hat auch das Pustertal erreicht, so sparen wir uns die Reise nach Spanien und können bequem vor der Haustür pilgern. Jakobs gibts auf unserer Wanderung jedenfalls einige und sogar in verschiedenen Formen: als Stöckl, als Kopf, als Statue und natürlich auch als Meeresschalentier. Unsere Reise zur inneren Einkehr folgt oberhalb von Onach dem Weg Nr. 3 bis zur 1. Pilgerstation, dem Jakobsstöckl, passend zum Thema in undurchdringlichem Nebel. Von hier zweigt der Weg Nr. 10 zur Wieseralm ab, den wir nach 5 Minuten rechts verlassen, sanft ansteigend zum Jakobskopf. Kurze Besinnung und Meditation, bevor wir nach einigen ernsthaften Orientierungsproblemen an der Wieseralm wieder auf die Markierung stoßen. Beim Rückmarsch zum Jakobsstöckl haben wir wieder den Blick nach Innen gerichtet, wohin auch sonst, Sichtweite ca. 20 Meter! Ab und zu tauchen schemenartige Gestalten aus dem grauen Vorhang auf: weitere Jakobsjünger, ganz in Trance versunken, oder kommt der starre Blick etwa nur von der Suche nach der nächsten Markierung? Ein letztes Gebet an der Kapelle und wir schweben wieder hinab zum Auto, durchaus beeindruckt von unserer nebulösen Tour, auch wenn wir heute keinen Sonnenstrahl erwischt haben.