Nuaracher Höhenweg - Von der Schmidt-Zabierow-Hütte nach St. Ulrich

Vom Nuaracher Höhenweg, benannt nach der alten Bezeichnung von St. Ulrich, habe ich schon einige Lobeshymnen vernommen. Daher war es für mich selbstverständlich, diesen Weg in meine Ost-West-Tour zu integrieren.

Auf der gleichen Route, über die ich gestern abgestiegen bin, steige ich von der Schmidt-Zabierow-Hütte wieder hoch zum Mitterhorn, das zuweilen auch als Hinterhorn bezeichnet wird. Die Gipfelpause fällt trotz des wunderbaren Blicks in die Zentralalpen kurz aus, da noch ein langer Weg vor mir liegt.

Ohne große Schwierigkeiten steige ich auf das benachbarte Große Rothorn. An der anschließenden Wegverzweigung nehme ich (der Vollständigkeit halber) zuerst den rechten Weg und gelange so in wenigen Minuten zum Rothörndl, das kaum niedriger ist als das zuletzt bestiegene Rothorn. Leider ist die Sicht nicht mehr so gut wie zu Beginn der Tour, aber verlaufen kann man sich bei einer so guten Markierung kaum.

An der schon erwähnten Verzweigung wendet sich der Weg, nun deutlich absteigend, nach Süden zu einer Karstfläche, bevor man kurz vor dem wenig bedeutenden Schaflegg wieder den Verbindungsgrat erreicht. Der Weiterweg in südwestlicher Richtung ist zunächst genussreich und ohne Probleme. Erst kurz vor dem Seehorn (für "Andersgläubige" Ulrichshorn) geht es noch einmal richtig zur Sache. Eine steile, einigermaßen ausgesetzte Felsrinne will erklommen werden, was aber durch ein Drahtseil wesentlich erleichtert wird.

Ab Seehorn ist mir das Gelände von einer früheren Bergtour schon vertraut. Durch Schrofen und Latschen steige ich ab zum Heimkehrerkreuz am Ulrichshörndl, das eher ein Felsabsatz ist als ein eigenständiger Gipfel. Jetzt ist nur noch der finale, ziemlich steile Abstieg zu erledigen, mit immerhin 1200 Höhenmetern bis St. Ulrich. In einem knappen Jahr möchte ich von hier aus die Alpendurchquerung in Richtung Wilder Kaiser fortsetzen.