Pointe d'Orny

Für meine langjährigen Hochtourenpartner / -innen organisiere ich einmal im Jahr eine gemeinsame Hochtour. Inzwischen hat die eine und der andere Ausbildungen in Fels & Eis besucht, was uns erlaubt mit mehreren Seilschaften effizient und mit weniger Risiko unterwegs zu sein. Das Highlight der zweitages Tour war einerseits die gemeinsame Besteigung vom Aiguilles du Tour, wobei das Zusammensein unter Gleichgesinnten jeweils noch einen viel höheren Stellenwert hat. Da auf der Zufahrtstrasse zwischen Bovernier und dem Parkplatz vom Champex Télé ein Velorennen stattfand kamen wir mit einer halben Stunde Verspätung auf dem überfüllten Parkplatz an. Da ich eine Stunde Reserve in die Autofahrt ab der Zentralschweiz mit eingeplant hatte, konnten wir zum Glück noch ohne Stress den Sessellift vor seiner Mittagspause benutzen.      

Oben angekommen, suchten wir uns bei La Breya einen gemütlichen Platz für die gemeinsame Mittagspause. Anschliessend wanderten wir auf dem sehr schönen Höhenweg los Richtung P.2464. Auf der Hälfte dieser Etappe entdeckten wir die erste Kletterroute, welche zum Col de la Breya hinauf führt. Beim P.2464 schlenderten wir über die schöne Schwemmebene zum Aufstiegshang, welcher uns über verschiedene Wege hinauf zum Lac d'Orny führte. Auf der Moräne erreichten wir auf direktem Weg die Cabane d'Orny, wo wir eine Dessert-Pause machten. Die Cabane d'Orny mit ihrem See und der Sicht auf die Gletscherzunge sowie den Le Portalet liessen unsere Herzen höher schlagen.

Da der Wanderweg ab der Cabane d'Orny alpiner wurde staunten wir nicht schlecht mit was für Schuhen die Hüttenbesucher der Cabane du Trient unterwegs waren. Bei der Aiguilles d'Arpette entdeckten wir wieder Kletterer am vorgelagerten Turm - für mich war sofort klar, dass auch dieser filigrane Gipfel in meiner ToDo Liste landet. Über Steinblöcke und mithilfe von Fixseilen sowie Metallbügeln erreicht man die Cabane du Trient ohne Gletscherkontakt. Die Aussicht ab dem Col d'Orny ist überwältigend, das Plateau du Trient erschien uns zudem grösser als erahnt. In der Cabane d'Orny angekommen meldeten wir uns beim Hüttenchef (welcher sehr gut Deutsch spricht) und waren dabei nur sechs der 125 Hüttenübernachtungen. Da wir mit Steinschlag am Aiguilles du Tour rechneten, einigten wir uns, das Morgenessen für 4 Uhr in der Nacht zu reservieren. Das Abendessen war leicht scharf - für mein Geschmack vorzüglich :-)  Nach dem Dessert machten wir uns zu dritt auf den Weg zum Pointe d'Orny welchen man hinter der Hütte über Blockgestein erreicht. Für TeamMoomin war der Pointe d'Orny der neunundneuzigste 3000er - eine wunderbare Vorlage für einen grossartigen Tag auf der Aiguille du Tour!