Topalihütte via Sänggini und Bodu-Schwidernen
|
||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Die Topalihütte ist Ausgangspunkt vieler schöner Gipfelziele. Wenn nur nicht der Zustieg so eine langweilige und anstrengende Pflichtübung wäre! In diesem Bericht möchte ich jetzt aber zwei Zustiegsrouten vorstellen, die alles andere als langweilig sind und auch den Hüttenzustieg garantiert zu Highlights der Tour machen!
Im Herbst ist eine zweitägige Tour mit
AndyZ auf die Barrhörner angesagt, vom Mattertal zur Topalihütte, und dann am zweiten Tag über die Barrhörner nach Gruben im Turtmanntal. Beim Kartenstudium fiel mir hier ein Weg auf, welcher auf der Landeskarte eingetragen ist, aber nicht als Wanderweg markiert ist. Ein Weg, welcher sich auf schier unglaubliche Weise durch die Felsen zu den Hütten von Sänggini schlängelt und danach zum Topali-Weisshorn-Höhenweg führt. Da es etwas riskant wäre, für diesen unbekannten Weg die ganze Zweitagestour aufs Spiel zu setzen, habe ich eine gesonderte Expeditions-Tagestour unternommen, und im Abstieg auch noch gleich einen zweiten Weg dieser Sorte erkundet: Den Weg zwischen Bodu und Schwidernenwald bei St. Niklaus. Das ganze möchte ich hier so detailliert wie möglich dokumentieren, damit sich hoffentlich auch andere Wanderer auf diese schönen Wege verirren.
Für Hikr musste ich die Fotos stark komprimieren, die originalen Fotos (und viele weitere!) können auch hier angeschaut werden: /photos.app.goo.gl/eu13VtmzWaC8Rrxu5. Die Kommentare dazu, und eingetragene Gipfel gibts jedoch nur hier in der Hikr-Bildstrecke!
Start in
Herbriggen Bahnhof um 08:45 (mit ÖV aus dem Züri Oberland auch am Sonntag machbar). Der offizielle Aufstieg zur Topalihütte von hier aus (via
Guggini) wird mit rund 6h 40min beziffert - für den Weg via Sänggini werde ich als Vergleich dazu ohne Pausen 5h 20min gebraucht haben, mit gemütlichem Tempo und vielen geschossenen Fotos.
Ich überquere direkt beim Bahnhof die Matter Vispa und folge ihr auf der orografisch linken Seite auf dem markierten Wanderweg (Kiesstrasse) talabwärts. Nach kurzem Warmlaufen überquert man den Tummigbach und erreicht
Mattmatte beim Ausgleichsbecken Mattsand. Hier irgendwo, unmittelbar nach der Brücke über den Tummigbach müsste der Einstieg des Sänggini-Weges sein. In der Annahme, dass der Weg hier unten nicht sehr deutlich ausgeprägt ist, suche ich jedoch nicht lange danach und steige einfach mal das Wiesenbord hoch bergwärts und folge den Weidezäunen wieder zurück Richtung Tummigbach. Bald erreiche ich ein kleines Pferdegehege und kann auf der anderen Seite davon deutliche Wegspuren erspähen. Ich umgehe das Gehege durch Gras und Gestrüpp um zu diesen Spuren zu gelangen. Etwas uneleganter Anfang, aber ich denke ich habe den Weg gefunden, dem ich in den nächsten Stunden folgen möchte.
Der Blick hinauf zu den Felswänden ist sehr eindrücklich und ich kann es kaum erwarten, die ausgeklügelte Routenführung zu erkunden. Die Wegspuren sind deutlich und machen einen guten Eindruck. Stetig ansteigend nähert sich der Weg der untersten Felswand und führt bald steil aufwärts, durch Wiesen und Wälder. Generell ist der Weg sehr effizient und oft beachtlich steil. Bald langt man an einer ersten eindrücklichen Felswand an und traversiert dieser entlang auf ein erstes luftiges Band. Sehr eindrücklich, aber technisch wenig schwierig (T3).
Meist steil und oft mit schöner Aussicht und eindrücklichem Tiefblick führt der Weg nach oben. Die Wegfindung ist im unteren Teil absolut problemlos: Die Spuren sind stets deutlich und es gibt kaum irreführende Abzweigungen. Jedoch muss erwähnt werden, dass die in der Landeskarte eingetragene Route von der tatsächlichen Route oft signifikant abweicht. Im unteren Teil führt der Weg z.B. ab ca. 1460m nach links auf das auf der Karte gut ersichtliche steile Grasband und nicht wie eingetragen nach rechts in felsiges Gebiet. Ich habe an der entsprechenden Stelle Ausschau gehalten, ob der in der Karte eingetragene Weg ebenfalls als Alternative existiert, konnte jedoch keinen Weg in diese Richtung ausmachen. Auch dort, wo die tatsächliche Route wieder entlang der LK-Route verläuft konnte ich keine Abzweigung ausmachen. Die tatsächliche Route kann aus dem beigefügten GPS-Track entnommen werden - dies ist jedoch nur eine manuell eingetragene Route und ist nur geschätzt. Die GPS-Aufzeichnung habe ich den ganzen Tag laufen lassen, hat aber mit der swisstopo-App schliesslich leider nicht geklappt. Gibt es Empfehlungen für gute, dedizierte GPS-Tracker?
Eine erste irreführende Verzweigung erreicht man auf ca. 1750m. Hier muss eine Kehre gemacht werden, und der (weniger deutlichen!) Spur talauswärts auf ein Grasband gefolgt werden, vgl. Bild. Danach erreicht man ein gelbes Metalltor (wenn man dieses findet, ist man richtig!), und es folgt ein ziemlich flaches Band, welches nach Unner Sänggini (Wegpunkt
Sänggini) führt.
Überraschung! In Unner Sänggini herrscht viel Betrieb. Während Ehemann und Enkelsohn die Materialseilbahn entladen, feuert die Frau des Hauses den Holzofen an. Nach anfänglicher Skepsis ob dem seltenen Wander-Besuch werde ich auf Tee und Gebäck eingeladen, was ich natürlich nicht ablehnen kann. Ein wunderschöner Ort ist es hier. Als Ferienhaus wird die Sengji-Hitta heute gebraucht, erst gestern seien sie aufgestiegen und bleiben jetzt einfach so lange hier, bis es wieder verleidet. Nochmals herzlichsten Dank für die Einladung!
Bei Unner Sänngini weicht die Route in der Landeskarte wieder etwas von der Realität ab. Der Weg führt an allen Hütten in Unner Sänggini vorbei und dann, nach dem Zaun, scharf links im Wald entlang der kleinen Felswand nach oben, und dann auf das Band darüber. Ab dann ist der Weg wieder deutlich sichtbar. Danke hier noch an den Enkelsohn, welcher mir weitergeholfen hat! Kurz darauf wird Ober Sänggini erreicht.
Zwischen Ober Sänggini und Chastul quert man die grosse Runse beim in der Karte eingetragenen P. 2116. Der erste Teil dieser Querung fehlt zwar auf der Karte, ist in Wirklichkeit aber gut ausgeprägt und nicht besonders schwierig (T3+). Die eingetragene Querung weiter oben würde wohl auch funktionieren.
Nach
Chastul gehts einfach gerade aufwärts auf dem nicht allzu steilen Rücken. Die Spuren verzweigen sich hier hin und wieder, es spielt keine grosse Rolle, welcher man folgt. Generell kann man sich aber eher links halten, um die nächste Runsenquerung bei P. 2329 nicht zu verpassen. Ich verpasse sie und steige ein bisschen zu weit hoch und blicke bald von oben auf die Querung hinunter. Kein Problem, ein bisschen zurück und ich bin wieder auf dem rechten Weg. Nach der Querung geht es sehr steil und anstrengend ein Grasband hoch, ziemlich genau so wie in der Karte eingetragen.
Nach diesem Aufstieg, in der Nähe von P. 2509 wird die Wegfindung anspruchsvoller, da es ab hier mehrere Varianten für das letzte Stück hoch zum markierten Höhenweg gibt (was ein T4 rechtfertigt). Grundsätzlich gibt es zwei Varianten: Entweder dem Talkessel des Tummigbaches entlang nach links und aufwärts traversieren (Wegspuren vorhanden), oder nach rechts zu den Felsen oberhalb P. 2509 aufsteigen, und diese auf Grasbändern durchsteigen. Ich entscheide mich für letzteres. Zuerst geniesse ich aber noch einen kurzen Abstecher über ein ebenes Grasband unterhalb P 2509, welches um einen Felskopf zu einem schönen Aussichtspunkt führt. Danach mehrheitlich weglos den Felsen entgegen. Es gibt dort mehrere Grasbänder, wobei die meisten deutliche Spuren aufweisen. die unteren sehen mir jedoch zu abenteuerlich aus und ich peile ein deutliches Couloir in den Felsen an (vgl. Bild), an dessen unterem Ende das wohl breiteste und einfachste Band beginnt. Am Ende des Bandes links um die Ecke und hoch zum nächsten Band. Dann nochmals nach rechts auf guter Spur und man erreicht den Höhenweg bei einer kleinen Leiter auf einem wunderbaren Aussichtsplateau.
Der Höhenweg weist eine ähnliche Schwierigkeit wie der Sänggini-Weg auf, ein T3+ wirds wohl sein, heiklere Stellen sind mit Ketten gesichert. Das Stück bis zur Topalihütte ist mental etwas anstrengend, da der Weg einige Male kurz hintereinander sehr steil ab- und dann wieder aufsteigt - zusätzliche Höhenmeter mit denen ich nicht gerechnet hatte! Schliesslich aber wird die
Topalihütte erreicht, und damit ist das heutige "Gipfelziel" erfüllt und es kann ein Fazit zum Sänggini-Weg gezogen werden: Absolut empfehlenswerter Aufstieg zur Topalihütte, sehr abenteuerlich, eindrücklich und genussreich. Schwierigkeit meistens T3, ein paar Stellen verdienen ein T3+. Nach Chastul ein T4, da man sich den Weg etwas suchen muss - technisch aber nicht viel schwieriger. Auf dem ganzen Weg gibt es keinerlei Markierungen - unbedingt oft prüfen, ob man noch auf dem richtigen Weg bzw. in einer sinnvollen Richtung unterwegs ist!
Auf der Topalihütte wird dann zum ersten Mal das Gipfelziel für die Tour im Herbst sichtbar: Das Üsser Barrhorn. Unter dessen eindrücklichem Antlitz folge ich dem wrw-Weg Richtung St. Niklaus (T3). Bei der Verzweigung bei
Scheidchrommo P 2400 nehme ich den markierten Weg Richtung Walkerschmatt. Für die offizielle Route nach St. Niklaus ab Scheidchrommo via Walkerschmatt sind 2h 25min angegeben. Meine Variante über Schwidernen wird mich ohne Pausen ca. 2h 45min gekostet haben, ich habs aber auch gemütlich genommen. Einige weitere Höhenmeter weiter unten wird auf markierten Wegen
Walkerschmatt und bald danach Bodu (aka
Bode 1905m) erreicht. Ab hier halte ich gut Ausschau nach dem auf der Landeskarte eingetragenen Nicht-Wanderweg hinunter zum Schwidernenwald. Der Einstieg ist aber nicht zu verfehlen: Ein offizieller Wanderwegweiser unterhalb Bodu zeigt überdeutlich an, welcher der drei sehr ähnlich ausgeprägten Wege nicht offiziell ist. Und ein etwas weniger offizieller Wegweiser an einem Baum daneben beschriftet den Weg mit dem Ziel "Schwidernen" (siehe Bild).
Dieser inoffizielle Weg ist sehr gut ausgeprägt und die Wegfindung stets absolut problemlos. Der Weg ist zudem reichlich mit wrw-Zeichen markiert. Zu Beginn führt der Weg sehr steil durch den Wald abwärts und folgt sehr oft faszinierend fast-perfekt glatten Felswänden. Im unteren Teil folgt dann das Paradestück: Auf einem schmalen Band windet sich der Weg auf unglaubliche Art und Weise zwischen den Felswänden hindurch. Ein Hochgenuss, dieser Abschnitt! Zuunterst wird der Weg dann kiesig und wegen der Steilheit ziemlich rutschig - der Waldboden weiter oben war da viel angenehmer. Im unteren Teil also sehr vorsichtig absteigen. Im Aufstieg hingegen kein Problem.
Im
Schwidernuwald P 1364 erreicht man wieder einen wrw-Weg. An der Verzweigung ignoriert der offizielle Wegweiser den Bodu-Schwidernen-Weg wieder gekonnt, ein bemalter Stein weist nach Walkerschm(att). Wenige Meter weiter unten quert der Weg die alte
Suone Niwwa, welche leider kein Wasser mehr führt. Der Weg entlang der Suone ist jedoch eine sehr empfehlenswerte Alternative zum offiziellen, kartografierten Weg. So darf man für die Schlussetappe nicht Strassen, sondern einem lauschigen, ebenen Waldweg folgen. Schliesslich noch der obligate Teil durchs Dorf
St. Niklaus zum Bahnhof.
Fazit
Zwei Wege, welche für die abenteuerlustigeren Besucher der Topalihütte auch den Hüttenzustieg schmackhaft machen. Beide Wege sind in sehr gutem Zustand und für geübte Wanderer problemlos begehbar. Für den Sänggini-Weg sollte man jedoch im Voraus ein wenig Kartenstudium betreiben, und die Route oberhalb Chastul genau studieren, damit man sich nicht versteigt. Andererseits, so lange man irgendwie das letzte Stück hochkommt, trifft man unweigerlich früher oder später auf den Höhenweg, egal auf welcher Route. Auf dem Zustieg via Sänggini gibt es im Besonderen keine grösseren Bachquerungen, weshalb allenfalls abmontierte Brücken kein Problem sind.
Zeiten und Schwierigkeiten
Hinweis: Die Wegzeiten und Schwierigkeiten beziehen sich auf die Strecke zwischen dem Checkpoint der vorhergehenden Zeile und dem Checkpoint der eingetragenen Zeile.
Wegzeit Total: 8h 30min
Pausen Total: 1h 20min
Zeitaufwand Total: 9h 50min
Varianten
Im Herbst ist eine zweitägige Tour mit

Für Hikr musste ich die Fotos stark komprimieren, die originalen Fotos (und viele weitere!) können auch hier angeschaut werden: /photos.app.goo.gl/eu13VtmzWaC8Rrxu5. Die Kommentare dazu, und eingetragene Gipfel gibts jedoch nur hier in der Hikr-Bildstrecke!
Start in


Ich überquere direkt beim Bahnhof die Matter Vispa und folge ihr auf der orografisch linken Seite auf dem markierten Wanderweg (Kiesstrasse) talabwärts. Nach kurzem Warmlaufen überquert man den Tummigbach und erreicht

Der Blick hinauf zu den Felswänden ist sehr eindrücklich und ich kann es kaum erwarten, die ausgeklügelte Routenführung zu erkunden. Die Wegspuren sind deutlich und machen einen guten Eindruck. Stetig ansteigend nähert sich der Weg der untersten Felswand und führt bald steil aufwärts, durch Wiesen und Wälder. Generell ist der Weg sehr effizient und oft beachtlich steil. Bald langt man an einer ersten eindrücklichen Felswand an und traversiert dieser entlang auf ein erstes luftiges Band. Sehr eindrücklich, aber technisch wenig schwierig (T3).
Meist steil und oft mit schöner Aussicht und eindrücklichem Tiefblick führt der Weg nach oben. Die Wegfindung ist im unteren Teil absolut problemlos: Die Spuren sind stets deutlich und es gibt kaum irreführende Abzweigungen. Jedoch muss erwähnt werden, dass die in der Landeskarte eingetragene Route von der tatsächlichen Route oft signifikant abweicht. Im unteren Teil führt der Weg z.B. ab ca. 1460m nach links auf das auf der Karte gut ersichtliche steile Grasband und nicht wie eingetragen nach rechts in felsiges Gebiet. Ich habe an der entsprechenden Stelle Ausschau gehalten, ob der in der Karte eingetragene Weg ebenfalls als Alternative existiert, konnte jedoch keinen Weg in diese Richtung ausmachen. Auch dort, wo die tatsächliche Route wieder entlang der LK-Route verläuft konnte ich keine Abzweigung ausmachen. Die tatsächliche Route kann aus dem beigefügten GPS-Track entnommen werden - dies ist jedoch nur eine manuell eingetragene Route und ist nur geschätzt. Die GPS-Aufzeichnung habe ich den ganzen Tag laufen lassen, hat aber mit der swisstopo-App schliesslich leider nicht geklappt. Gibt es Empfehlungen für gute, dedizierte GPS-Tracker?
Eine erste irreführende Verzweigung erreicht man auf ca. 1750m. Hier muss eine Kehre gemacht werden, und der (weniger deutlichen!) Spur talauswärts auf ein Grasband gefolgt werden, vgl. Bild. Danach erreicht man ein gelbes Metalltor (wenn man dieses findet, ist man richtig!), und es folgt ein ziemlich flaches Band, welches nach Unner Sänggini (Wegpunkt

Überraschung! In Unner Sänggini herrscht viel Betrieb. Während Ehemann und Enkelsohn die Materialseilbahn entladen, feuert die Frau des Hauses den Holzofen an. Nach anfänglicher Skepsis ob dem seltenen Wander-Besuch werde ich auf Tee und Gebäck eingeladen, was ich natürlich nicht ablehnen kann. Ein wunderschöner Ort ist es hier. Als Ferienhaus wird die Sengji-Hitta heute gebraucht, erst gestern seien sie aufgestiegen und bleiben jetzt einfach so lange hier, bis es wieder verleidet. Nochmals herzlichsten Dank für die Einladung!
Bei Unner Sänngini weicht die Route in der Landeskarte wieder etwas von der Realität ab. Der Weg führt an allen Hütten in Unner Sänggini vorbei und dann, nach dem Zaun, scharf links im Wald entlang der kleinen Felswand nach oben, und dann auf das Band darüber. Ab dann ist der Weg wieder deutlich sichtbar. Danke hier noch an den Enkelsohn, welcher mir weitergeholfen hat! Kurz darauf wird Ober Sänggini erreicht.
Zwischen Ober Sänggini und Chastul quert man die grosse Runse beim in der Karte eingetragenen P. 2116. Der erste Teil dieser Querung fehlt zwar auf der Karte, ist in Wirklichkeit aber gut ausgeprägt und nicht besonders schwierig (T3+). Die eingetragene Querung weiter oben würde wohl auch funktionieren.
Nach

Nach diesem Aufstieg, in der Nähe von P. 2509 wird die Wegfindung anspruchsvoller, da es ab hier mehrere Varianten für das letzte Stück hoch zum markierten Höhenweg gibt (was ein T4 rechtfertigt). Grundsätzlich gibt es zwei Varianten: Entweder dem Talkessel des Tummigbaches entlang nach links und aufwärts traversieren (Wegspuren vorhanden), oder nach rechts zu den Felsen oberhalb P. 2509 aufsteigen, und diese auf Grasbändern durchsteigen. Ich entscheide mich für letzteres. Zuerst geniesse ich aber noch einen kurzen Abstecher über ein ebenes Grasband unterhalb P 2509, welches um einen Felskopf zu einem schönen Aussichtspunkt führt. Danach mehrheitlich weglos den Felsen entgegen. Es gibt dort mehrere Grasbänder, wobei die meisten deutliche Spuren aufweisen. die unteren sehen mir jedoch zu abenteuerlich aus und ich peile ein deutliches Couloir in den Felsen an (vgl. Bild), an dessen unterem Ende das wohl breiteste und einfachste Band beginnt. Am Ende des Bandes links um die Ecke und hoch zum nächsten Band. Dann nochmals nach rechts auf guter Spur und man erreicht den Höhenweg bei einer kleinen Leiter auf einem wunderbaren Aussichtsplateau.
Der Höhenweg weist eine ähnliche Schwierigkeit wie der Sänggini-Weg auf, ein T3+ wirds wohl sein, heiklere Stellen sind mit Ketten gesichert. Das Stück bis zur Topalihütte ist mental etwas anstrengend, da der Weg einige Male kurz hintereinander sehr steil ab- und dann wieder aufsteigt - zusätzliche Höhenmeter mit denen ich nicht gerechnet hatte! Schliesslich aber wird die

Auf der Topalihütte wird dann zum ersten Mal das Gipfelziel für die Tour im Herbst sichtbar: Das Üsser Barrhorn. Unter dessen eindrücklichem Antlitz folge ich dem wrw-Weg Richtung St. Niklaus (T3). Bei der Verzweigung bei



Dieser inoffizielle Weg ist sehr gut ausgeprägt und die Wegfindung stets absolut problemlos. Der Weg ist zudem reichlich mit wrw-Zeichen markiert. Zu Beginn führt der Weg sehr steil durch den Wald abwärts und folgt sehr oft faszinierend fast-perfekt glatten Felswänden. Im unteren Teil folgt dann das Paradestück: Auf einem schmalen Band windet sich der Weg auf unglaubliche Art und Weise zwischen den Felswänden hindurch. Ein Hochgenuss, dieser Abschnitt! Zuunterst wird der Weg dann kiesig und wegen der Steilheit ziemlich rutschig - der Waldboden weiter oben war da viel angenehmer. Im unteren Teil also sehr vorsichtig absteigen. Im Aufstieg hingegen kein Problem.
Im



Fazit
Zwei Wege, welche für die abenteuerlustigeren Besucher der Topalihütte auch den Hüttenzustieg schmackhaft machen. Beide Wege sind in sehr gutem Zustand und für geübte Wanderer problemlos begehbar. Für den Sänggini-Weg sollte man jedoch im Voraus ein wenig Kartenstudium betreiben, und die Route oberhalb Chastul genau studieren, damit man sich nicht versteigt. Andererseits, so lange man irgendwie das letzte Stück hochkommt, trifft man unweigerlich früher oder später auf den Höhenweg, egal auf welcher Route. Auf dem Zustieg via Sänggini gibt es im Besonderen keine grösseren Bachquerungen, weshalb allenfalls abmontierte Brücken kein Problem sind.
Zeiten und Schwierigkeiten
Hinweis: Die Wegzeiten und Schwierigkeiten beziehen sich auf die Strecke zwischen dem Checkpoint der vorhergehenden Zeile und dem Checkpoint der eingetragenen Zeile.
Zeit | Checkpoint | Höhe | Angegebene Wegzeit | Meine Wegzeit | Pause | Schwierigkeit |
---|---|---|---|---|---|---|
08:45 | Herbriggen Bahnhof | 1255m | - | - | - | - |
09:05 | Mattmatte | 1236m | - | 20min | T1 | |
10:45 | Unner Sänggini | 1850m | - | 1h 40min | 30min | T3+ |
12:00 | Chastul | 2186m | - | 45min | 10min | T3+ |
13:45 | Topali-Weisshorn-Höhenweg | 2670m | - | 1h 35min | T4 | |
14:45 | Topalihütte | 2675m | - | 1h | 30min | T3+ |
15:40 | Scheidchrommo P 2400 | 2400m | - | 25min | T3 | |
16:10 | Walkerschmatt | 2130m | 30min | 30min | T3 | |
16:35 | Bodu | 1905m | - | 25min | 10min | T3 |
17:45 | Schwidernuwald P 1364 | 1364m | - | 1h | T3+ | |
17:50 | Suone Niwwa (Querung mit wrw) | 1295m | - | 5min | T2 | |
18:35 | St. Niklaus VS Bahnhof | 1127m | - | 45min | T2 |
Wegzeit Total: 8h 30min
Pausen Total: 1h 20min
Zeitaufwand Total: 9h 50min
Varianten
- Herbriggen - Reckholder - Guggini - Höhenweg - Topalihütte (Offizieller WW, 6h 40min)
- St. Niklaus - Medji - Walkerschmatt - Topalihütte (Offizieller WW)
- St. Niklaus - Schwidernuwald - Blattäbi - Unnerbächji - Topalihütte (Offizieller WW)
- Randa - Längenflueberg - Höhenweg - Topalihütte (Offizieller WW)
-
Von Mattmatte wie beschrieben bis ca. 1750m, dann der anderen Wegspur folgen. Querung des Tummigbaches und danach Aufstieg nach Holzzügji zum Höhenweg. Ein Bericht dazu findet sich hier:
Auf wilden Wegen im Mattertal, Nr. 3. Von Chastul konnte ich die Wegspuren dieses Aufstiegs ausmachen, sieht machbar aus, aber abenteuerlich! Vermutlich sehr schöne Sicht auf die Tummigbach-Fälle, aber Querung desselben könnte tricky sein...
- Querung von Chastul/Ober Sänggini nach Schilfgädi, ergibt eine kürzere Runde ohne Topalihütte. Berichte siehe hier: [/www.camptocamp.org/routes/142816/fr/sanggini-de-mattsand-de...]
- Wanderschuhe
- (Pickel und Helm hatte ich dabei, aber nie gebraucht)
Tourengänger:
Ororretto

Communities: Pfädli - Vergessene Weglein und Pfade, ÖV Touren
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (4)