Goldener Herbsttag unter den Churfirsten

Wir nutzten den prächtigen Herbsttag für den alljährlichen Spaziergang unter den Churfirsten. Neben einer super Fernsicht sichteten wir auch insgesamt 10 Gemsen.

Start unserer Wanderung war wie immer Schrina Hochrugg. Im Sonnenschein traversierten wir am Paxmal vorbei zum Einstieg des Sitzsteinwegs. Hier begrüsste uns bereits die erste Gemse. Über die mit Eisenklammen und Stahlseilen sehr gut versicherte felsige Partie stiegen wir auf und hofften, dass die flüchtende Gemse keinen Steinschlag auslöst, was diese auch beherzigte. In der Wiese beim Sitzstein erblickten wir 4 weitere Gemsen, die sich trotz Jagdzeit - im Kt. St. Gallen dauert die Revierjagd bis Mitte Dezember - von uns kaum stören liessen. Trotz Regen am Vortag, war der warme und sonnenbeschienene Pfad zur Alp Tschingla ausserhalb des Waldes weitgehend trocken.

Auf Tschingla genossen wir die super Aussicht auf Seeztal und Walensee. Wegen Hagel und dementsprechendem Futtermangel war die Alpzeit heuer bereits Ende August zu Ende (!), wie uns der anwesende Flumser Älpler Luzi Gadient berichtete. Doch die Alpbeiz hält er dieses Jahr bis am 31. Oktober offen, so kehrten wir denn auch gerne zu einem Kaffee mit Caramelköpfli ein. Unter den monumentalen Südwänden der Churfirsten wanderten wir weiter westwärts. Wo der Pfad zur Palisnideri am Brisi hinaufführt, sichteten wir 5 weitere Gemsen; die Steinböcke an den Churfirsten halten sich bekanntlich meist im Gebiet des Valslochs auf. Anschliessend besichtigte ich südlich des Weges die inzwischen mehrere 100m lange, fachgerecht erstellte und ökologisch wertvolle Trockensteinmauer, die vom Chlaffenboden bis zum Obersäss der Alp Schrina führt. Eine tolle Sache, die in mehrjähriger Arbeit unter dem intiativen Präsidenten der Alp Schrina, Erich Müller aus Walenstadt, auch nächstes Jahr weitergeführt wird. Wegen Wassermangel in den Hitzesommern 2013 und 2018 wurde dieses Jahr am Obersäss eine neue Wasserfassung mit Brunnenstube erstellt und in diesem Zusammenhang mit einem Schreitbagger auch der Weg verbreitert. Nach einem kurzen Schwatz mit einem einheimischen Jäger stiegen wir im goldenen Nachmittagslicht den steilen Weg nach Schrina Hochrugg hinunter.