Hoher Fricken im Spätwinter

Der Fricken ist bedingt durch seine Höhe und seine steilen nordseitigen Aufstiege im Winter eher zu meiden. Sogar im Juni kann es passieren, dass man sich unverhofft im Schnee wiederfindet. Auch die Südseite ist im Winter gefährlich und keine gute Option - der direkte Weg über den Kamm ist plötzlich sehr schmal und luftig, wenn der Schnee die Latschen bedeckt und der Weg über den Sattel zwischen Fricken und Bischof quert die lawinengefährdeten Hänge des Fricken. Allerdings reizt die Südseite recht früh im zeitigen Frühjahr oder Spätwinter durch vermeintlich wenig Schnee. Dafür kann man dann nicht den direkten Weg über die Kuhfluchtfälle gehen, sondern muss den Umweg in Richtung Esterbergalm gehen. Mitte März herrscht zwar im Tal schon Frühling, man darf sich aber nicht täuschen lassen, weiter oben herrscht immer noch Winter.

Ok, Mitte März ist selbst in den Bergen (in der Regel) der tiefe Winter (in den Voralpen) verschwunden, was die Verhältnisse jedoch nicht unbedingt sicherer macht. Man läuft noch über eingeschneite Latschen und die südostseitigen Hänge sind immer noch lawinengefährdet. Man sollte also schon wissen, was man da tut.

Wer den südseitigen Aufstieg wählt, kann dabei auch gleich eine kleine Runde drehen, indem man den Sattel zischen Bischof und Fricken auf- oder absteigt. Wer zuerst über den direkten Grat geht, sollte den unbeschilderten Abzweig am Steig nicht verfehlen. Wer beim Abstieg den direkten Weg für eine Einkehr bei der Esterbergalm machen will, muss gut die Augen aufhalten, um den ebenfalls unbeschilderten Pfad zu entdecken, der mittlerweile nur noch schwach ausgeprägt ist.

Fazit: Man darf sich nicht täuschen lassen, die vermeintlich schneearme und damit recht einladende Südseite des Fricken kann im Frühjahr durchaus noch Zähne zeigen. Sicherlich, routinierte Tourengänger können mit den Bedingungen umgehen und diese auch richtig einschätzen. Für alle Gelegenheitsgeher gilt aber: Zu früh auf dem Fricken ist keine gute Idee. Im Winter sowieso nicht.