Großglockner | Normalweg von Kals


Publiziert von Master , 6. Februar 2022 um 02:40.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum:13 August 2020
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T   A-K 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 3165 m
Abstieg: 3165 m
Strecke:31,35
Unterkunftmöglichkeiten:Stüdlhütte, Panorama Camp Zell am See

Gehzeiten
2h30 Kals – Lucknerhaus
1h00 Lucknerhaus – Lucknerhütte
1h25 Lucknerhütte – Stüdlhütte

2h15 Stüdlhütte – Adlersruhe
2h20 Adlersruhe – Großglockner
2h20 Großglockner – Stüdlhütte
1h00 Stüdlhütte – Lucknerhütte
0h40 Lucknerhütte – Lucknerhaus
1h20 Lucknerhaus – Kals


Tag 1
Nachdem Jubiläumsgrat (hier geht es zum Tourenbericht) und einem Tag Pause starte ich vom Eibsee-Parkplatz mit dem neuen Ziel: Kals am Großglockner. Am frühen Nachmittag erreiche ich die Talstation in Großdorf, von der aus ich starte. Natürlich hätte ich auch, wie der Großteil der Aspiranten, mit dem Auto bis zum Lucknerhaus fahren können. Aber wer die Tour würdigt, der startet vom Talort aus. Und wenn ich hierfür extra aus dem fernen Norden angereist bin, dann nehme ich auch jeden Meter mit.

Nachdem man Kals durchquert hat, folgt man einem Waldweg, der zwischen der Passstraße und dem Ködnitzbach verläuft. Man passiert hier einige Gehöfte. Auf dem Weg bis zum Lucknerhaus findet man mehrere Wasserquellen. Das letzte Stück zum Lucknerhaus, ab da wo man den Ködnitzbach kreuzt, folgt man der Passstraße. Nach den Parkplätzen fülle ich nochmal all meine Behälter mit Quellwasser. Der Weg gabelt sich hinter dem Lucknerhaus zunächst auf. Die Fahrstraße verläuft links des Baches und rechts davon ein ausgetretener Pfad. Kurz bevor es steiler wird und man einen Wasserfall kreuzt, führen beide wieder zusammen. Hinter der Lucknerhütte wird es nun erstmals etwas schroffer und steiler. Am frühen Abend erreiche ich die Stüdlhütte auf 2800 Hm. Ich nutze die frühe Uhrzeit und steige zur Akklimatisierung noch einmal 200 Hm weiter auf in Richtung Stüdlgrat. Nachdem ich wieder abgestiegen bin, beziehe ich mein Lager. Die Stüdlhütte bietet ein reichhaltiges Abendessen. Bisher die beste Versorgung, die mir unter gekommen ist.

Tag 2
Im Morgengrauen geht es nun über Schutt und Geröll in Richtung Gletscher. Der Glockner thront als finsterer Megalith über dem ewigen Eis. Der untere Bereich des Gletschers ist von Schutt überseht. Der Weg ist daher etwas schwierig zu finden. Im oberen Bereich dreht man nach rechts ab zum Mürztalersteig. An dieser Stelle staut es sich etwas, da die meisten ihre Steigeisen ablegen. Es besteht die Möglichkeit, den unteren Steig über den Gletscher zu umgehen. Hierfür muss man aber die Spaltenzone an der Einschnürung umgehen. Nach einem kurzen Stück über Firn geht es über den oberen Steig bis zur Adlersruhe. Der Steig ist leicht und gut versichert.

Dort angekommen wird noch einmal Pause gemacht vor dem Gipfelsturm und die Steigeisen werden wieder angelegt. Als nächstes geht es zum Einstieg in das Glocknerleitl. Dieses entpuppte sich als echte Schlammschlacht. Man musste sich auf einer Mischung aus Eis, Matsch und Steinen nach oben kämpfen. Zwischendrin sind einige Steilstücke,  mit Seilen versichert. An einer dieser Stellen schreit mich von oben ein Bergführer an, ich solle stehen bleiben, als ich bereits begonnen habe hinaufzuklettern. Zeitgleich beginnt seine Seilschaft mir entgegen zu steigen und zwingt mich so zum warten. Offenbar der ganz normale Umgangston am Großglockner.
Nachdem Austieg am Glocknerleitl geht es in die obere Kletterei. Hierfür lassen die meisten ihre Steigeisen und Pickel liegen. Am Kleinglockner wird es dann etwas ausgesetzt, aber nicht wirklich schwierig. Über eine Seilversicherung gelangt man in die Glocknerscharte. Hier muss man über einen 2 m langen zu Blankeis getretenen Firngrat gehen, was aus meiner Sicht die heikelste Stelle der Tour ist, sofern man seine Steigeisen am Glocknerleitl abgelegt hat. Ab dieser Stelle geht es noch einmal in IIer Kletterei bis zum Gipfel. Hier trifft kurz nach mir auch die erste Seilschaft vom Stüdlgrat ein.

Nach einer längeren Pause am Gipfel geht es dann für alle wieder Richtung Glocknerscharte. Hier ist noch einmal volle Konzentration gefragt. Auf dem Abstieg versuche ich bis zum Lucknerhaus Tempo zu machen, wo ich für die erste Mahlzeit des Tages einkehre. Währenddessen zieht es sich zu und beginnt im weiteren Abstieg zu regnen. Im Tal angekommen hat sich der Regen bereits festgesetzt und der Wetterbericht verspricht keine Besserung. Ich fahre daher noch am Abend weiter nach Zell am See...

Tourengänger: Master


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Geodaten
 55444.gpx Großglockner Normalweg von Kals

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