Gsieser Hochkreuz 2739m - Die letzten Reste

Alle sind auf der Suche nach dem letzten Rest Pulver, doch meistens findet man nur gepresste Platten, Harsch oder Faulschnee, kein Skivergnügen. Immerhin ist noch genug Auflage in St. Magdalena und bis zur Kradorfer Alm gibt es eine gewalzte Rodelbahn, das hilft bei der späteren Abfahrt enorm.
Ab 1700m liegt eine sehr suspekte Auflage, eine Mischung aus hartgepresstem und faulem Pulver. Für den Aufstieg zum Gsieser Törl trägt er uns aber allemal. Ich werfe einen Blick zum Hochkreuz und bewerte den Aufstieg für machbar, auch wenn die Auflage schon ordentlich gelitten hat. Der Wind hat manchen Hang abgeblasen, aber dazwischen gibt es noch ausreichend Schnee für die Felle und ich komme gut bis zum Gipfel.
Was für eine Überraschung, es erwartet mich ein Menschenauflauf, aus dem Degereggental ist eine ganze Gruppe angekommen. Vom Gsieser Törl haben sie noch nie gehört und sind ebenso verwundert wie ich. Wir verabschieden uns jeweils dahin, wo wir hergekommen sind und suchen nach fahrbarem Schnee. Bis zum Törl komme ich gut abwärts, die Unterlage trägt und sogar drei Schwünge im Triebschnee gehen sich aus.
Doch danach wird es lustig, zwischen den tiefen Tritten der Fußgänger rutsche ich bis zur Oberbergalm und dann beginnt das Debakel. Gut, dass niemand zuschaut, ich quäle mich durch den faulen Schnee, die Skier machen was sie wollen und zweimal werfen sie mich zu Boden.
Ich schüttle mich, sortiere meine Knochen und lasse mich auf der Terrasse an der Kradorfer Alm nieder. Dort scheint noch eine Stunde Sonne und es gibt einen Kaiserschmarrn, wie er sein soll. Meine Welt ist wieder in Ordnung und auf der Rodelbahn liegen noch reichlich Schneereste für eine entspannte Abfahrt bis nach St. Magdalena.