Griesgletscher, Wintermessungen 2022

Ein Morgen auf dem Griesgletscher und der Kampf mit den Wolken

Der Wetterbericht war ziemlich eindeutig: im Norden gut, im Süden schlecht. Als wir kurz nach 8 Uhr unter dem Blinnenhorn ankommen (mit Heli-Unterstützung), empfangen uns stahlblauer Himmel und frühlingshafte Temperaturen. Wir trödeln dennoch nicht, denn unten in den Südtälern liegt eine geschlossene Wolkendecke. Da es auch hier extrem wenig Schnee hat (weniger als halb so viel wie normal!) kommen wir effizient vorwärts mit der Arbeit. Schon bald strömen die Wolkenfetzen von Süden über den Griespass ins Becken des Gletschers und auf der Zunge stecken wir im dichten Nebel. Da es sicher nicht besser wird, und wir die Arbeiten schon mittags abschliessen können, ist der grüne Vogel bald wieder im Anzug um uns rauszuholen. So schnell wie möglich fellen wir wieder an und eilen bergauf zu einer sonnigen Lücke in der Wolkendecke, die sich wacker im Ansturm der Feuchtigkeit hält. Als wir die Rotorblätter schon hören, geht die Lücke zu. Die nächste Stunde ist durch ein Herumirren im Nebel auf der Suche nach einer weiteren sonnigen Lücke geprägt. Mühsam traversieren wir mit dem schweren Messmaterial schliesslich den See an der Flanke (riesige Eisschollen) und gehen zu den Windrädern, wo der Nebel teils aufreisst. Wirklich klares Wetter finden wir dann erst unten im Tal hinter Altstafel - dafür gab's noch eine gute Firnabfahrt.