Pointe d'Orny 3271m bei Kaiserwetter


Publiziert von Hochhinauf , 6. Oktober 2019 um 19:43.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:25 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 11:15
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 1850 m
Strecke:?
Unterkunftmöglichkeiten:Einige in Champex-Lac 1.470m

Grüezi miteinander!

Wieder einmal stand eine großartige Tour an und wir nahmen die "kurze" Anfahrt mit 750km von Wermelskirchen auf uns.
Das Wetter versprach zwar warm, aber nicht ganz stabil zu werden. Von daher haben wir kurz umgeswitcht und sind statt nach Val d'Isere nach Champex-Lac gefahren.
Trotz Zelt und Schlafsack im Kofferraum haben wir uns vor Ort nach einem Dach über dem Kopf erkundigt. Es wurde uns die Boulangerie empfohlen und es stellte sich als eine empfehlenswerte Unterkunft heraus. Auch die Frühstückszeit ist mit 6:30 Uhr recht bergsteigerfreundlich.

Am Vortag haben wir der Cabane FXB Panossiere 2.644m mit dem beeindruckenden Glacier de Corbassiere einen Besuch abgestattet. Ich habe keinen Vergleich zu früheren Jahren, aber die Eismassen, welche sich vom Grand Combin 4.314m hier herunterziehen, sind noch gewaltig. So hatten wir bereits eine fantastische Tour zum eingehen. Aber der Höhepunkt des Kurzurlaubs stand ja noch bevor.

Zurück in Champex-Lac wurde der Wetterbericht für den nächsten Tag recherchiert und es sollte, oh Freude, auf einmal wolkenlos bleiben. Wir hatten, so waren wir uns einig, keine Einwände dagegen. Nach dem Frühstück ging es dann gegen 7:30 Uhr mit den Mountainbikes los über den Fahrweg hinein ins Val d'Arpette und hinauf bis zum P. 1986m, wo die Bikes deponiert wurden. Die Hälfte von diesen ersten 500 Höhenmetern wurde zwar geschoben, für die Abfahrt am Ende dieser Tour hat sich dies jedoch mehr als gelohnt.
Von da an ging es also zu Fuß weiter. Das nächste Etappenziel war der Col de la Breya auf 2.400m. Der Weg bis hierhin ist zwar markiert, aber ohne jegliche Sicherung. Es war eine herrliche Kletterei in ziemlich steilem Gelände, wo die Hände über längere Passagen zum Einsatz kommen. Bergab würden wir diesen Weg jedoch nur bedingt empfehlen. Auf dem Col kommt dann unter anderem auch der Grand Combin, am Vortag hatten wir ihn ja aus der Nähe betrachtet, wieder zum Vorschein.
Es folgt die Querung mit einigem Auf und Ab zum "Touristenweg", so kann man ihn nennen, denn mittlerweile ist einiges Volk von der Bergstation La Breya unterwegs.
Nun also nicht mehr allein, steht als nächstes Etappenziel die Cabane d'Orny 2.828m auf dem Programm. Der Weg bietet keinerlei Schwierigkeiten. Und schon steht man am Glacier d'Orny. Es ist ein wunderbarer Kontrast zwischen dem tiefblauen Himmel, den dunklen Felsen der Berge gegenüber und dem Weiß des Gletschers.

Nach kurzer Pause geht es direkt weiter zur nächsten Hütte. Sehr kurzweilig präsentiert sich dieser Abschnitt. Über wandern, Schneestapfen, über Eisenbügel klettern, Blockklettern und am Seil hochziehen ist so ziemlich alles dabei. Und dann steht man plötzlich am Plateau du Trient. Diese Landschaft ist schon mit das beste, was man in den Alpen bestaunen kann. Nur noch 5 min weiter ist die Cabane du Trient 3.169m erreicht. Hier lässt es sich definitiv schon aushalten, denn es gibt Hütten mit einer schlechteren Lage.
Auch dank des Berichts von Felix (vielen Dank an dieser Stelle) haben wir aber noch einen drauf gesetzt und den Pointe d'Orny mit noch 100 Höhenmetern angegriffen. Es ist mehr oder weniger Blockklettern angesagt und man kann sich an zahlreichen Steinmännern orientieren. Man sollte sich auch nicht zu schade sein, mal kurz wieder abzuklettern, wenn man mal keinen Steinmann sieht. Man muss nur die Augen nach diesen aufhalten, dann halten sich die Herausforderungen in Grenzen.
Schließlich erklimmt man den höchsten Punkt und kann sich des Gipfelglücks und der geschafften sportlichen Leistung erfreuen. Die Aussicht ist phänomenal. Unten das Gletscherplateau, darüber Felszacken vom Aiguilles du Tour und Aiguille de la Varappe. In der Ferne die Rhone oder das Weisshorn zum Beispiel. Hängegletscher vom Aiguille d'Arentiere und Aiguille du Chardonnet.

Als Krönung überflog uns dann noch ein Adler auf dem Gipfel, welcher uns wohl als Beute ausgemacht hat.

Nach ausgiebiger Rast ging es schließlich an den Abstieg. Dabei durften wir noch Kletterer beobachten, die sich an einer senkrechten Wand von der Aiguilles Tourelles versuchten. Der Weg war längst nicht mehr so voll wie beim Aufstieg, denn die letzte Talfahrt des Lifts war nicht mehr zu erreichen. Das konnte uns natürlich egal sein. Wir nahmen den langen Weg über Grand Plans bis wir schließlich wieder am Bikedepot angekommen waren. Die letzten 500 Höhenmeter bergab waren eine genussvolle coole Abfahrt, auf welcher man die Knie nun schonen konnte. Nach 11 Std. und 20 min. waren wir wieder am Ausgangspunkt.

Fazit:
Abwechlungsreiche, wilde und eindrückliche Tour in alpiner Landschaft mit zwei Stützpunkten unterwegs.

Tourengänger: Hochhinauf


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