Bergtour von Pederoa über Wengen zum Crusc da Rit und Paresberg, abenteuerlicher Abstieg (SW-Flanke)


Publiziert von Steppenwolf (Born to be wild) , 1. Dezember 2021 um 12:10.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:24 November 2021
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bus von Issing über Bruneck nach
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit Bus von über Bruneck nach

Nach Ankunft mit dem Bus in Pederoa wartete ich auf den Anschlussbus nach Wengen, der lt. aushängenden Plan um 08.46 Uhr abfahren sollte. Er kam aber nicht! Eine Passantin sagte mir, dass der nächste Bus erst um 09.30 abfahren würde. So marschierte ich einfach los u. kam eine knappe halbe Stunde später in Wengen an. Dort nahm ich den Weg Richtung Lech da Rit. Dabei kam ich an der Kirche St. Barbara vorbei, die der Schutzpatronin des Bergbaus gewidmet ist. Vor langer Zeit gab es in der Nähe Bergbau. Der Weg führte zur Siedlung Biei-Runch, hinter der ich auf einer Straße einen großen Bogen hätte machen müssen, um zum Kamm zu gelangen, über den der Weg zum Crusc da Rit führt. Ich aber wollte abkürzen: Über Grashänge gewann ich schräg in östlicher Richtung aufsteigend an Höhe, bis ich am Waldrand oberhalb einen Wegweiser entdeckte. Ich ging zu ihm hin u. folgte ihm über einen Fahrweg zum Lech da Rit. Über einen zuerst breiten Weg ging es im Bergwald weiter bergan. Irgendwo verließ ich ihn unabsichtlich u. folgte einem Steig ohne Markierungen. Über ihn erreichte ich einen Grat, der hinter einer Erhebung zu schwierig wurde. Von dort kann man das Gipfelkreuz des Crusc da Rit aber gut sehen. Über einen kurzen, verschneiten Steilhang, in dem ich mich an Felsen u. kleinen Bäumchen festhalten konnte, stieg ich zum  Weg ab, der in diesem Bereich durch eine Art hohle Gasse führt. Im weiteren Verlauf musste ich ihn verlassen, um Spuren im tiefen Schnee zu folgen, die zum Kreuz führten. Dort machte ich auf der aufgestellten Bank erst einmal eine Rast in der Sonne.

Über den Kamm mit ähnlich hohen Erhebungen ging es weiter ostwärts. Dabei überschritt ich den höchsten Punkt, der 20m höher als das Gipfelkreuz sein könnte. Dahinter fällt das Gelände vielleicht 50hm ab. Im Schnee ging es weiter: zuerst folgte ich einer Fußspur, die zu einem bewachsenen Hang führte, an dem an ein Weiterkommen nicht zu denken war. So ging ich weiter in dieser flachen Mulde, wo ich bald auf einen schneebedeckten Weg mit Fußspuren stieß. Langsam ging es bergan. Hinter mir näherte sich ein junger Mann. Der Weg erreichte einen Rücken, auf dem kaum Schnee lag, weil er mehr von der Sonne beschienen wird. Auf einer Bank machte ich kurz Pause, bevor ich über den fast schneefreien Hang Richtung Paresberg aufstieg. Teilweise lag Schnee auf dem in den Untergrund eingeschnittenen Steig. Am Grat angekommen, ging es im Schnee weiter zum Gipfelkreuz. Von dort machte ich noch einen kurzen Abstecher zum höchsten Punkt. Dann kehrte ich um u. marschierte im Schnee in direkter Linie zur Scharte, von der aus ich auf dem Grat zum Ostgipfel wanderte. Dort waren nur Tierspuren im Schnee zu sehen. Vom Grat aus sah es so aus, als ob man über den steilen Hang bis ins Tal absteigen kann. Gleich nach Ankunft auf dem Gipfel begann ich den Abstieg im oben schneebedeckten Hang. Viele Tierspuren waren dort zu sehen, hauptsächlich von Gämsen. Einen Abschnitt stieg ich im geröllbedeckten Gras. Plötzlich rannten unterhalb im Grashang  ein paar Gemsen von rechts nach links. Als ich kurz darauf sah, dass unterhalb Felswände einen Abstieg unmöglich machen, ging ich ebenfalls nach links in östliche Richtung Oberhalb von Felswänden querte ich vorsichtig im Steilgras, bis ich endlich in die Rinne schauen konnte, die ich schon vom Ostgipfel hatte sehen können. Zwei Gämsen kamen dort von unten her u. flüchteten dann nach oben. Der kurze Abstieg in die Rinne war von der Schwierigkeit T5-T6. Sie ist gut zu begehen. Weiter unten verließ ich sie oberhalb einer steilen Felspassage (I-II) nach links, was vielleicht nicht vorteilhaft war. Aber diese Passage war gut zu begehen (T5).

Unterhalb der Felswände, die die Rinne teilt, marschierte ich zwischen Latschen im überwiegend schneebedeckten Geröll in den Wald, wo ich bald den Steig erreichte, der in den Talgrund des Fanestales führt. In diesem im November schattigen Tal, über dessen oberen Ende die Felswände von Neuner u. Zehner aufragen, hatte ich noch ein paar km im harten Altschnee mit Spuren zurückzulegen, wobei ich teilweise im Laufschritt unterwegs war. Durch Tolpei marschierte ich dann in der Dämmerung. Ich folgte dem Wegweiser nach Wengen, an dem ich etwas unterhalb vorbeikam. Hätte ich die Abfahrtszeit des nächsten Busses gewusst, wäre ich die kurze Strecke zum Ortskern aufwärts gegangen, denn kurze Zeit später kam von Pederoa ein Bus heraufgefahren. So ging ich eben weiter u. kam in der inzwischen hereingebrochenen Dunkelheit in Pederoa an, wo bald darauf ein Bus nach Bruneck abfuhr.



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