Polizei erstattet Anzeige gegen Hikr Autor (Falschmeldung der Presse)


Publiziert von Nic, 9. Juni 2022 um 19:03. Diese Seite wurde 6878 mal angezeigt.

Die Polizei hat nun Anzeige gegen den Autor Andy84 erstattet. Der Vorwurf lautet "grobe Fahrlässigkeit ". Es handelt es sich hierbei um eine Falschmeldung der Presse. https://www.allgaeuer-zeitung.de/allgaeu/immenstadt/schueler-und-lehrer-aus-bergnot-gerettet-polizei-vorarlberg-zeigt-tourentipp-autor-an_arid-431443



Kommentare (71)


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zaufen hat gesagt:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 19:11
Unglaublich. Was kann Andy84 dafür, wenn Lehrer nicht lesen können? Eine für denjenigen, der nicht erkennt, an wen sich die Beschreibung richtet, vielleicht missverständliche Wortwahl soll grobe Fahrlässigkeit sein? Um welchen strafrechtlichen Tatbestand sollte es denn eigetnlich gehen? Es gab doch keine Verletzten? Aber es entscheidet ja auch nicht die Polizei, sondern erst einmal die Staatsanwaltschaft mit juristischem Sachverstand.

klemi74 hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 21:24
Doch, zwei Kinder hatten Schürfwunden.

Aus meiner Sicht ist es im Zweifelsfall eh besser, wenn jemand als Beschuldigter geführt wird - Recht auf Anwalt, Recht auf Akteneinsicht für den Anwalt, Aussageverweigerungsrecht etc., so dass er sich nicht unter dem Druck der dem Zeugen obliegenden Wahrheitspflicht selbst belasten muss! Mag emotionslos klingen, weil der Status als Beschuldigter natürlich eine Belastung darstellt, hilft bei der täglichen polizeilichen Arbeit aber weiter.

Andererseits: wie quacamozza unten geschrieben hat, fehlt es hier allerdings an jeglicher Sorgfaltspflichtverletzung, so dass der hier vorliegende Fall für mich keinen Zweifelsfall darstellt.

Nur Obacht auf einen Punkt: wir reden hier alle von deutschem Recht, der Vorgang hat sich aber in Österreich angespielt!


Wanderer82 hat gesagt:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 19:17
Heutzutage muss man alles anonym machen und sich mit allen Mitteln absichern, es ist traurig und eine Sauerei sondergleichen. Man sollte als Beschuldigter eine sehr hohe Abfindung bekommen für die Usmtände, falls eine solche Anklage hoffentlich abgeschmettert wird.

Alpenorni hat gesagt:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 19:25
Man kann nur hoffen, dass diese mutmaßlichen Versuche, die Rettungskosten auf andere abzuwälzen, sich als Bumerang entpuppen und den wahren Verursachern, den nicht-lesen-könnenden Lehrern, um die Ohren fliegt. Absolut widerlicher Vorgang.


sven86 hat gesagt:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 19:25
Unfassbar. Was soll denn die Rechtsgrundlage sein? Eine vertragliche Beziehung ist nicht zustande gekommen und damit auch nicht ggf. mit Schutzwirkung zugunsten Dritter und doch auch wohl kaum ein konkludent geschlossener Auskunftsvertrag, schon gar nicht mit einer unbestimmten Anzahl Fremder…

Alpstein hat doch die Situation übersichtlich zusammengefasst, ich kann mir auch nicht vorstellen dass es in AT dermaßen anders sein sollte..

Hört sich eher nach Behörden-Aktionismus an damit der Bürgermeister zufrieden ist.

sven86 hat gesagt:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 19:28
PS: Deliktische Haftung - der Vollständigkeit halber - kann ich mir hier auch nicht vorstellen

Jager1305 hat gesagt:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 19:51
Fahrlässig oder vorsätzlich wäre es, wenn ein Autor eines Beitrages die Schwierigkeit einer Tour wider besseres Wissen falsch angeben würde. Ist aber hier nicht der Fall. T4 ist 'ne klare Aussage!
Hier kann man nur den Lehrern mangelnde Sorgfalt anlasten. Und in der Haut des Schulleiters möchte ich auch nicht stecken: Er hat Aufgaben auf Menschen übertragen, die diese Mangels Vorbildung offensichtlich nicht erfüllen können. Auch hier mangelnde Sorgfalt. Er hätte sich von der Qualifikation seiner Untergebenen vergewissern müssen.


Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 20:00
Die Lehrer gehören angezeigt, ganz klar! Sie sind ihrer Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen und haben grob fahrlässig gehandelt. Es kann eigentlich nur eine Konsequenz geben. Sie müssen die Kosten für die Rettung übernehmen und gehören als Pädagogen abgesetzt. Natürlich bekommen sie jetzt kalte Füsse und suchen einen Schuldigen. Wirft kein gutes Licht auf die deutsche Lehrerschaft. Bin mal auf reflektierte Reaktionen aus dieser Ecke gespannt.

Schneemann hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 23:15
In dem Artikel steht, dass die Polizei Anzeige erhoben hat. Wenn das stimmt, kann man das nicht den Lehrern vorwerfen. Das braucht's nun auch wirklich nicht, denn denen kann man so schon mehr als genug vorwerfen...

83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 20:11
Andy, da kannst du ganz gelassen bleiben. Die Anzeige ist ein Rohrkrepierer mit Ansage. Da müssten schon längst diverse Karten- und Führerverlage pleite sein, bei denen teils massive Mängel in den kommerziellen (!) Produkten zu finden sind. Kopf hoch!

zaufen hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 20:18
Genau, schönen Gruß an Walter Klier und andere Autoren, die völlig blind ziemlich falsche Informationen in die AV-Führer reingeschrieben haben. Der AV-Führer zum Heuberggrat wurde ja auch schon zitiert und findet die Tour ja auch nicht gefährlicher als Andy84. Wie man auf die Idee kommen kann, da mit noch dazu so vielen Schülern langzugehen, wenn man sich allein die Fotos ansieht, erschließt sich keinem klar denkenden Menschen.

Alpenorni hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 20:20
Es wäre vor allem zu wünschen, dass schnell ein kompetenter Berg-Sachverständiger von der Polizei befragt wird, der auf die T4/I Bewertung und deren absolute Relevanz bzgl. des Berichts verweist. Damit bricht das Kartenhaus doch sofort zusammen. Es sei denn, die Lehrer behaupten dann, sie können nicht lesen...

Nic hat gesagt:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 20:23
@Zaufen Überhaupt ist es grob fahrlässig, mit 100 Schülern eine Bergtour zu unternehmen. Ob T2 oder T4 ist dabei eher unerheblich. Darüber hinaus hatten einige Schüler nicht einmal passendes Schuhwerk für eine Bergwanderung. Die Aktion der Lehrer ist für mich ein Skandal. Ich arbeite selbst mit Kindern. Sowas käme mir niemals in den Sinn. Unverantwortlich.

michael_be hat gesagt:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 20:29
Unfassbar! So ein Ärger, nur weil die Lehrer so verblödet sind.

Stani™ hat gesagt:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 20:45
They continue to call it "Tourentipp", but it's not a tourentipp, it's just someone who describes their memories of a tour. "We arrived there, weather was like that so we started walking and it was fun etc..." like all other reports here. Is that illegal now?



83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 20:51
Perhaps they refer mistakenly to "tourentipp.de", another mountaineering site.

Stani™ hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 21:11
I think they try hard to present it as a "Tipp" (indication, instruction) and not just a report because, as quacamozza wrote below:

> der Tourenbericht nicht primär als Aufforderung zum Nachgehen ausgelegt werden kann, sondern als persönlicher Erlebnisbericht, der wie alle Infos aus dem Netz hinterfragt werden muss.

Gelöschter Kommentar

Wanderer82 hat gesagt: RE:misunderstanding
Gesendet am 10. Juni 2022 um 15:54
Ich denke, es macht null Unterschied. Das ist doch Haarspalterei. Eine Feierabendrunde bedeutet einfach, dass es für die Person, welche es geschrieben hat, eine Tour der Länge eines Abends ist, mehr nicht. Das kann auch ein T6 sein, welches nur 2 Stunden dauert. So was Hohles auf diesem Bericht rumzureiten. Grundsätzlich herrscht Meinungsfreiheit. Ich finde, selbst wenn jemand in einem solchen freien Forum eine Tour als T1 statt T5 bezeichnet, ist das absolut piepegal. Die Verantwortung trägt jeder selber, der eine Tour geht.

Gelöschter Kommentar

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 20:57
They just dont know what they are talking about. Dont get annoyed. Just Idiots.

frehel hat gesagt:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 20:58
Wenn Adam Ondra von einer "Feierabendkletterei" im achten Schwierigkeitsgrad berichtet und ich mich beim Versuch das nachzumachen verletzt, an wen schicke ich eigentlich dann die Rechnung?

Dass die Medien diesen Bullshit derart ungeprüft raushauen, ist äußerst ärgerlich. Wir sollten das klar zurückweisen und uns mit hikr und Andy solidarisieren. Was im Kopf der Lehrkräfte vorgegangen ist, nach Andys sachlichen Bericht mit unerfahrenen Kindern dort hochzugehen, steht auf einem anderen Blatt.

quacamozza hat gesagt: Aus volljuristischer Sicht...
Gesendet am 9. Juni 2022 um 20:59
...gibt es da keine Rechtsgrundlage für ein strafbares Verhalten.

Voraussetzung für eine fahrlässige Körperverletzung (es geht ja hier um eine Strafanzeige) wäre zuerst mal eine sogenannte objektive Sorgfaltspflichtverletzung.

Daran fehlt es hier bereits. Die Tour wurde korrekt mit T 4/ I beschrieben.
Außerdem erlaubt die Bezeichnung "klasse Feierabendrunde" auch aus der Sicht eines (Achtung: juristischer Begriff) "verständigen Dritten" keinen Rückschluss auf die Schwierigkeit der Tour, ebenso wie eine Bezeichnung als "Halbtagestour, Seilbahntour" usw.

Eher Im Gegenteil: "Feierabendtouren" im Gebirge setzen zwingend voraus, dass man bergnah wohnt, also Einheimischer ist (denn man kann ja nicht bergfern wohnen und zum Feierabend in die Berge auf Tour gehen), und mit diesen Personen, die sich regelmäßig gut auskennen, kann sich eine Touristengruppe, auch wenn sie im Urlaub zur Feierabendzeit startet, nicht vergleichen.
Es gibt anerkannte "Feierabendtouren", die noch deutlich anspruchsvoller sind, etwa die Hörnle-Stuhlwand-Überschreitung.

Bleiben Ausdrücke wie "keinerlei Schwierigkeit", "Hände in den Hosentaschen" und dergleichen. Sollte darin eine Sorgfaltspflichtverletzung liegen, was m. E. auch nicht vorliegt, wäre das nächste Problem die objektive Zurechnung, da das Fehlverhalten der Lehrer dasjenige des Tourenschreibers deutlich überwiegt (siehe unten) und der Tourenbericht nicht primär als Aufforderung zum Nachgehen ausgelegt werden kann, sondern als persönlicher Erlebnisbericht, der wie alle Infos aus dem Netz hinterfragt werden muss.
In zivilrechtlicher Hinsicht wird die so auftretende Haftungsfrage übrigens vor allem über den Grad des Mitverschuldens der handelnden Personen reguliert.


Eine Sorgfaltspflichtverletzung liegt dagegen bei den Lehrern relativ eindeutig vor. Der ÖAV spricht von "Fahrlässigkeit". Ausführliche Beschäftigung mit der Tour fand nicht statt, weil man ja wegen der vorgerückten Stunde keine Zeit mehr dafür hatte. Wettervorhersage, vor allem Regenradar checken, Gruppenstärke, gewissenhafter Ausrüstungscheck, mehrere Informationsquellen nutzen, eigene Fähigkeiten korrekt einschätzen....eine lange Liste von Defiziten, die sich kumulieren und dann eben zu so einer Situation führen.
Diese Fehler führten auch vorhersehbar zu Schäden, sind also ursächlich und zurechenbar.

Eine weitere Sorgfaltspflichtverletzung könnte übrigens meiner Ansicht nach auch im Handeln der Gemeinde liegen, die das Warnschild nicht am Anfang des Grates aufgestellt hat, sondern erst nach dem Söller-Aufschwung, der eigentlichen Schlüsselstelle bei nassen Verhältnissen. Es ist ja schon sonderbar, dass entsprechende Schilder in der anderen Richtung gleich am Gratbeginn stehen, wo sie auch hingehören.
Wenn die Lehrer bei Erreichen des Schildes nachweisbar umgedreht wären (ich gehe davon aus, dass die Gruppe das Schild nicht erreicht hat), dann stellten sich ganz weitere neue Fragen nach der Verantwortlichkeit.


Fazit: Eine derartige Strafanzeige stellt einen neuen Tiefpunkt im gesellschaftlichen Umgang miteinander dar. Ich bin entsetzt, in der Tat ein skandalöser Umgang, der aber leider in unsere Zeit passt. Ich selber werde die notwendigen Konsequenzen nach angemessener Überlegungszeit ziehen.

Btw: Besonders erschreckend ist, wie reißerisch und unreflektiert der Großteil der Presse (es gibt auch Positivbeispiele!) mit diesem Sachverhalt umgeht. Das zeigt, dass es offensichtlich in der heutigen Zeit nicht mehr vorwiegend um ausgewogene, seriöse Berichterstattung geht, über die dann auch kultiviert diskutiert werden kann, sondern um Klicks und Aufmerksamkeit.




frmat hat gesagt: RE:Aus volljuristischer Sicht...
Gesendet am 9. Juni 2022 um 21:11
Bravo! Perfekt analysiert!

frehel hat gesagt: RE:Aus volljuristischer Sicht...
Gesendet am 9. Juni 2022 um 21:47
Hallo Ulf,

gibt es denn eine Strafanzeige und wenn ja gegen wen? Ich habe es in den Medien so verstanden, dass die Polizei die Sache zur weiteren Prüfung an die Staatsanwaltschaft weitergegeben hat; dies vor allem in Bezug auf das Verhalten der Lehrkräfte.

quacamozza hat gesagt: RE:Aus volljuristischer Sicht...
Gesendet am 9. Juni 2022 um 22:08
Hallo Moritz,

das weiß ich zwar nicht genau, aber ich habe mich auf Nicos Worte oben bezogen.
Die StA muss dann sowieso nochmal alles aufklären und bewerten.

zaufen hat gesagt: RE:Aus volljuristischer Sicht...
Gesendet am 9. Juni 2022 um 22:56
Allerdings geht Quacamozza von der deutschen Rechtslage aus, wo die fahrlässige Körperverletzung den Taterfolg voraussetzt. Das österreichische StGB enthält aber in § 89 StGB einen Tatbestand auch der grob fahrlässigen "Körpergefährdung", den es in Deutschland nicht gibt. Zwar halte ich § 89 östStGB auch für nicht durch Andy, sondern eher durch die Lehrer erfüllt, aber das österreichische Strafrecht geht da weiter als das deutsche.

quacamozza hat gesagt: RE:Aus volljuristischer Sicht...
Gesendet am 9. Juni 2022 um 23:42
Da hast Du recht, was den Taterfolg angeht. Andererseits erfordert der Tb sogar ein gesteigertes Maß an Sorgfaltspflichtverletzung, ist also insoweit strenger.
Wie Plauscher bereits sagte: wohl wegen dieser hohen Hürden das abenteuerliche Wording ("äußerst rücksichtslos/verantwortungslos usw.")...

alpstein hat gesagt: RE:Aus volljuristischer Sicht...
Gesendet am 10. Juni 2022 um 10:18
Danke, Ulf

F3ttmull hat gesagt: RE:Aus volljuristischer Sicht...
Gesendet am 10. Juni 2022 um 11:21
@quacamozza: "Ich selber werde die notwendigen Konsequenzen nach angemessener Überlegungszeit ziehen." Bitte nicht deine tollen und ausführlichen Tourenberichte löschen, das wäre ein großer Verlust. Evtl. könnte man die Touren ja auf unsichtbar stellen und wer Interesse hat, bekommt die Tour per private Nachricht zugestellt. Aber wie gesagt, ein Löschen der Berichte einzufordern wäre zwecklos, da im Internet unzählige Berichte vorhanden und öffentlich einsehbar sind.

Zukünftig wird das Ganze wohl auf ein Bezahlmodell aka "Premium-Touren" wie auf outdooractive.com hinauslaufen :(

VFINDENBER hat gesagt: RE:Aus volljuristischer Sicht...
Gesendet am 15. Juni 2022 um 02:10
Das Problem ist, dass es vom Schöntal her kommend keinen klar definierten Anfangspunkt gibt. Während man vom Walmendinger Horn vom Hauptweg unter dem Geländer durch direkt auf den einzigen Pfad gelangt, der zum Heuberggrad führt...

Nic hat gesagt:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 21:35
Gut geschrieben Ulf.

stiroler hat gesagt: Werbebanner verdeckt Datenblatt
Gesendet am 9. Juni 2022 um 21:37
Die mobile Website verdeckt wichtige Infos zur Schwierigkeit. Siehe Bildschirmfoto: https://www.directupload.net/file/d/6574/qhbikzvk_png.htm

Unverantwortungslos, vom Seitenbetreiber.

Nic hat gesagt: RE:Werbebanner verdeckt Datenblatt
Gesendet am 9. Juni 2022 um 21:59
Geh woanders trollen

Stani™ hat gesagt: RE:Werbebanner verdeckt Datenblatt
Gesendet am 9. Juni 2022 um 22:03
This site is not made for mobile phones (because we don't have one). When there are problems with phones people report them and we fix them, but nobody reported such problems since long time. And with all the attention to this post nobody reported it either. I don't know why google put this ad like this, there should be no ad here at all on the phones.

Also, the mountain hike with 99 children is not prepared like this, on a phone. It just means the person in charge took first page they found on the web, which was even not displayed correctly, and then used this to guide 99 little children with bad weather and without equipment. Also this person clearly never used hikr before, otherwise they will understand that there is a part of the information missing. If they used hikr before they could ask us to fix it. Otherwise they could ask somebody else to show it on another device.

So to summarize, a person found somebody's blog post on a half broken website they see first time in their life and then used that to guide 99 children in bad weather without appropriate shoes and equipment.

WolfgangM hat gesagt: RE:Werbebanner verdeckt Datenblatt
Gesendet am 9. Juni 2022 um 22:28
hikr.org hat gar keine "mobile Website". Sondern auf Mobilgeräten kommt die normale Website. Wer da auf einem Mini-Smartphone-Bildschirm Mühe hat, was zu lesen, kann die Tour-Vorbereitung eben so nicht machen.

Wanderer82 hat gesagt: RE:Werbebanner verdeckt Datenblatt
Gesendet am 10. Juni 2022 um 15:58
Man könnte so einen Bericht auch komplett ohne Schwierigkeitszuordnung schreiben, das geht keine Sau was an. Also ist es auch Wurst, ob da irgendwas verdeckt wurde.

stiroler hat gesagt: RE:Werbebanner verdeckt Datenblatt
Gesendet am 10. Juni 2022 um 19:16
Nachtrag: der Screenshot ist von Firefox für Android. Unter Chrome deckt der Werbebanner das Datenblatt nicht ab.

Becks hat gesagt:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 22:54
Als Autor würde ich den Tourenbericht auf gar keinen Fall löschen, sondern vor Gericht gegen das Leerpersonal verwenden.

Neben der imo korrekten Einstufung T4/I der Route hat es zumindest drei Bilder im Bericht, die eindeutig ausgesetzte Stellen/Abschnitte im Absturzgelände zeigen, und die diese gesehen haben müssen.

Wenn jetzt nach schlechtem Wetter mit nassem Untergrund eine viel zu grosse und ungeübte Gruppe mit zu wenig Leitpersonal und mit teilweise ungeeignetem Schuhwerk den Weg begeht und hängen bleibt, dann ist das keine Schuld des Autors, sondern der Begeher.

Ich würde mir einen Anwalt nehmen und dann ein paar Fragen an die Leerkörper stellen, z.B. zum Thema Ausrüstung, zur Ausbildung der Leerkörper als Tourenleiter und zur Tourenplanung allgemein und speziell in Hinblick auf die Wetterverhältnisse. Da wird die Anzeige schnell zum Bumerang....


Schneemann hat gesagt:
Gesendet am 9. Juni 2022 um 23:03
Gegen Internet- und Hassverbrechen geht die Polizei nicht vor. Aber gegen Leute, die ihre eigenen Bergtouren in einem Bergforum posten, wird Anzeige erhoben. Das ist sowas von lächerlich und erschreckend.

Nebenbei ist es mir unverständlich wie man als Lehrperson mit so einer Gruppe an Kindern eine völlig unbekannte Tour begeht. Ich würde schon bei einer Tour mit nur einem Kumpel die Tour vorher mal ausprobieren und testen. Und hier sollen es ACHT Lehrpersonen gewesen sein! Das ist schon mehr als grob fahrlässig.

undef hat gesagt:
Gesendet am 10. Juni 2022 um 05:55
Jegliche Verlagerung der Verantwortung auf den Autor eines Tourenberichts ist eine Nebelkerze. Wie in diesem Thread bereits erwähnt, dann hätten z.B. auch Autoren von AV-Führern bereits mehrfach vor Gericht geschleppt werden müssen.

In der Berichterstattung von vol.at ist keine Rede von einer Anzeige gegen den Autor des "Tourenberichts".

https://www.vol.at/nach-dramatischer-bergung-im-kleinwalsertal-was-nun-passiert/7475794

"Derzeit sind zwei Beamte der Polizeiinspektion Kleinwalsertal mit Erhebungen beschäftigt. In ihrem Ermittlungsfokus: Lehrer, die über eine Internet-App eine Route ausgewählt haben sollen, die aufgrund ihrer Gefährlichkeit in keinem Wanderführer mehr aufgelistet ist.

Fahrlässigkeit steht im Raum. Wie die örtliche Polizeiinspektion auf Anfrage der VN am Donnerstag mitteilte, seien Lehrer und Schüler nach dem „Abenteuer“ dezidiert befragt und in Augenschein genommen worden. Dabei sei festgestellt worden, „dass schlicht und einfach nichts gepasst hat“, wie ein Beamter der Inspektion den VN sagte und ergänzte: „Weder die Ausrüstung, die Schuhe, die Kondition noch Ortskenntnisse.“"

"Noch ist offen, wer die beträchtlichen Kosten des Rettungseinsatzes tragen wird. Wie der Sprecher der Vorarlberger Bergrettung, Klaus Drexel, auf APA-Anfrage erklärte, würden derzeit die einzelnen Posten zwecks Kostenaufstellung erfasst. “Wer am Ende die Kosten verrechnet bekommt, wird sich zeigen”, sagte Drexel am Donnerstag.

Ob es für die verantwortlichen Lehrkräfte dienstrechtliche Konsequenzen geben wird, die die Schüler im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren mit teilweise unzureichender Ausrüstung und ohne fundierte Routenplanung von Schöntal in Hirschegg auf das auf 1990 Meter gelegene Walmendinger Horn dirigiert hatten, will die zuständige Schulaufsichtsbehörde nach der Rückkehr der Schulklassen klären. “Zum jetzigen Zeitpunkt ist es zu früh, dazu etwas zu sagen. Die Schüler und Lehrer sind noch im Kleinwalsertal”, erklärte Eveline Dziendziol von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier. Nach der Rückkehr werde man mit den Lehrkräften sprechen, die an der Organisation der Wanderung beteiligt waren."

Zaza hat gesagt:
Gesendet am 10. Juni 2022 um 06:17
Absurde Geschichte. Aber wie soll das eigentlich praktisch gehen? Grundsätzlich ist der Autor eines Tourenberichtes mit Pseudonym unterwegs und eine Anklageschrift wird man kaum per Hikr-PN zustellen können. Wenn er sich nicht selber melden sollte, müssten die Behörden wohl als erste Hürde die Betreiber von Hikr zwingen, seine Identität offenzulegen. Fraglich, ob das geht.

Wanderer82 hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. Juni 2022 um 15:55
Das geht grundsätzlich sicher, aber erstmal müsste man eine Verfügung erreichen, welche auf rechtlichen Grundlagen basiert. Und genau daran wird es scheitern.

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 10. Juni 2022 um 06:51
Wie in Zeiten des Coronawahns hat die österreichische Polizei wohl völlig die Realität verloren mit der Anklage und möchte sich wohl nur aufspielen. Als Autor würde ich dem gelassen entgegen sehen da keine Straftat und alle Schwierigkeitsgrade (T4/I) im Bericht unübersehbar stehen. Die Kosten des Verfahrens wird auch der lachhafte österreichische Staat haben.

Schubi hat gesagt:
Gesendet am 10. Juni 2022 um 10:23
*rofl*
Ich bin dafür, Tourenberichte zukünftig vor dem Publizieren der Polizeidirektion Vorarlberg zum Abnicken vorzulegen. Dort hat man ja scheints Expertise im Subsumieren des Tatbestands „Grobe Fahrlässigkeit“.

sven86 hat gesagt:
Gesendet am 10. Juni 2022 um 11:18
Polizei hat keine Anzeige gegen Tour-Autor erstattet
Die Polizei in Vorarlberg widerspricht nun einem Bericht der "Allgäuer Zeitung": Sie habe keine Anzeige gegen den Autor des Tourentipps gestellt. Die Einschätzung über die Machbarkeit der Tour sei sehr individuell und subjektiv. "Einer ist gut beieinander, der andere ist es nicht", erklärte Polizei-Pressesprecher Robert Vonach gegenüber dem BR.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/bergrettung-kleinwalsertal-polizei-widerspricht-presseberichten,T8KgXti

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. Juni 2022 um 11:29
"Polizei hat keine Anzeige gegen Tour-Autor erstattet."

Hätte mich auch gewundert. Die Polizei erstattet nämlich keine Anzeigen, sie nimmt sie nur entgegen. Jedenfalls in der Schweiz ist das so.

chrs hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. Juni 2022 um 14:06
Wichtig: Anstatt mal beim Berg-Kumpel anzurufen und nachzufragen, erstmal einem Zeitungsbericht glauben und einen neuen Thread bei Hikr aufmachen.

F3ttmull hat gesagt: Neue Details siehe Erklärung der Schule
Gesendet am 10. Juni 2022 um 11:23
Es kommen immer weitere Informationen ans Tageslicht, unfassbar:

https://freieberge.wordpress.com/2022/06/10/99-luftballons-bergdrama-und-realsatire-im-walsertal/

hansolo hat gesagt: RE:Neue Details siehe Erklärung der Schule
Gesendet am 10. Juni 2022 um 11:30
"Nach gegenwärtigem Kenntnisstand konnte die Gruppe aufgrund eines Regenschauers den Rückweg bei einer Wanderung in den Alpen nicht mehr alleine antreten"

Na also, da haben wir ja den wahren Schuldigen. Vielleicht sollten sich die Behörden mal diesen Petrus vorknöpfen.

Lulubusi hat gesagt: entspricht der Bericht der Realität?
Gesendet am 10. Juni 2022 um 16:49
Viele Bericht entsprechen nicht der Realität. Ich empfinde etwas noch lange nicht als ausgesetzt, wo andere dies bereits so empfinden.
Beim Schreiben eines Berichtes sollte dies bedacht werden und dann eben nicht ......kein Problem..... schreiben, nur weil ich das so sehe.
Viele Wanderer die sich hier Infos holen sind sich eben der Gefahren und Schwierigkeiten nicht bewusst.
Somit entscheid der Polizei vielleicht richtig.

WolfgangM hat gesagt: RE:entspricht der Bericht der Realität?
Gesendet am 10. Juni 2022 um 18:01
Wenigstens die Fotos in den Berichten sind objektiv und nicht subjektiv. Die Fotos sind überhaupt das Wichtigste, was ich beim Lesen anderer Berichte für eine Tourenvorbereitung anschaue. Da sieht man, was einen erwartet.

Bei den Schwierigkeitseinstufungen sieht das schon anders aus: Wenn eine größere Zahl von Berichten zu ähnlichen Einstufungen kommt, sollte es ganz gut stimmen (wie im akuten Fall, wo die T4 auch gut zu den Fotos passt). Jedoch wenn nur ein einziger Bericht vorliegt, kann die Einstufung zweifelhaft sein. Ein mir bekannter hikr-Autor hat beispielsweise einen mir bekannten Felsen im Pfälzerwald auf UIAA I eingestuft, auf den ich nie im Leben rauf und wieder runter käme, und dem ich eine II+ oder III- geben würde.

Nyn hat gesagt:
Gesendet am 10. Juni 2022 um 17:44
Jeder Bericht ist subjektiv, jede Einschätzung ebenfalls.

Den SCHWIERIGKEITEN wird mit der Angabe von diversen Skalen versucht Rechnung zu tragen.
Es wird dabei -und das ist überall nachzulesen- IMMER von GEÜBTEN mit passender AUSRÜSTUNG ausgegangen und von normalen = ~trockenen VERHÄLTNISSEN.

Es ist selbstredend und normal, dass jeder die vor Ort tatsächlich angetroffenen und für sich wahrgenommenen Anforderungen anders einschätzen wird.

Es ist jedoch absolut unmöglich und auch weder gewollt, noch zielführend, für jede noch so abstruse Gruppenzusammenstellung, WetterSituation usw. eine andere Bewertung auszugeben.
Dass diese anders ausfallen muss, je mehr Faktoren abweichen (Gruppengröße, Wetter, Ausrüstungszustand, Erfahrung...man redet von objktiven und subjektiven GEFAHREN!) ist mehr als logisch!
Auf individuelle, gefühlte Befindlichkeiten jedesmal einzugehen, würde zudem jeglichen vernünftigen Rahmen eines Erlebnis-Berichtes sprengen.

Wenn die Verantwortlichen bei der Planung einer Aktivität nicht in der Lage sind, die nötigen Faktoren und Kriterien zu erkennen und anzuwenden, müssen sie -was ja bereits angesprochen wurde- besser ausgebildet werden und in diesem Falle wohl kommerzielle Angebote (Bergführer) wahrnehmen.

Wer das Alles nicht begreift, der sollte besser zuHause im Bett bleiben, aber nicht als blutiger Anfänger mit 100 Schutzbefohlenen ins Unbekannte bei Regenwetter und Nässe bergsteigen.


Nic hat gesagt:
Gesendet am 10. Juni 2022 um 21:42
@chrs Halte mal den Ball flach. Andy persönlich hat mich darum gebeten das zu posten.

Nic hat gesagt:
Gesendet am 11. Juni 2022 um 09:52
Am Ende bleibt der fade Beigeschmack, dass ein Großteil der Presse völlig ungeprüft Halbwahrheiten veröffentlicht. Das sollte einem zu denken geben. Wobei das mich nicht wirklich überrascht. Die Pressearbeit ist der eigentliche Skandal.

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. Juni 2022 um 15:29
Unser Südkurier hat heute gleich 2x über den Vorfall berichtet und dabei wohl ungeprüft einen fehlerhaften Agenturbericht verwendet. In einer Überschrift taucht die Anzeige wieder auf.
Ich werde mir erlauben, die Zeitung noch unter Hinweis auf den SZ-Artikel zu konsultieren.

Powderer hat gesagt: Der Bürgermeister ist doch auch nicht ganz sauber!
Gesendet am 12. Juni 2022 um 23:09
Ja, der Bürgermeister hat sie doch nicht mehr alle, wenn er von flaschen, grob fahrlässigen oder irreführenden Berichten spricht. Jedes eigenständige Bergsteigen und ehrliche Berichte darüber scheinen zu stören.....................................Der Bürgermeister von Mittelberg kritisierte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa den Autor des Interneteintrags. Es gebe immer häufiger solche "äußerst verantwortungslosen Interneteinträge, die zu lebensbedrohlichen Situationen führen".....................................................................................................................Walser halt. Das sagt alles

F3ttmull hat gesagt: RE:Der Bürgermeister ist doch auch nicht ganz sauber!
Gesendet am 13. Juni 2022 um 10:51
Laut Plus-Artikel vom 08.06.2022 in der Allgäuer Zeitung sieht man es etwas differenziert:

"Im Kleinwalsertal ärgert sich Mittelbergs Bürgermeister Andi Haid dagegen schon über Internet-Beschreibungen. "Die Gruppe ist dem Beitrag auf den Leim gegangen", sagt er. Doch auch er gibt zu, dass für einen Bergerfahrenen der Heuberggrat wohl keine große Schwierigkeit sei."

Der Bürgermeister sagt halt öffentlich, was die Medien sich wünschen, seinen Teil denkt er sich dabei. Will ja um Himmels willen die Touris nicht vertreiben, sondern natürlich noch mehr ins Kleinwalsertal locken. Trotz der negativen Berichte, war diese Aktion der Lehrer tolle Werbung fürs Allgäu.

zaufen hat gesagt: Süddeeutsche Zeitung heute
Gesendet am 13. Juni 2022 um 16:44
Neuer Artikel in der SZ heute auf der Bayern Seite.
https://www.sueddeutsche.de/bayern/wandern-bayern-bergtouren-internet-kleinwalsertal-1.5601433?reduced=true
Ob der Artikel derselbe ist wie im Print, weiiß ich nicht - liegt für mich hinter der Bezahlschranke, da ich nur die Printausgabe habe.
In der Printausgabe steht u a. deutlich: Keine Anzeige bei der Polizei gegen Andy, sondern nur gegen die Lehrer. Einstufung T 4 war klar angegeben. Problem sind weniger die Internetseiten als die Nutzer.

kopfsalat hat gesagt: RE:Süddeeutsche Zeitung heute
Gesendet am 13. Juni 2022 um 16:55
> Problem sind weniger die Internetseiten

das Hauptproblem sind die Medien.

Schubi hat gesagt: RE:Süddeeutsche Zeitung heute
Gesendet am 13. Juni 2022 um 17:19
Danke für den Hinweis, hier eine grobe Zusammenfassung dieses Artikels:

Roland Ampenberger, Sprecher der Bergwacht Bayern: Digitale Informationen erst einmal wertvoll, man darf sich aber nicht allein darauf verlassen. Herausforderung: die Dinge richtig einordnen." Lehrer Lehrer haben sich nicht richtig informiert und die Infos des Bloggers, der die Tour beschrieben hat, nicht intensiv genug studiert.

DAV-Sprecher Stefan Winter: "Wenn ein erfahrener Leistungssportler eine Tour zum Beispiel als "nette Feierabendrunde" beschreibe, dann möge das für den Schreibenden zutreffend sein. (Aber) das führe dann oft dazu, dass sich der unbedarfte und möglicherweise untrainierte Leser dieses Urteil zu eigen macht. Er tappt in eine "psychologische Fehlerfalle'."

Michael Finger vom Bund Naturschutz Oberstdorf: regt sich schon lange vehement darüber auf, "dass bei Outdoor-Portalen seiner Ansicht nach jede zweite bis dritte Tour in der Region fehlerhaft beschrieben ist ... Es ist unsere Heimat, die hier verbrannt wird". Auf zB der Nagelfluhkette sind die Ranger deshalb inzwischen auch explizit digital unterwegs und treten bei falschen oder auch für die Natur schädlichen Informationen treten mit den Autoren in Kontakt (mit Löschungs-Bitte).

Positiv laut DAV-Experte Winter sei, dass ... digitale Informationen in Sekundenschnelle verfügbar seien. Die könne der Wanderer/Bergsteiger nach individuellen Vorstellungen von einer Tour filtern (Länge, Region, etc.). Früher: Infos zeitaufwändig in Karten und Büchern zusammengesucht, heute: Smartphone und Computer fast augenblicklich.

Als Folge daraus sieht DAV-Sprecher Winter jedoch: Früher musste man sich Touren buchstäblich Schritt für Schritt erarbeiten -> beständiger Lernprozess. Die Gefahr der Digitalisierung sei also: "drohender Verlust des langsamen Kompetenzaufbaus über Jahre, die einen zum erfahrenen Bergsteiger machen". Daraus ergebe sich ggf. ein "drohender Verlust von Respekt und Demut vor den Herausforderungen am Berg ... angesichts der geposteten alpinen Hochglanzbilder". Die Darstellungen in den Sozialen Medien sieht Winter überaus kritisch: "Denn die von ihnen produzierten Bilder seien auf Emotion, Neugierde, Attraktion, Sensation und 'geile Action' hin konzipiert, mit schönem Wetter, schönem Panorama, schönen jungen Menschen, die lachen und nicht schwitzen. Winter glaubt, dass das beim Betrachter das Gefühl erzeugt: Hey, das will ich auch erleben. Zugleich werde offenbar bewusst auf "zu viel" Information verzichtet.

Meine (persönliche) Anmerkung dazu: ich denke, dass sich Herr Winter beim Begriff "Soziale Medien" insbesondere auf Instagram und Facebook bezieht, wahrscheinlich auch auf Youtube.

kopfsalat hat gesagt: Soziale Medien
Gesendet am 13. Juni 2022 um 17:47
Wenn man sich die Internet-Auftritte der Alpenvereine ansieht, muss man sich nicht wundern, dass Bergbegeisterte ihre Infos lieber wo anders suchen gehen.

chrs hat gesagt: RE:Süddeeutsche Zeitung heute
Gesendet am 18. Juni 2022 um 08:35
ich denke er bezieht sich sehr wohl auch auf die Influ-Hikr. Immerhin ist hikr eine der reichweitenstärksten und bei der Klickzahl-führendsten Seiten im World Wide Web.
Insta & Facebook können zwar einen Hype auslösen, insgesamt sind sie aber weniger nachhaltig und kurzlebiger als Hikr oder andere Seiten. Ein Beitrag auf Facebook versinkt wieder recht schnell, ein Hikr Bericht wirkt über Jahrzehnte.

Was mir aber beim DAV dann wieder aufstösst ist, das man (in einem BR Beitrag) zwar auf Komoot & Co. zeigt, die eigenen Produkte (AV-Aktiv/ outdooractive) aber quasi als "unbedenklich" zu vermarkten sucht, was aber Blödsinn ist.

Ansonsten, was Winter da sagt mit "Touren langsam erarbeiten usw." 100% Zustimmung von mir!

Ray hat gesagt:
Gesendet am 13. Juni 2022 um 17:59
Und wenn man Touren Online hinter einer Paywall versteckt sowieso, aber so wollten sie es ja.
Wo sind eigentlich diese Ominösen falschen Tourenberichte?

Ray hat gesagt:
Gesendet am 14. Juni 2022 um 15:55
https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-lindau/lindau_artikel,-nach-rettung-von-99-schuelern-und-acht-lehrern-vorarlberger-polizei-zeigt-internet-blogger-an-_arid,11519099.html


kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. Juni 2022 um 21:46
so kommts wohl, wenn die eine Zeitung bei der anderen abschreibt.

kennen wir ja schon von Corona, Ukraine etc.

[/www.br.de/nachrichten/bayern/bergrettung-kleinwalsertal-pol...]

scan hat gesagt:
Gesendet am 14. Juni 2022 um 16:45
Mir fällt da nur spontan Michael Pauses Berg und Wanderführer ein, bei denen damals hinten und vorne nichts gestimmt hat. Bei Erscheinung des Buches fuhr z.B. seit über 10 Jahren kein Sessellift mehr auf die Hohe Munde und Wegbeschreibungen waren derart veraltet, dass eh schon alles zu spät war.

Anderseits konnte man in den negativen Bewertungen auf Amazon nachlesen, wie sich ganze Familien auf eine briefmarkengroße Kartenausschnitte verlassen haben und sich dann gewundert haben, dass sie bei einer Tour auf die Benewand nicht in der Jachenau herausgekommen sind, sondern in Bad Tölz.

Zum Glück waren vor 10 Jahren halt die digitalen Medien noch nicht so verbreitet, sonst hätte man wohl Pause auf offener Straße gelyncht...

chrs hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Juni 2022 um 08:39
"Münchner Hausberge" die alten Ausgaben: Super Buch für mich damals! Hat mich nie in die Irre geleitet - cool auch, dass dort Infos zu Alternativen drin waren, die man sich selbst erarbeiten musste, nicht so wie bei Hikr & Komoot alles auf dem Tablett serviert und evtl. noch mit GPS für die Orientierungslosen.

Margit hat gesagt: Verantwortung
Gesendet am 15. Juni 2022 um 09:32
Dieser ganze Vorgang spiegelt den meiner Meinung nach traurigen Trend der heutigen Zeit wider:

"Bloss nicht selbst Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen, sonder lieber alles auf andere abschieben."
So hat man, wenn etwas schief geht, immer jemanden, dem man die Schuld zuweisen kann.

Schlimm, dass man befürchten muss, aufgrund der Veröffentlichung eines Tourenberichts im schlechtesten Fall hart belangt werden zu können!

Hoffentlich führt dies nicht dazu, dass solch wertvolle Portale wie dieses in Zukunft zahlreiche Autoren verlieren.
Es gibt schon genug Beispiele für Aktionen in anderen Bereichen, die aufgrund von falsch abgewälzten Verantwortlichkeiten nicht mehr stattfinden.

Auch beim Bergwandern sollte das Motto gelten: "Vor dem Angehen einer Tour ist das Gehirn einzuschalten".

Nic hat gesagt: RE:Verantwortung
Gesendet am 18. Juni 2022 um 10:03
@chrs was willst du denn damit aussagen? Wenn es dich stört, dass bei Hikr alles auf dem Tablett serviert wird, warum liest du diese Berichte dann? Niemand muss diese Berichte lesen. Man kann sich einen Gipfel auf der Karte aussuchen, vielleicht noch den AVF konsultieren und losgehen. So kannst dir alles trotz hikr und Co. noch selbst erarbeiten. Es gibt davon abgesehen viele hikr, die sich die Touren selbst erarbeitet haben und als erster überhaupt im Netz darüber geschrieben haben.

scan hat gesagt: RE:Verantwortung
Gesendet am 18. Juni 2022 um 12:52
Nein, chrs hat eher ein Problem mit Influencer und den digitalen Medien allgemein. Schau Dir doch sein Profil an und Du weißt, was los ist.

Leider ist er dabei in seiner Sichtweise wie viele andere auch gefangen und sieht nur schwarz/weiß, aber nicht die Grautöne dazwischen.

Hikr zu verteufeln, nur weil absolut bergunerfahrene Leute die auf dem Tablett servierte Tour dann nachgehen, obwohl sie in keinster Weise darauf vorbereitet sind, ist zu einfach, denn genauso gut können die Berichte auch Leute abhalten, eine Tour zu gehen, die für sie zu schwer ist. Nur leider bemerkt man halt dann das Ergebnis nicht.

Klar, Berichte auf Onlineplattformen ziehen Leute auf wenig begangene Touren an und zusätzlich Leute an, die es lustig finden, mit ihrem Ebike mit extra dicken Reifen aufs Kienjoch zu fahren. Anderseits: Der Tourismus in die Berge nimmt seit Jahren zu und hat durch Corona nochmal einen Schub erhalten. Denn Grund dafür aber allein in Onlineportalen zu suchen macht ähnlich Sinn wie zu behaupten, dass für den Besucherandrang am Kolbensattel allein das Internet verantwortlich ist.

Wichtiger wäre es in meinen Augen, den Leuten einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu lehren, der fehlt leider meist völlig. Dann wäre wohl auch diese unerfreuliche Episode nicht passiert.


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