Winti-Bike: Südwest II

Sonne satt, viel grün und weniger Leute als auf vielen Alpengipfeln.

Zweckoptimismus? Vielleicht. Vermisst hat der Herr ossi trotzdem nichts, auch wenn der Tag etwa alpiner geplant war. Doch was will man machen, wenn der Arbeitskollege krank zuhause im Bett liegt und die Arbeit nach Ersatz ruft...

Route: [/www.outdooractive.com/de/route/mountainbike/schweiz/winti-s...]

Sanftes Einrollen durch den Wald bei noch frischen Temperaturen, da saugt sich der gepflegte Radfahrer die ganze Kraft der erwachenden Natur in seine Lungen. Meistens auf Forststrassen und in fahrfreundlicher Steigung geht es bis unter den "Gipfelaufbau" des Hoh Wülflingen. Die paar Meter zur Gipfelefeuerstelle -ein Kreuz gibt es hier nicht- muss man schieben.

Meistens über Trails und flüssig gelangt man ins Schlosstal. Ein Abschnitt nach dem Gipfelgrat  führt über eine Holztreppe, wobei links der Abgrund lauert. Hier tut man gut daran, den Blick schön auf die Treppe zu richten.

Am Brüehlberg bis zur Waldschenke zuerst auf Asphalt, später auf einem Schotterweg, dann auf einem Single in den Wald hinein und teilweise den Wald hinauf, schliesslich dem Waldrand entlang, gelangt man zum Startpunkt der Abfahrt erneut ins Schlosstal. Der Single ist im Aufstieg ordentlich fahrbar, auch wenn ihn die meisten runterfahren. Man sollte also die Ohren spitzen, damit man sich im Falle des Gegenverkehrs ins nächste Himbeergestrüpp retten kann. Kurze und direkte Abfahrt ins Schlosstal.


Weiter durchs Quartier Töss, später dem Tössuferweg entlang zum Ausgangspunkt des Aufstiegs aufs Brüttemer Plateau.

Kühler Aufstieg durch ein romantisches Tälchen, Hellholz genannt, teilweise sogar über einen gut befahrbaren Single im Passstrassen-Style. Oben angekommen, gelangt man dem Waldrand entlang zum nächsten Downhill ins Dättnau.

Tja, dieser führt schnurgerade einer Kante entlang ins Dättnau und wurde auch schon als S1 bewertet. Für mich ist dies ein Referenz-S2-Trail, ganz klar: Es braucht gute Bremstechnik, die Schlaglöcher sind beachtlich, der Untergrund nicht immer bombenfest. Dennoch lohnend.

Durchs Dättnau nach Furt und absolut abgelegen durch einen sattgrünen Wald erneut aufs Brüttemer Plateau. Für mich gab's hier wieder einen dieser Momente für die Ewigkeit, und das nur wenige Kilometer von zuhause entfernt. Über Forstrassen nach Stiegen und rein in den Wald.

Der Downhill ins Rumstal bietet zuerst eine gekieste Weganlage mit Treppenstufen, nach Querung einer Waldstrasse führt der Single -nun ohne Wanderwegmarkierung- nochmal etwas steiler und schmaler bis fast zum Waldrand hinunter. Im Sommer wächst hier viel Kraut in den Pfad hinein. Nun runter ins Rumstal zur Strasse.

Rauf auf den Multberg. Das Gratstück zum Gipfel über einen Single ist ein Genuss, die flowige, direkte Singletrailabfahrt nach Pfungen sowieso. Durchs Dorf zum Bahnhof.

Charakter: Rassige Downhills, gut fahrbare Aufstiege zumeist im Wald und teilweise sogar auf Singles, dazwischen schnelle horizontale Abschnitte zumeist auf Forststrassen. Die wenigen Abschnitte auf Asphalt vermögen das Erlebnis nicht zu trüben. Ich war sehr erstaunt, wie wenig in der Gegend los war. Das kann aber auch am Wochentag liegen.