Nuaracher Höhenweg: Seehorn (2155m) - Gr. Rothorn (2403m)- Mitterhorn (2506m)


Publiziert von Tef , 16. August 2011 um 21:28.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Loferer- und Leoganger Steinberge
Tour Datum:11 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Nach Sankt ulrich kommt man von München am besteb über Walchsee - Kössen - Erpfendorf - Waidring. In Sankt Ulrich entweder beim sportplatz parken oder so wie wir etwas südlich links in die Siedlung "Neuwieben" und dahinter im wald auf einem großen platz parken
Kartennummer:Kompass Nr.14

Es hat sich gelohnt, heute frei zu nehmen: das Wetter war phantastisch, die Sicht so gut wie schon lange nicht mehr! Raus gesucht haben wir uns einen Klassiker in den Loferer Steinbergen: den Nuaracher Höhenweg.
Schnell geht es in Wald empor, dann geht es durch eine wunderschöne Felswelt mit tollen Ausblicken. Sehr schön ist auch der Abstieg ins Lastal. Einzig den Weg an sich hatten wir uns etwas wilder vorgestellt, aber trotzdem ist dies eine 5-* Tour,  die vor allem bei AKW voll zur Geltung kommt.
Los geht es in St. Ulrich am Pillersee. Von unserem Parkplatz geht es erstmal über den Bach und dahinter gleich nach links (Nord) Richtung Pillersee.Bei einer Verzweigung links bleiben und auf der Forststraße geradeaus weiter, bis man nach einem kurzen Waldstück zu einer Verzweigung kommt.
Von links kommt der Wanderpfad vom Sportplatz (dort kann man auch gut parken), wir folgen dem Pfad rechts empor. Nun heißt es erstmal Höhenmeter fressen. Es geht auf schönem Pfad durch intakten Wald schattig empor, erst ab etwa 1400 Meter Höhe wird es lichter und die Ausblicke besser. Hervorzuheben ist heute der Blick zu den Hohen Tauern, allen voran der Großglockner und der Großvenediger. Selten haben wir sie von den Nordalpen, vor allem zu dieser Jahreszeit, so klar sehen können. Weiter geht es bergwärts, wir kommen mehr und mehr in Latschenbereich und zögerlich auch in die Felsenwelt. Oben sehen wir bereits ein Gipfelkreuz. Um zu diesem zu gelangen, schwenkt der Pfad nach rechts in die Flanke - dabei haben wir erstmals einen gigantischen Blick zum Mitter- und Ochsenhorn - und dann von hinten hoch.
Wo wir uns nun befinden, ist nicht ganz so offensichtlich, da in der Literatur mehrere Möglichkeiten vorhanden sind: einige meinen, es ist das Ulrichshorn und der nächste Gipfel das Seehorn, einige schreiben genau umgekehrt und die dritte Variante (so erscheint es auch auf den Wegweisern) nennt das erste Kreuz Heimkehrerkreuz (eigentlich ist es nämlich gar kein richtiger Gipfel, sondern nur eine Schulter) und den nächsten Ulrichshorn und auch noch Seehorn.
Wie auch immer, ein schöner Rastplatz ist das erste Kreuz in jedem Fall. Doch uns zieht es weiter. Der Pfad führt kurz links vom Grat, wechselt bald drauf aber auf die rechte Seite. Nun geht es zunehmend steiler Richtung Gipfel, ab und zu muß man auch mit den Händen zupacken. Generell muß man sagen, daß der gesamte Nuaracher Höhenweg bestens markiert ist, ohne Nebel ist Verirren quasi ausgeschlossen. Schließlich erreichen wir das Ulrichshorn (oder Seehorn) mit prächtiger Rundumsicht.
Nach kurzer Rast geht es weiter am Grat entlang. Es wird nun kurz etwas schmäler und kurz darauf muß man eine steile, aber gut versicherte Rinne abklettern, doch bald darauf wird es wieder einfacher. Im leichten Auf und Ab nähern wir uns dem Kleinhörnl.
Am sog. Schaflegg verzweigen sich die Pfade. Links geht es Richtung Waidring, rechts führt der Nuaracher Höhenweg durch die Südflanke des Kleinhörnl in ein wunderschönes, wie ein Amphitheater wirkendes, steinernes Kar. Und durch dieses wandern wir, im steten Zick-Zack Dolinenlöcher ausgehend, manchmal auch einige Felsstufen überklettend, hinauf in die Scharte zwischen Kleinhörnl und Großem Rothorn (2403m). Und zu letztgenanntem führt nun auch der Höhenweg. Auch hier läßt es sich wunderbar rasten.
Der Weiterweg über den Grat schaut viel wilder aus, als er ist. Schwerer als T3 ist es hier nirgends. Wir bleiben zunächst am Grat, später geht es nach rechts in die Flanke. So erreichen wir die Einschartung vorm Mitterhorngipfel. Ab hier geht es in Serpentinen den Gipfelhang hinauf, bald kommen wir zu einer Verzweigung. Rechts geht es hinab ins Lastal, wir steigen geradeaus weiter und entdecken kurz darauf einen grün markierten Weg. Es ist dies der Mitterhornsteig, der alternativ zum Normalweg direkt über den Grat hinaufführt - er ist also schöner und abwechslungsreicher.
So steigen wir recht kurzweilig über wackelige Leitern und über Felsblöcke bergauf, immer wieder kreuzt man den Normalweg oder geht parallel zu ihm. Erst zuletzt schwenkt der Normalweg nach rechts um das letzte Felshindernis zu umgehen, während der Mitterhornsteig direkt über die Felsen hochführt und dabei zwei gar nicht so einfache Stellen zu überwinden sind.
Vom Mitterhorn (übrigens auch Hinterhorn genannt) ist der Rundumblick nochmal eine Stufe besser,denn nun blickt man auch noch ungehindert nach Osten und sieht so über die Berchtesgadener Alpen hinweg bis zum Dachstein.
Nach einer langen Brotzeit machen wir uns an den Abstieg und nutzen diesmal den Mitterhornsteig bis zu seinem Beginn. Danach geht es auf gutem Pfad weiter nach Süden hinb in den ungemein beeindruckenden Felskessel. Nach den Felsen kommen wir schön langsam wieder in Latschengefilde, noch später dann in lichten Wald. Immer wieder müssen wir stehen bleiben und zurück blicken, denn der Talschluß ist wirklich sehr beeindruckend. Wir kommen an einer Jagdhütte vorbei und steigen weiter abwärts,links und rechts sind tief eingeschinttene Schluchten und der Weg führt dazwischen auf einem Moränenrücken abwärts. Schließlich umfängt uns dichter Wald und kurz darauf ereichen wir einen breiten Waldweg. Gleich zu Beginn steht rechts ein Brunnen mit köstlichem Quellwasser.
Bequem geht es nun auf dem Waldweg hinaus in die Zivilisation. Bei den Häusern folgen wir der Straße nach rechts, bis wir den Bach nach rechts über eine Brücke überqueren können. Unmittlebar nach der Brücke folgen wir dem breiten Weg nach links. Dieser bringt uns durch eine schöne Wald- und wiesenlandschaft zurück zum Ausgangspunkt.

Tourengänger: Tef


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Kommentare (9)


Kommentar hinzufügen

Chiemgauer hat gesagt:
Gesendet am 16. August 2011 um 22:20
Servus Tef, gratuliere zu Traumtour bei Traumwetter! Habe vor 2 Jahren auch etwas warten müssen, bis der richtige Tag gekommen ist, aber das hat sich mehr als gelohnt.
Gruß,
Hans

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. August 2011 um 19:14
Servus Hans,
merci!
es gab übrigens wieder 60er Tüten :-)
beste Grüße
Tef

Chiemgauer hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. August 2011 um 21:51
echt, wo? war dort keiner der mir bekannten Verteiler, aber wir werden anscheinend immer mehr :-)
Gruß,
Hans

83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 16. August 2011 um 23:04
Hallo! Da habt ihr ja eine tolle Tour gemacht! Ich war zwar schon in der Gegend, aber den Höhenweg habe ich noch nicht gemacht. Die Bilder machen aber wirklich Lust drauf. Beste Grüße!

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 17. August 2011 um 06:32
Supertolle Tour und Fotos, wenn die Region nur nicht so weit weg wäre.

Gruß
Hanspeter

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. August 2011 um 19:15
Servus Hanspeter,
merci fürs Kompliment
das mit dem "weit weg" denken wir uns auch oft..wenn man nur mehr Zeit hätte
beste Grüße
Tef

Solanum hat gesagt:
Gesendet am 29. September 2011 um 16:29
Gratulation zu der schönen Tour!

Um die sowieso schon nicht ganz unkomplizierte Namensgebung der einzelnen Felszacken in den Loferer Steinbergen zu komplettieren, möchte ich noch darauf hinweisen, daß der Gipfelname "Kleinhorn" die übliche Bezeichnung auf der Waidringer Seite ist. Auf der Südseite hört der Berg auch auf den Namen Rothörndl.

Gruß
Stefan

toetoe hat gesagt: Schneefelder
Gesendet am 1. Juli 2012 um 17:18
Ich habe die Tour gestern gemacht. Sie hat die 5 Sterne absolut verdient. Im Aufstieg zum Rothorn gab es doch noch einigen Schnee. Zum Glück trug der Schnee und war nicht zu hart, so daß man gut Stufen treten konnte. Außerdem ist es nicht besonders steil. Es geht also, aber in Halbschuhen würde ich es zZt nicht gehen wollen.

Danke an Tef für die Beschreibung.

Tef hat gesagt: RE:Schneefelder
Gesendet am 3. Juli 2012 um 21:13
Servus,
gerne! freut mich, daß es gefallen hat
beste Grüße
Tef


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