Kurzbericht 

Mürtschenstock Ruchen


Publiziert von maenzgi , 29. Juli 2022 um 12:30.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:11 Juni 2022
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m

Der Mürtschenstock Ruchen, für mich als Zürcheroberländer einer dieser Berge, die unbedingt bestiegen werden müssen. Tagtäglich schaue ich auf diesen Berg. Den Fulen habe ich schon 2x gemacht, die Gesamtüberschreitung möchte ich jedes Jahr machen, am Ende fehlt mir jedoch immer ein Partner für dieses Gelände. Kurz überlegen wir, ob wir die Gesamtüberschreitung machen sollen, aber zu dritt finden wir es etwas unpraktisch, auf einer solchen Tour. Zudem möchten wir ja am nächsten Tag noch den Guppengrat machen. Das gäbe ein Monsterprogramm. Also "nur" den Ruchen. Wir fahren hoch bis zum Talalpsee und machen uns bereit. Zuerst geht es schön flach am Talalpsee vorbei bis zur Transportbahn. Dort steilt das Gelände dann auf und wir gewinnen schnell an Höhe bis wir Oberhalb des Spanneggsee stehen. Nun wird es wieder flacher. Es ist das letzte Mal. Sobald wir unser Couloir sehen, stechen wir die Wiese hoch. Anfangs steiles Gras mit Schotterauflage, gegen oben wird der Schotter feiner. Als das Couloir enger wird, lassen wir uns nach links verleiten, um den Schnee zu umgehen. Dadurch müssen wir ausgesetzt und mühsam zum Couloir zurück queren. Nun in anregender Kraxelei hoch. Zuerst links vom Schnee, nach kurzer Zeit rechts vom Schnee, bevor es wieder auf die linke Seite geht. Schon bald sind wir beim Stahlseil angekommen. Dort kreuzen wir einen Einzelgänger, welcher beide Wege im Schnee zurück gelegt hat mit Pickel und Steigeisen. Die Scharte ist ganz schön ausgesetzt, wir machen trotzdem kurz Pause. Danach geht es im Gras hoch. Es ist immer schön gestuft. Wer genügend aufpasst, sieht den optimalen Weg. Es geht hoch auf einen Minigrat. Von dort ist die Schlüsselstelle (für mich) gut einsehbar. Von weitem bin ich nahe dran zu sagen, das war es jetzt. Eine abschüssige Querung, mit einer gut 1,5m hohen, brüchigen Stufe zum Abschluss. Wen dort was ausbricht ist man weg. Ein Kollege geht sich das von nahem ansehen, am Schluss steigt er durch den Riss hoch. Wir warten noch etwas ab, da von oben jemand absteigt. Da dies elegant aussieht, machen wir uns dran, die Stufe ebenfalls zu nehmen. Sie hat gute Füsse und 2 gute Griffe, was genügt um die Stelle einfach zu überwinden. Danach geht es im Kraxelgelände mit feiner Kies/Sandauflage auf den Grat hoch. Nun folgt genussvolles Kraxeln bis zum Kreuz. Wir können den Gipfel für uns allein geniessen. Da nach uns niemand mehr nachkommt. Dabei sehen wir am Fulen noch eine Dreierseilschaft, welche sich ziemlich versteigt. Sieht haarig aus von oben. Sie finden danach jedoch zurück auf den Normalweg. Der Abstieg nehmen wir auf gleicher Route in Angriff. Im Unterschied, dass wir nun mit Pickel und Steigeisen über den Schnee absteigen. Unten raus, können wir schön absurfen. Der Schotter ist ebenfalls genau in der richtigen Grösse, damit wir mit den Bergschuhen fast bis Hummel absurfen können. Der Abschluss bildet ein Bad im Talalpsee und gemütliches Nachtessen in Weesen. 

Die Tour sollte nicht unterschätzt werden. Man befindet sich über weite Strecken in ausgesetztem Gelände. Oft mit Kies/Sandauflage. In der Zwischenzeit ist dort leider ein 66-jähriger Mann abgestürzt. Ruhe in Frieden. 

Tourengänger: maenzgi


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