Vom Frühling in den Winter: Cama/Misox - Capanna Miralago - Lagh de Cama


Publiziert von johnny68 , 7. März 2022 um 21:00.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Misox
Tour Datum: 7 März 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Val Cama   CH-GR 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1015 m
Abstieg: 1015 m
Strecke:Cama - Capanna Miralago - Lagh de Cama

Das Val Cama östlich des Talbodens des Misox bei Cama bildet zusammen mit dem benachbarten Val Leggia ein grosses Waldreservat: das zweitgrösste der Schweiz nach dem Nationalpark (so steht es auf der Info-Tafel beim Start des Bergweges). In der Tat: wenn man den Bergweg zur Alp de Lagh hochgeht, durchquert man uralte und meistens ihrem natürlichen Schicksal überlassene Wälder. Hie und da findet man in der Form von kleinen Maiensässen wenig Zivilisation.

Im unteren Bereich durchquert man meistens Kastanienwald. In den mittleren Lagen kommt Birkenwald dazu, und oben bewegt man sich in dunklem Tannenwald.

Am Morgen kam bei meinem Aufstieg durch die enge Schlucht der Rià de Val Cama kein Sonnenstrahl bis auf den Bergweg durch. Erst auf der Alp begrüsste mich eine wärmende Sonne. Nachmittags beim Abstieg war es nur im unteren Teil sonnig. Ungefähr ab 1000 m hatte es Schnee, und auch die Alp sowie der zugefrorene See waren schneebedeckt. Die Berge um die Alp sind sehr steil, so dass im Winter die Sonne nur selten scheint.

Der Bergweg ist relativ anspruchsvoll. Er weist viele Treppen auf, zum Teil aus Granit, zum Teil kunstvoll gebaut aus den Eisenbahnschwellen der ehemaligen Misoxer-Bahn. Wie so oft auf der Alpensüdseite sind die Bergwege mit tiefem Laub bedeckt, was wegen der versteckten Steine und Wurzeln Vorsicht erheischt. Im oberen Teil - im Tannenwald - gleicht der Weg eher einem Bachbett: viel Geröll und rutschige Steine, welche bei meinem Besuch sogar noch dick vereist waren. Eindeutig am bequemsten zum Laufen war es dort, wo es eine geschlossene Schneedecke hatte - kurz vor der Alp.

Die Alp ist geprägt durch den See. Allerdings leuchtete dieser nicht schön grün-blau wie auf vielen Fotos, sondern er war zugefroren und mit Schnee bedeckt. Zum zweiten fällt auf der Alp die grosse Steilheit der umliegenden Berge auf. Zum dritten kann man das Felssturzgebiet nordseits der Alp nicht übersehen. Im Juli 2013 donnerten hier riesige Felsmassen zu Tal. Die Hirtenfamilie flüchtete, wobei die Sennerin tragischerweise von einem Stein getroffen wurde und starb.

Seit 2015 wird die Alp wieder bestossen und die Gebäude sind wieder aufgebaut.

Auf der Alp Cama gibt es auch zwei der Öffentlichkeit zur Verfügung stehende Hütten: die Capanna Miralago und die Capanna Righetti-Fibbioli. Beide Hütten waren geschlossen. 

Ich genoss die Einsamkeit dort oben und gedachte beim Anblick der riesigen Steinbrocken der getöteten Sennerin - RIP.

Tourengänger: johnny68


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