Ettaler Manndl (1633m) & Laber (1686m) - Pflicht getan am Laberberg


Publiziert von Fabse_94 , 19. Mai 2020 um 19:39. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 3 Mai 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:17 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Entweder von der A95 kommend über die Ausfahrt Eschenlohe oder von der Verbindungsstraße St2062 zwischen Bad Kohlgrub und Murnau über Grafenaschau auf kleinen Sträßchen ca. 10 km durch's Murnauer Moos nach Plaicken
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Eingeschränkte Parkmöglichkeiten beiderseits der Straße kurz vor Plaicken

Da man jetzt ja wieder zu zweit in die Berge darf, haben der maxl und ich entschlossen, mal noch ein paar weiße Flecken in den Ammergauer Alpen auszufüllen - wobei meine noch größer dimensioniert sind. Was wir beide aber gemein haben ist der fehlende Laber im Tourenbuch. Das Ettaler Manndl hatte maxl vor einigen Jahrzehnten in seiner "Jugend-forscht"-Zeit bestiegen, mir fehlte der komplette Bergstock - zu dem es den normalerweise ruhebedürftigen Bergwanderer zugegebenermaßen auch für gewöhnlich nicht so oft verschlägt. Aufgrund der recht widrigen Witterungen der Vortage samt Neuschnee sowie der Tatsache, dass die Laber-Bahn coronabedingt außer Betrieb war, schätzten wir die Chance, dem sonstigen Ansturm aus dem Weg gehen zu können, als verhältnismäßig hoch ein.

Als Ausgangspunkt wählten wir den schönen und ruhigen Weiler Plaicken (650m) am südlichen Rand des Murnauer Mooses. Grüße gehen raus an 83_Stefan, der uns mit seinem Bericht *Laber (1686 m) - über die ruhige Seite des Ettaler Manndls den entscheidenden Tipp hierfür gegeben hat. In diesem Bericht möchte ich daher auch auf seine ausführliche Wegbeschreibung verweisen und mich hier auf das Nötigste beschränken. 
Von Plaicken stiegen wir in einer guten Stunde über teilweise recht steile, batzige aber sehr ruhige Wege inkl. Forststraßen-Intermezzo zum Bärenbadflecken. Von dort kann man wahlweise über die Straße oder den abkürzenden Steig weiter in Richtung Soila-Alm (1297m) wandern. Als erstes Ziel wählten wir das Ettaler Manndl, also linkerhand am Sumpf des Soila-"Sees" vorbei in den Wald und bergan zum sichtbaren Felsstock. Ab ca. 1500m trafen wir auf eine mehr oder wenige durchgehende nasse Schneedecke. Den Stock umrundend erreicht man schließlich den Einstieg zum leichten "Klettersteig" zum Manndl (L bzw. A/B), wo einige Partien in mentaler und physischer Vorbereitung inbegriffen waren (anders konnte man es nicht nennen) oder schon am neu installierten Drahtseil hingen. Im Mittelteil musste ich dann einige Minuten warten, bis mich zwei absteigende Gruppen passierten, denen man das "das ist mein erster Klettersteig!" absolut abkaufen konnte; im oberen Abschnitt war dann zum Glück nix mehr los. Der Fels ist zwar wie schon in zahlreichen Berichten erwähnt sehr abgespeckt, die Kraxelei macht aber trotzdem Spaß (vorausgesetzt man hat Platz). Zwei, drei Fotos auf dem Gipfel und ab zurück zum unten wartenden maxl
In einer Dreiviertelstunde traversierten wir hinüber zur Bergstation der Laber-Bahn, wobei der Abschnitt zwischen Manndl und Manndlköpfe im Wald aufgrund des Neuschnees und der feuchten Wurzeln ziemlich rutschig war (T3). An der Station angekommen gönnten wir uns eine wohlverdiente Pause, die Suche nach einem Bierautomat verlief aber leider erfolglos. Da wir uns einig waren, dem Labermassiv in allzu naher Zukunft  keinen zweiten Besuch abzustatten, nahmen wir den Abstiegsweg über Schartenkopf und Laber-Alm. Hierzu quert man die Bergstation am nördlichen Ende, überschreitet den höchsten, bewaldeten Punkt des Labers (1686m) und schlendert in leichtem Auf und Ab in 20 Minuten hinüber zum Schartenkopf (1636m), zuletzt mit anregenden freien Blicken ins Ammer- und Graswangtal. Nach dem Schartenkopf quert das landschaftlich reizvolle Steiglein die Nordflanke des Labers (knapp T3) hinunter zur Laber-Alm (1400m). An dieser hält man sich rechts und folgt der Forststraße an einem Kahlschlag mit kurzem Gegenanstieg zurück zur Soila-Alm und von dort über den Aufstiegsweg zurück nach Plaicken. Der durchdringende Bärlauchduft im Wald oberhalb des Weilers verleitete mich dann zum Abschluss der Tour noch dazu, mich ins Unterholz zu schlagen - abends gab es dann ein Bärlauchgericht zur Belohnung :-).

Schwierigkeiten/Gehzeiten:
Plaicken - Bärenbadflecken 1:10 h T2 Abwechselnd steile, bei Nässe matschige Steige und Forststraßen; sehr ruhig
Bärenbadflecken - Soila-See 0:40 h T2 Guter Wanderweg, alternativ Straße
Soila-See - Ettaler Manndl 0:40 h T3, L Guter Bergweg, Gipfelanstieg über leichten, aber abgespeckten und ausgesetzten Klettersteig
Manndl - Laber 0:45 h T3 Bei Nässe oder Neuschnee rutschiger Steig, ab Abzweigung zum Soila-See besser ausgebaut
Laber - Schartenkopf - Laberalm 1 h T3 Bergsteig; kurzzeitig gesichert, aber nirgends schwierig
Laberalm - Soila-Alm 0:30 h T1 Forststraße
Soila-Alm - Plaicken 1:15 h T2 s. o.

Fazit:
Landschaftlich schöne Rundtour in den Ammergauer Voralpen mit spannendem Finale. Obwohl die Bergbahn nicht in Betrieb war und die Verhältnisse nicht so optimal waren, war doch verhältnismäßig viel los, was uns aber nicht die Freude darüber rauben konnte, endlich mal wieder in den Bergen gewesen zu sein! Dennoch möchte ich nicht wissen, wie viel und vor allem welches Publikum an einem sonnigen Wochenend-Tag im August am Ettaler Manndl los ist - mir hat es heute schon gereicht. Für die absoluten Randzeiten ist der Steig aber wirklich zu empfehlen, da schnell aper und spaßig! Für den Abstieg bietet der landschaftlich schöne Steig über den Schartenkopf gegenüber dem Abstieg über den Soila-See eine gute Alternative. 

Tourengänger: maxl, Fabse_94


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Kommentare (1)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 23. Mai 2020 um 11:56
Hallo Fabse_94, schön, dass es euch am Manndl gefallen hat. Ich bin dort auch recht gerne unterwegs und der Weg ab Plaiken erspart einem zumindest im unteren Bereich die Mitwanderer. Oben kommt man halt nicht mehr aus.


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