Der lange Aufstieg nach Mondada Ninin


Publiziert von Mo6451 , 7. Januar 2022 um 10:15.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 6 Januar 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Cramalina 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 731 m
Abstieg: 519 m
Strecke:5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Basel » Bellinzona » Locarno » Cavaglio
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Cresmino, Funivia » Locarno » Bellinzona » Basel
Kartennummer:map.wanderland.ch, outdooractive

Noch einmal zog es mich an den sonnigen Hang im Centovalli. Die Wettervorhersage: 10/11 Grad und sonnig. Die Wetterfrösche: recht gehabt. Schon nach einigen Metern verschwand die Jacke im Rucksack. Ausgesucht hatte ich mir heute etwas Extremes, auf unmarkiertem Pfad von Cavaglio direttissima hinauf nach Scalavegna.

Ich starte am Bahnhof in Cavagliano und wandere durch das Dorf auf markiertem Wanderweg. Den verlasse ich an der Via Modino. Ab jetzt geht es fast nur noch steil weiter aufwärts, logisch, wenn auf der kurzen Strecke mehr als 700 Höhenmeter zu bewältigen sind.

Nach dem letzten Haus stoße ich auf alte wrw-Markierungen, offensichtlich war auch das früher mal ein markierter Wanderweg. Die Route ist gut zu erkennen, Naturtreppen wechseln mit steinigem und rölligem Untergrund, garniert mit Kastanienlaub. Also typisch Tessin.

Kurz bevor ich bei Ronco del Re ein Haus erreiche, sehe ich eine verblasste Markierung, die nach links und aufwärts weist. Nach links ist in der Karte kein Weg eingezeichnet, nicht mal als gestrichelte Linie. Ich steige weiter aufwärts zu Haus und Bildstock. Der Bildstock verfallen (wie übrigens alle Weiteren auf dem Weg nach oben), das Haus verlassen.

Bei P 625 quere ich den markierten Wanderweg, hier könnte ich nach Cavigliano zurückkehren. Hier hat man auch den Wanderweg nach Melluno belassen. Ich steige weiter aufwärts und stehe bald an einem Tor, mit dem Hinweis »Hund, bitte schließen». Aber das Haus sieht genauso verlassen aus, wie das erste.

Immer weiter aufwärts ist mein nächstes Ziel nun Melluno, eine Ansammlung von alten Steinhäusern. Für mich ist nicht zu erkennen, ob sie noch bewohnt sind. Der Weg  hinauf ist schlechter geworden, kein Wunder, wenn die Wege nicht oder selten benutzt werden. Es gibt sogar eine Materialseilbahn, auch die in der Karte nicht eingezeichnet.

Zwischen Melluno und P 873 ist eine knifflige Stelle, hier muss ein nasser Graben gequert werden. Am Rand des Grabens ist eine Baumgabel (mit rwr-Markierung) aufgestellt, durch die ein Seil verläuft.

Bei P 873 stoße ich auf ein weiteres größeres Anwesen, mit Stall. Hier hinauf führt eine Materialseilbahn, die nicht in der Karte eingezeichnet ist. Es gibt auch Wasser, ein freier Wasserhahn deutet darauf hin. Beim Weitergehen ist Vorsicht geboten, denn die Seile der Bahn laufen recht tief über den Weg. Man muss sich bücken. Bei P 873 ist in der Karte eine gestrichelte Linie nach links (Westen) eingezeichnet. Folgt man diesem Weg, stößt man später auf den markierten Wanderweg.

Ich ignorier den Abzweig und steige weiter aufwärts. Dann das große Staunen, Mondada Nini, ein perfekt gepflegtes Haus mit entsprechendem Umgang. Da scheinen doch Bewohner häufiger anwesend sein. In einem kleinen Erker steht auch ein Bild von einem männlichen Bewohner. Das wundert mich sehr, denn weit und breit gibt es keine vernünftige Zuwegung, nur die wilden Wanderwege. Auch von hier gibt es einen Pfad nach Westen, der an der gleichen Stelle wie der untere auf den markierten Wanderweg trifft.

Ich steige noch weiter aufwärts bis nach Scalavegna, dort endet mein Pfad an dem markierten Wanderweg. Scalavegna ist nur noch eine Ruine. Ab jetzt geht es auf dem markierten Wanderweg bergab Richtung Cresmino.

Zuerst erwarten einen einige anspruchsvolle Stellen. Felsbrocken versperren den Weg und der Abgrund ist nah. Hier müssen die Hände zur Hilfe genommen werden, zumal die Stufen recht hoch sind. Die Schwierigkeiten enden bei P 940, wo der nicht markierte Pfad von Mondada auf den Wanderweg trifft. Am Baum gibt es kleinen Wegweiser nach Mondada.

Hier treffe ich auf ein Paar, die von diesem Weg gekommen sind, auch sie steigen nach Cresmona ab. Da sie viel schneller sind, verliere ich sie bald aus den Augen. Sie wollen den Bus in Cresmona um 15:08 nach Locarno nehmen.

Ich lasse mir Zeit für den steinigen und gerölligen Abstieg. In vielen Serpentinen endet der Wanderweg an der Straße. Noch ein Stück nach Süden bis zur Haltestelle. Pünktlich für den Bus, der in vier Minuten kommt. Glück gehabt.

Tour solo


Tourengänger: Mo6451


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