Hintere Niedere (1711 m) - mit dem Schlitten im Bregenzerwald


Publiziert von 83_Stefan , 8. März 2022 um 21:05.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum: 5 März 2022
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:L 200 (Bregenzerwaldstraße) bis zum Abzweig nach Bezau; ostwärts durch den Ort zur Talstation der Gondelbahn, dort kostenfreier Parkplatz.
Kartennummer:OpenTopoMap

Mit ihrem Namen hat die Hintere Niedere wirklich Pech gehabt, denn der macht nicht viel her. Was viele Berggänger zudem abschreckt, ist das Skigebiet in dem sie sich erhebt. Im Sommer ist diese Skepsis absolut nachvollziehbar, denn wer wandert schon gerne auf Versorgungswegen den Berg nach oben, um sich den Gipfel mit den Seilbahngästen zu teilen?!? Im Winter schaut die Sache aber schon wesentlich differenzierter aus, denn ab der Mittelstation ist der Weg als Rodelbahn präpariert. Mit dem Schlitten im Gepäck macht man also aus der Not eine Tugend und kann nach dem Gipfelerlebnis flott bergab sausen.

Die Tour beginnt am kostenfreien Parkplatz an der Talstation der Bezauer Seilbahn. Auf dem "Rundweg Grebentobel" geht es ein paar Meter nach Nordosten zu einer Verzweigung, wo man sich links hält ("Sonderdach"). Der Weg führt durch einen Wiesenhang hinauf zum Versorgungsweg, der den weiteren Aufstieg vermittelt. Hier hat man hübsche Blicke hinunter nach Bezau, das in einem weiten Talbecken östlich der Bregenzer Ach liegt.

Der Fahrweg leitet sodann in den Wald hinein und führt in östlicher Richtung aufwärts. An einer Verzweigung hat man die Möglichkeit, direkt auf einem Steig ziemlich steil hinauf zur Alpe Sonderdach zu steigen. Mit dem Schlitten bleibt man aber besser am Fahrweg und gelangt zu einer Verzweigung an einem Häuschen. Hier lässt man den Weg zur Winterstaude rechts liegen und folgt dem Versorgungsweg in ein Tälchen hinein. Er biegt scharf nach links um und leitet nun in nordwestlicher Richtung - meist im Wald - durch die Flanke hinauf zur Alpe Sonderdach, wo auch wieder der Steig einmündet. Auf einer hölzernen Sitzbank lässt es sich bei hübschen Blicken zur Kanisfluh bequem rasten. An der Alpe befindet sich die Mittelstation der Seilbahn.

Man wandert am Hauptweg zwischen den Alphütten und unter der Seilbahn hindurch, dann leitet der Weg aussichtsreich - vorbei an einem knorrigen, alten Baum - hinauf zur Alpe Leugehr. Bald darauf geht es in den Wald hinein, der Weg macht eine markante Rechtskehre, verlässt den Wald wieder und führt unterhalb der Kammhöhe in einigen Kehren im Gebiet der Baumgartenalpe weiter aufwärts. Zuletzt am Kamm, steuert man in östlicher Richtung auf die Bergstation zu, die auf der Anhöhe "Baumgarten" liegt. Hier gibt es die Möglichkeit zur Einkehr.

Von der Bergstation ist es nur noch ein Katzensprung zum Gipfel der Hinteren Niedere. Am breiten Winterwanderweg, der zugleich als Piste und zum Rodeln dient, geht es am Kamm teilweise recht steil aufwärts. Kurz nach der Sesselbahn, die den Gipfel von der Andelsbucher Seite her erschließt, ist der höchste Punkt erreicht. Hier befindet sich eine gemütliche Sitzbank, an der erstaunlich wenig los ist, weil die Skifahrer sich auf ihrer Piste offenbar wohler fühlen. Die Aussicht ist wirklich lobenswert und vom Gegensatz zwischen Gebirge und Voralpenland geprägt: Während man im Norden über den Vorderen Bregenzerwald - vorbei an der Nagelfluhkette - ins hügelige Westallgäu schauen kann, erheben sich auf der anderen Seite stattliche Berge wie die Kanisfluh in den Himmel. Nach Osten hin setzt sich der Kamm zur Winterstaude fort, im Südosten dominieren der kecke Hohe Ifen sowie der Diedamskopf und 1000 Meter weiter unten liegt der Ausgangspunkt in einem lieblichen Talkessel.

Mit dem Schlitten geht es im Nu wieder abwärts, insbesondere im oberen Teil muss man wegen der Kurven und des Gefälles gut aufpassen, teilweise ist die Trasse gesichert. An der Alpe Sonderdach endet die offizielle Rodelbahn. Bei entsprechenden Bedingungen spricht aber nichts dagegen, den teils recht steilen Rückweg - entsprechend vorsichtig - weiterhin auf Kufen zurückzulegen. 

Schwierigkeiten:
Aufstieg am Versorgungsweg: T1 (problemlos).
Optionaler Steig zur Alpe Sonderdach: T2 (steiler Waldsteig).
Abfahrt mit dem Schlitten: mittel bis anspruchsvoll.

Fazit:
Eine 4*-Schlittenwanderung, die vor allem mit der prächtigen Aussicht im oberen Teil überzeugt. Wer mag, kann in der Gipfelstation einkehren, an der Mittelstation gibt es einen Hofladen zur Selbstbedienung. Trotz der Seilbahn ist die Tour nicht überlaufen, die Skifahrer tummeln sich eher auf der Andelsbucher Seite. Wer mag, kann sich mit seinem Schlitten natürlich auch von der Bahn nach oben transportieren lassen, es gibt extra ein Rodler-Ticket.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Am Begehungstag zwischen Mittelstation und Gipfel gut präpariert, ab dem Mittag ziemlich aufgeweicht. Unterhalb der Alpe Sonderdach nur wenige kurze Abschnitte fahrbar, der Steig war nahezu schneefrei.

Kategorien: Bregenzerwaldgebirge, Rodeln, 4*-Tour, 1700er, T1.

Tourengänger: 83_Stefan


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 55736.gpx Tourenskizze (kein GPS)

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»