Wife-and-son-and-sleep-and-hike: Säntis


Publiziert von ossi , 7. Oktober 2022 um 16:07.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:14 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Aufstieg: 1150 m
Strecke:Schwägalp - Tierwies - Säntis
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Schwägalp HST.
Kartennummer:map.geo.admin

Seit fünfzehn Jahren -also seit er etwa sechs Monate alt ist- nötige ich meinen Sohn, seinen Papi eines Tages auf den Säntis zu begleiten. Nun hatte er endlich die Nase voll von meinen manchmal subversiven, bisweilen offen vorgetragenen Nötigungen und willigte in eine Säntisbegehung inklusive Übernachtung auf Tierwies ein.

Start auf der Schwägalp, wo zufällig gerade das Schwägalpschwinget läuft. Wir kontastieren, dass uns die Welt des "Schweiz-Schipi-Lebensstils" näher liegt als das Zelebrieren des urigen Schweizer Brauchtums und wandern gleich los in Richtung Musfallen. 

Überwindung der teilweise metallversicherten Strecke der Musfallen. Ich spüre den Schlag und die geklebte Wunde am Kopf, die mir einige Stunden zuvor der heimische Sicherungskasten verpasst hat. Sohn und wife bewältigen die Passage bravurös.

Bis zum Ellbogen flacht das Gelände etwas ab, es braucht auch keine Metallversicherungen in diesem Bereich. Irgendwann wird mir bewusst, dass ich noch nie soviel Zeit investiert habe für diesen Streckenabschnitt. Da meine geklebte Wunde ohnehin nicht "feuchten" darf, passt das prima zusammen.

Vom Ellbogen bis zur Tierwies steilt das Gelände nochmals auf, da und dort helfen Metallversicherungen weiter. Alles zusammen T3.

Übernachtung auf  der Tierwies. Unten feiern die Menschen bis spätnachts, auf der Tierwies blöken die Schafe und gackern die Hühner, Vater und Sohn suchen unter den Tausenden von Lichtern das Fussballstadion am Winkler Autobahnkreuz.

Aufstieg Tierwies - Säntis, T3+: Auf dem Wanderweg kurz hoch, dann leicht aufsteigend traversierend bis zur Seilbahnstütze. Verglichen mit anderen Jahren liegt heuer logischerweise viel weniger Schnee, eigentlich fast nichts. Auch der spätere Blick auf Blau- und Grossschnee wird zeigen, dass die Skitourensaison nun absolut definitiv vorbei ist. 

Bis zum Sattel unter dem Girenspitz geht alles fluffig, die mit einem Geländerkabel verzierte Querung unter den Gipfelkopf kann bei sehr ungewohnten Bergwanderenden bereits etwas Schwindel hervorrufen. Der steile, metallversicherte Schlusskamin ist in zehn Minuten geknackt, für ungeübtere GipfelaspirantInnen sicher eine Knacknuss, vor allem bei grossem Menschenaufkommen. Ich pflege ab und zu links der Kabel aufzusteigen (ca. T5+). Das sollte man aber mit Bedacht tun, um nicht unnötig Leute zu gefährden (losgetretene Steinchen, einige erschrecken auch). Ich mach das deshalb nur noch in seltenen Fällen.

Über die Treppen des Innengebäudes erreicht man irgendwann den Gipfelpunkt.

Das erste Mal überhaupt nach ca. 40 Säntisbegehungen bemerke ich, dass im Säntisgebäude eine riesige Ausstellung untergebracht ist. Ich staune. Gleichzeitig finde ich es etwas seltsam, in einer dunklen Kammer einen Film zu gucken über das, was ich ausserhalb der Dunkelkammer live sehen könnte. Der Höhepunkt: Ein brutal kunstvoll angefertigtes Relief des Alpstein, ein Meisterwerk.

runter mit der Bahn

Tourengänger: ossi
Communities: Kids & Hike


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