Geierköpfe West- und Hauptgipfel mit dem schönen Schönjöchl

Vorab: Sollte man die Tour am Feierabend machen wollen, reduziert sich dadurch nicht die Schwierigkeit von T4 auf T1!

Nur wenige Ammergauer Berge geben sich so abwechslungsreich und vielseitig wie die Geierköpfe und bieten dazu solch schöne Fernsichten, also mal wieder höchste Zeit der Berggruppe einen Besuch abzustatten.

Bis zum Westgipfel warten eigentlich keine großen Hindernisse für den geübten Geher, wobei man sich am finalen Gipfelaufbau durchaus im alpinen Gelände bewegt und daher schwindelfrei sein und auch mal Hand an den Felsen legen sollte. Eine finale Felsstufe hat durch die zahlreichen Wanderer in den letzten Jahren zwar etwas an Biss verloren, stellt aber nach wie vor die einzige wirkliche Herausforderung dar.

Wer zum Hauptgipfel (und ggf. Ostgipfel) will, muss sich auf größere Herausforderungen einstellen, wobei diese hauptsächlich dadurch bestehen, dass man sich im steilen Absturzgelände auf absoluter Bröselunterlage bewegt, welches sonst eher karwendeltypisch ist. Wobei hier die ersten 5 Meter am Gipfelaufbau die schwersten sind und speziell beim Abstieg nur mit Stöcken begangen werden sollten.

Ruhig ging es auf den Geierköpfen eigentlich nie zu, doch hat in den letzten Jahren die Frequenz doch durch die im Netz in goldensten Farben verkaufte Überschreitung zum Ostgipfel erheblich zugenommen. Ich wurde, bedingt durch meinen frühen Aufstieg, auch gleich zweimal beim Abstieg von Leuten angesprochen, ob ich diese gemacht hätte. Yap, habe ich - allerdings vor 10 Jahren und selbst da war es nett, aber halt auch nicht mehr.

Für den Abstieg hab ich noch das Schönjöchl mitgenommen, welches zwar nochmal knapp 100 HM zusätzlich erfordert und sich beim Abstieg etwas zieht, dafür aber nette Blicke auf den Plansee gibt und man kann die Tour entschleunigt entlang des Ufer zurück zum Ausgangspunkt ausgleiten lassen.

Hinweise und Anmerkungen zur Tour:

• Die Tour ist ab dem Parkplatz ausgeschildert und auf dem Steig selber sollten keine Orientierungsprobleme auftreten, da der Wegverlauf sich logisch ergibt. Einen Abzweig auf der Höhe des Schönjöchls lässt man rechts liegen und folgt dem Steig logisch geradeaus. (Parkplatz->Zwechenbergalpe (Hütte)->Kreuzjöchl->Gipfel)
• Ich empfehle als Startpunkt den Plansee und nicht den Parkplatz im Teufelstal. Dieser gewährt zwar einen etwas kürzeren Zustieg, ist aber landschaftlich in meinen Augen nicht ganz so schön.
• Wer den Ostgipfel noch mitnehmen will: Erfordert weitere Bewegung im Bröselgelände im Absturzgebiet + u.a. eine ca. 6m lange Scharte muss abgeklettert werden (II). Der Ostgipfel ist dabei100m niedriger, der Rückweg erfolgt auf dem Weg von Neualmsattel zum Kreuzjöchl mit nur südseitiger Fernsicht und weiterem Aufbau von Höhenmetern. Wesentlich relaxter und mit besserer Aussicht ist in meinen Augen der Rückweg vom Hauptgipfel über den aussichtsreichen Grat zum Westgipfel.
• In den Sommermonaten bietet sich Badezeug für den Plansee an. Eine sehr ruhige Badestelle findet man ca. 10min. entlang des östlichen Ufers beim Einmündungspunkt des Pfades vom Schönjöchl
• Schwierigkeit Westgipfel T3, Hauptgipfel T4-, wobei wie gesagt das Bröselgelände am meisten Schwierigkeiten verursacht.
• Sollten Lehrer mit knapp 100 Kindern aus Rheinland-Pfalz versuchen, die Tour zu begehen, dann sollten sie sich vergegenwärtigen, dass keine 100 Kinder Platz auf dem Hauptgipfel finden und diese wahrscheinlich auseinandergezogen den kompletten Grat besetzen. Für einsetzenden Regen übernimmt ausschließlich die Natur die Verantwortung! Grund dieser Anmerkung findet sich hier.