Über die Cabane d'Orny und Cabane du Trient zum Pointe d'Orny (3271 m)

Tag 4 siehe Von der Geltenhütte über den Arpelistock (3035 m) zum Sanetschpass

Schon seit einigen Jahren stand die heutige Tour auf meiner Projektliste. Jedoch hatte ich seit dem Vorabend meine Zweifel, ob ich mit meinen Kniebeschwerden die Bergtour zum Pointe d'Orny überhaupt antreten sollte. Dank guter Verkehrsverbindung war ich pünktlich um 8:30 am Sessellift mit dem ich zur Bergstation Grand Plans/La Breya (2194 m) hochfuhr. 

Von der Bergstation folgte ich dem bestens ausgeschildertem Wanderweg, der sich zunächst ohne großen Höhengewinn durch die steile Südflanke der Combe d'Orny in südwestliche Richtung schlängelt. 
An einige ausgesetzten Stellen ist der Wanderweg bestens mit Ketten gesichert. Bei P. 2465 trifft man auf auf ein kleines Hochtal, das jedoch rasch durchquert wird. Es folgt ein etwas steilerer Anstieg in nun deutlich rauerem Gelände bis zu einer erneuten flachen Geländestufe auf der der Steig am Lac d'Orny (2684 m) vorbeiführt. In einer tollen Gebirgslandschaft, die von der Aiguilles d'Arpette und der Le Portalet umrahmt wird, kann man bereits das erste Zwischenziel, die Cabane d'Orny sehen. Über viel Schutt und Geröll geht es auf der Seitenmoräne des Glacier d'Orny hinauf. Kurz vor der Hütte folgt noch eine kurze felsigere Steilstufe bevor die  Cabane d'Orny (2828 m) erreicht wird.

Nach der Hütte verläuft der Wanderweg über viel Geröll rechts an einem kleinen namenlosen Gletschersee vorbei und führt einen in einem weiten Linksbogen um den Südostgrat der Aiguilles Tourelle herum. Die Landschaft wird zunehmend alpiner. Der Steig ist gut markiert und an schwierigeren Stellen bestens gesichert. Über viel Blockschutt geht es bis zu einer erneuten Steilstufe, die kurz nach einem kleinen zum Teil noch eisbedeckten Gletschersee beginnt. Hier querte ich zunächst ein Schneefeld, danach geht es über eine mit Trittbügel gesicherte etwas ausgesetzte Felsstufe aufwärts. Kurz vor der Hütte wird es immer aussichtsreicher. Mit zunehmender Höhe kommen immer weitere Teile des Plateau du Trient und seiner Gipfelumrahmung ins Blickfeld. Auf dem letzten Abschnitt schlängelt sich der Bergweg durch felsiges Gelände bis man plötzlich vor der Cabane du Trient (3169 m) steht.  

Von der Terrasse der hoch über dem Plateau du Trient gelegenen Hütte bietet sich einem ein phantastisches Panorama. Der weitläufige Gletscher wird von einer Vielzahl von schroffen Granitzacken, wie z. B. Aiguille du Tour, Aiguille du Chardonnet, Auguille d'Argentière und Aiguilles Dorées umrahmt, die aus dem Eis herausragen. 

Von der Cabane du Trient machte ich noch einen Abstecher zum Pointe d'Orny (3271 m). Zunächst steigt man weglos nach Norden in Richtung eines kleinen Sattels zwischen dem P. 3189 und dem Pointe d'Orny. Kurz vor dem Sattel geht es dann nach links. Relativ einfach und ab dem Sattel von einigen Steinmännern markiert, steigt man über und zwischen zahlreichen Felsblöcken zum Pointe d'Orny (3271 m) hinauf. Hier hieß es nochmals die herrliche Aussicht genießen, bevor es auf dem Aufstiegsweg zur Cabane du Trient zurückging. 

Meinen Plan in der Hütte einzukehren musste ich leider verwerfen. Ich war mir nicht ganz sicher war, ob ich es sonst rechtzeitig zum Sessellift schaffe. Vor allem im Abstieg machte sich meine Beschwerden im linken Knie bemerkbar. So stieg ich gemütlich, immer wieder die schöne Aussicht genießend, auf dem Aufstiegsweg über die Cabane d'Orny zur Bergstation des Sessellifts Grand Plans/La Breya (2194 m) hinunter. Dort hatte ich noch genügend Zeit an der Bergstation einzukehren und meine verlorenen Kalorien zu ergänzen. Danach ging es nach einem wunderschönen Bergtag mit dem Sessellift hinunter nach Champex-Lac (1470 m).

Tag 6 siehe: Über den Mont Rogneux (2695 m) zum Lac des Vaux (2543 m) und zur Tête des Etablons (2415 m)