Ettaler Manndl, Laberberg, Schartenkopf und Aufacker


Publiziert von cardamine , 7. Januar 2022 um 21:47.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:31 Dezember 2021
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1365 m
Abstieg: 1410 m
Strecke:19 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ettal Parkplatz Mandlweg/Schaukäserei
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Oberammergau Bahnhof

Das Weihnachtstauwetter machte 2021 seinem Namen mal wieder alle Ehre und statt mit Ski ging es zu Fuß auf die letzte Tour des Jahres, Motto "Gipfelsammeln über Oberammergau". Ganz schneefrei war die Tour zwar nicht, der Klettersteig zum Ettaler Manndl war überraschenderweise sehr gut machbar.

Los ging es vom Kloster Ettal den Tiefentalgraben entlang aufwärts. An einigen Stellen in dem schattigen Graben gab es doch noch ordentlich Schnee, der aber zum Glück gut kompaktiert war. Auch am Abzweig zum Ettaler Manndl waren Fußstapfen erkennbar, also beschloss ich nachzusehen, ob der Klettersteig machbar wäre. Ich hatte Glück, der Regen der letzten Tage hatte den Schnee fast völlig weggewaschen und die morgendliche Sonne hatte den südseitig exponierten Fels schon getrocknet. Der kurze Steig (A/B, KS nicht nötig) war ein Genuss und die Aussicht vom Gipfel ist - gleich vorneweg - viel besser als die vom höheren Laber. Gegen 12 Uhr begann plötzlich ein Ansturm auf den Gipfel und ich beschloss den Platz zu räumen, was aber bei dem ständigen Gegenverkehr gar nicht so einfach war. Wie mag das wohl erst an einem schönen Sommerwochenende zugehen?
Weiter ging es Richtung Laber. Obwohl der Weg im Südhang verläuft, lag auch dort noch viel Schnee, hauptsächlich von Schneerutschen. Am Vorgipfel mit der Bergstation habe ich mich nicht lange aufgehalten, die Aussicht ist durch Bäume auf zwei Seiten beschränkt. Der Laber Hauptgipfel, der wohl nur für Gipfelsammler interessant ist, liegt ein Stück weiter westlich im Wald. Den Gipfel könnte man glatt übersehen, falls es einen Markierungspunkt gibt, war dieser wohl unter dem Schnee. Schöne Ausblicke gibt es wieder auf dem Gratweg zum Schartenkopf. Von diesem führt der Weg über die Nordflanke hinab und unter der Seilbahn hindurch zur Laberalm. Trotz nordseitiger Schattenlage war auch dieser Weg an einigen Stellen von Schneerutschen verschüttet.
Von der Laberalm kehren die meisten nach Oberammergau zurück. Ich konnte jedoch der Versuchung nicht widerstehen, noch einen weiteren Berg, den Aufacker, einzusacken, nachdem er schon gegenübersteht. Dazu folgte ich dem Forstweg (kein markierter Wanderweg) zur Soilaalm. Durch ein Tal geht es hinunter zum "Bärenbad", von wo ein Forstweg durch den abgeholzten Wald Richtung Kleiner Aufacker hinaufführt. Bei dem Bikeverbot nahm ich den steilen Abzweig nach oben, der jedoch abrupt auf dem Grat endet. Entlang des Weidezauns führt eine undeutliche Pfadspur über den Kleinen Aufacker zum Großen Aufacker. Beim Gipfelkreuz steht ein Schild, dass man diesen Weg im Winter aus Tierschutzgründen nicht benutzen sollte – große Entschuldigung an den Auerhahn.
Der Abstieg nach Oberammergau über den alten Aufackersteig ging schnell. Der Weg ist nicht markiert, wird von Ortskundigen aber scheinbar noch rege genutzt, jedenfalls gab es zahlreiche Spuren.
In Oberammergau musste ich dann feststellen, dass der Bus nach Ettal an Silvester nicht wie an regulären Freitagen verkehrt und so blieb mir nichts anders übrig, als ein Taxi nach Ettal zu nehmen, um pünktlich zum Silvesteressen zu Hause zu sein.

Tourengänger: cardamine


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Kommentare (4)


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Parzival hat gesagt: Schutzzonen
Gesendet am 8. Januar 2022 um 19:42
Nicht nur der Weg über den kleinen Aufacker sondern schon der Abstieg vom Schartenkopf durch die Labernordflanke ist Wild-Schongebiet. Vielleicht vor einer Tour schonmal informieren. Der Aussage, dass man am Ettaler Mandl kein Klettersteigset braucht mag ich auch nur bedingt zustimmen. Gab dort schon tödliche Unfälle. Der Steig mag an sich nicht Schwierig sein, aber sehr speckig und wenn man fällt ists definitiv vorbei.

Vielhygler hat gesagt: RE:Schutzzonen
Gesendet am 11. Januar 2022 um 00:05
...eine informative Verlinkung als gutwilliger Beweis für die Berechtigung deines vom Ton her arschigen und sprachlich schlampigen Kommentars wäre schon angebracht gewesen.
Doch die hast du dir lieber geschenkt, denn bei den betreffenden "Winter-Schongebieten" oder aber den "AV-Wald-Wild-Schongebieten" in den Ammergauern liegt die Sache- je nach Schneelage- verzwickt, wie hier zu sehen ist.

Ich habe geschaut, was Du sonst so machst.

Bei Hikr. hast Du immerhin um die 100 Wegpunkte in einem einzigen Bericht deiner Alpenüberquerung von Garmisch nach Brescia eingetragen.
Die bei Hikr. publizierte "Wegbeschreibung" dieser 24-Tage- Unternehmung besteht aus 3 Zeilen Text und einer Bebilderung von 16 Fotos.
da könnte ich dich selbst zitieren: "Vielleicht von einer Tour schonmal informieren"

Parzival hat gesagt: RE:Schutzzonen
Gesendet am 11. Januar 2022 um 07:14
Vielleicht war mein Ton etwas arschig aber die lapidare Entschuldigung gegenüber dem Auerwild in dem Beitrag zieht den Sinn solcher Gebiete halt schon ins lächerliche.

Und an sich ist die die Sache mit den Wald-Wild Schongebieten nicht verzwickt. Diese wurden zwischen DAV, Jagd und Naturschutz ausgehandelt und die Aussage im Text ist doch recht eindeutig: "im Hochwinter sollten die Gebiete grundsätzlich Tabu sein". Aber wie man an deinem Kommentar merkt, hälst du nicht viel von freiwilliger Rücksichtnahme. Die Gebiete sind auch in den DAV Karten eingezeichnet, oder z.B. auf Outdooractive Online einsehbar.

Und dann wieder die endlose Diskussion, dass nur wer publiziert hier was zu sagen hat. Ja mein Bericht ist kurz aber wenn du genau hinschaust, ist da eine Verlinkung zu einem sehr ausführlichen Blog. Dieser entstand vor meiner Zeit hier auf Hikr, also wieso sollte ich das ganze hier nocheinmal reintippen?

Und wieso habe ich sonst keine Beiträge? Weil ich den xten Beitrag zur Besteigung des Hörnle oder Aufackers nicht für sinnvoll halte, solange ich nichts neues Beitragen kann.

Vielhygler hat gesagt: RE:Schutzzonen
Gesendet am 12. Januar 2022 um 01:00
Die Entschuldigung für die Übertretung im Berichtstext ging doch, war wohl nicht abwertend gemeint.
.
Freiwillige Rücksichtnahme im Falle der Wald-Wild-Schutzgebiete? Gerne! Ich rede ja auch oft mit Jägern. Die sagen mir dann aber, wie in diesem Bericht, daß die Eintragungen von Schutzgebieten in den Karten vielerorts nicht stimmen. Und daß sie sich eigentlich an ganz anderer Stelle Rücksichtnahme wünschen.
Wirklich klar sind Sperrungen natürlich immer, wenn es um den Naturschutz der Rauhfußhühner geht. Dann ist in aller Regel ja auch die Ausschilderungskontinuität gewährleistet, damit man nicht erst am Gipfel von einer Gebietssperrung erfährt. Überall sonst bleibt es aber schwierig.

Natürlich soll bei Hikr jedermann auch dann etwas zu sagen haben, wenn er überhaupt keine Berichte publiziert hat.
In deinem Falle hat mich etwas ganz anders irritiert, Du hast einen Hikr-Bericht erstellt und als "Anreißer" 105 Wegpunkte eingetragen, die, wenn man sie anklickt, alle nur auf deinen Blog verweisen, denn es gibt ja sonst keine Info in deinem "Bericht"..
Wenn es in Hikr nur Berichte gäbe wie deinen "Alpenüberquerungsbericht",dann wäre unsere Seite längst Geschichte. Hikr hat deshalb überlebt, weil viele User bessere Berichte publizieren als du es tust.




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