Oberstdorf - Tannheimer Tal 4: Märchenhaftes Birkental


Publiziert von Lorenzo276 , 9. November 2023 um 21:49.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:29 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 240 m
Abstieg: 970 m
Strecke:10 km

4. Etappe: Landsberger Hütte (1805 m) - Birkental - Bushaltestelle "Nesselwängle Gaicht" (1075 m)

Zur ersten Etappe

Abstieg! Dafür hatten wir uns bis heute früh offengelassen, ob wir über Traualp- und Vilsalpsee oder durch das Birkental absteigen wollen. Ersteres wäre ein ganzes Stück kürzer gewesen, also vor allem als Schlechtwetteralternative (zumal wir diesen Weg vor zwei Jahren schon mal gelaufen sind).
Also mal kurz aus dem Fenster geschaut - und nichts gesehen. Dichter Nebel. Aber Nebel ist schon mal kein Regen, also Birkental.
Okay, los geht's! Der Abstieg beginnt erst mal mit einem Aufstieg - ca. 100 Höhenmeter zum Östlichen Lachenjoch. Wir sehen so gut wie nichts, aber allzu spektakulär ist es hier ja auch nicht.
Oben angekommen, fragen wir uns "okay, und wo geht's jetzt weiter?" Der Wegweiser zeigt geradeaus, aber da ist halt irgendwie kein Weg. Also erst mal ein Stück nach links und rechts, aber auch da war nix. Also einfach mal der Richtung, in die der Wegweiser zeigt, grob gefolgt. Nach 50 Metern beginnt dann auch ein zunächst undeutlicher Pfad.
Die Landschaft hier ist wunderschön und wirkt durch den Nebel regelrecht zauberhaft. Dazu kommt, dass wir völlig allein sind. Es geht bergab, zunächst nur mäßig, später ziemlich steil, bis zum Talboden des Birkentals. Woher das seinen Namen hat, ist uns ein Rätsel, wir haben auf dem gesamten Weg keine einzige Birke gesehen.
Egal, schön ist es trotzdem. Den Nebel haben wir hinter uns gelassen, die Sicht ist wieder ganz gut. Allerdings geht es hauptsächlich durch Wald, sodass man dann doch wieder nicht so viel sieht.
Der schöne Pfad verläuft links oberhalb des Weißenbachs, es müssen anfangs ein paar Seitenbäche überquert werden, dann wird das Gelände steiler. Der Weg ist an vielen Stellen mit alten Leitplanken befestigt, problemlos zu begehen und vollkommen einsam (zumindest am Mittwochvormittag).
Gegen Ende kommt sogar noch eine kurze, drahtseilgesicherte Stelle im Krottental (auf einem Schild steht Grottental). Hier ist auf jeden Fall Trittsicherheit gefragt, und ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit schadet sicherlich auch nicht, denn neben dem Weg geht es ziemlich steil runter.
Danach kommt zumindest für uns der nervigste Teil der gesamten Tour. Das liegt nur zu einem kleinen Teil daran, dass ab jetzt ein langweiliger breiter Schotterweg nach Rauth führt, sondern vielmehr an den vielen Mücken. Immerhin kommem wir schnell voran (wenn nicht gerade ein paar Kühe den Weg versperren) und sind bald in Rauth. Dort nehmen wir den unbefestigten Weg über Wiesen direkt zur Bundesstraße mit der Bushaltestelle.

Gesamtfazit:
Sehr abwechslungsreiche Viertagestour! Über alle Etappen hinweg immer wieder interessante Stellen, die dem trittsicheren Wanderer Spaß machen, und alles in einer grandiosen Landschaft. Überlaufen war es nirgends, aber am ersten Tag und auf dem Jubliäumsweg war schon einiges los. Im Gegensatz dazu haben wir auf der ersten Hälfte der zweiten und auf der gesamten vierten Etappe genau einen bzw. zwei Menschen getroffen.
Wir hatten auch unglaubliches Glück mit dem Wetter. Wenn es geregnet hat, dann immer erst, nachdem wir schon am Tagesziel waren. Sonst war immer strahlender Sonnenschein, und eine nebelige Märchenlandschaft am letzten Tag.
Ich kann's nur empfehlen, für den zweiten Tag braucht's halt bissl Kondition.

Tourengänger: Lorenzo276


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