Deferegger Pfannhorn 2819m - Gsieser Hochgefühle


Publiziert von georgb , 15. August 2022 um 21:15.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Villgratner Berge
Tour Datum:14 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m

Es erstaunt mich immer wieder, wie wenig Notiz man im Gsieser Tal von seinem höchsten Punkt nimmt. Es gibt keinen Hinweis, keinen markierten Weg und kein Gipfelkreuz auf der Feldspitze, seltsam. Das hat den erfreulichen Nebeneffekt, dass man dort alleine unterwegs ist und sich in unberührter Wildnis bewegt. Meine heutige Überschreitung gehört für mich zum schönsten, was man in den Gsieser Bergen unternehmen kann.
Dazu muss man allerdings einige Mühen auf sich nehmen und das beginnt schon mit dem inzwischen gebührenpflichtigen Parkplatz in St. Magdalena, eine Preissteigerung von 0 auf 8 Euro.
Die eigentliche Aufgabe ist allerdings, überhaupt zur Feldspitze zu kommen, denn auf den Markierungen findet man sie nichtmal erwähnt. Die eleganteste Variante ist die Überschreitung von der Hallscharte zum Deferegger Pfannhorn und damit verabschieden sich schon die üblichen Gsiesurlauber, dieses Pensum ist den Ferragostotouristen nicht zumutbar.
Selbst auf dem Steig zur Weißbachalm bin ich nahezu alleine unterwegs, seit sie nicht mehr bewirtschaftet ist konzentriert sich alles auf die Hütten am Weg zum Gsieser Törl. Ich folge kurz dem Weg 2000 und quere dann auf den Tierspuren Richtung Außerrodelkunke, den Umweg über die Hallscharte und Innerrodelkunke lasse ich aus, da war ich heuer schon mit atze. Etwa mühsam erreiche ich die Kammhöhe, überschreite den unscheinbaren Gipfel und steige der mächtigen Feldspitze entgegen.
Es erwartet mich eine spektakuläre Höhenwanderung mit enormen Panoramablicken in herrlich wildem Ambiente. Es gibt keine unüberwindbaren Hindernisse, ein paar Felsaufschwünge kratzen am 2. Grad und eine angedeutete Trittspur hilft bei der Orientierung. Ein schüchterner Steinmann schmückt den Höhepunkt der Gsieser Berge, während das riesenhafte Kreuz am niedrigeren, benachbarten Deferegger Pfannhorn herüberstrahlt.
Auch der Weiterweg zum Pfannhorn bewegt sich kaum einmal bis zum SG II, ein genussvoller Tanz über die Felsen und ich lasse mich unter dem Kreuz nieder. Hier treffe ich seit Stunden auch wieder auf menschliche Gesellschaft und einen markierten Steig.
Eine der Markierungen zieht zum Gsieser Törl und ich folge ihr durch schottrige Felsen und zauberhaftes Almgelände. Am Törl wähle ich den Weg 2000, um zu erkennen, dass er zunächst bis auf gut 2300m ansteigt!? So zieht sich der Rückweg beachtlich, bevor ich auf Höhe der Weißbachalm endlich talwärts steigen kann. Ich verliere wieder Höhe, die dazugehörigen Gefühle kann ich hoffentlich noch eine Zeit lang konservieren.

Tourengänger: georgb


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