Piz Platta

Da ich auf dieser Website kaum Einträge fand für den Piz Platta ab Mulegns, möchte ich mal einen Eintrag schreiben. Ausserdem beschreibe ich den Normalaufstieg auf den Gipfel für andere 60-jährige die keine besonderen Herausforderungen mehr brauchen ;-)
Ab Mulegns bis Tga, im Gebiet Faller, ist es ideal mit Velo oder E-Bike. Man spart sich damit 450m Abstieg. Auf der Strasse ist es immer kalt (dem Bach entlang) und es lohnt sich, sich warm anzuziehen, sogar im Sommer in der Früh.
Ab Tga hinein ins Val Bercla, eine wunderschöne Gegend in der man vor allem Mutterkühen mit Kälbern begegnet. Auf der Höhe von 2265m.ü.M. ist auf der linken Seite des Baches ein leicht verfallenes Steinmännli. An dieser Stelle geht es auch am besten um den Bach zu überqueren. Je nach Jahreszeit kann dies aber auch eine echte Herausforderung werden und es ist hilfreich wenn man Stöcke mit dabei hat.
Von da an ist eine Wegspur hinauf ins Gebiet Platta, Richtung Nordwesten.
Auf der Höhe von 2420m, da wo der Weg flacher wird und dem Bach entlang in den Talkessel hinein führen würde, biege ich jeweils nach Süden ab, obwohl einige alten Steinmänner weiter Richtung Südwesten durchs Tal stehen. Die stammen wohl noch aus einer Zeit wo der Gletscher herunter kam bis ins Tal Platta.
Der Aufstieg über die begraste Kuppe, vorbei an Punkt 2617 ist wunderschön und meiner Meinung nach einfacher als den Steinmännern nach. Nach P. 2617 wendet man sich nach Westen, den Felsen entlang durch das Geröll nach oben/rechts. Leider ist von da an bis auf den Gipfel mehr oder weniger Schutt und Geröll und es ist praktisch egal wo man geht, es ist überall gleich. Manchmal geht es besser wenn man gerade hinauf nach Westen auf den kleinen Gletscher geht und diesem entlang, später nach Norden folgt. Ohne Steigeisen und wenn der Gletscher aper ist, geht man am besten zu den Seen und sucht sich da einen Weg nach Norden an den Fuss des Gipfelaufbaus, wo ein grosser Steinmann steht. Dieser Abschnitt ist zermürbend und jedesmal sage ich mir dass es das letzte mal war. Doch weil die Tour insgesamt so schön ist vergisst man diese Stunde immer wieder.
Nördlich vom Punkt 3201 steht der besagte Steinmann, von unten im Hohlicht auf dem Grat stehend von weitem sichtbar, und von da an ist der Aufstieg mit Steinmännern markiert. Allerdings hat es inzwischen auch 2-3 Neue, nicht unbedingt hilfreiche Steinmännchen die Varianten anzeigen. Ein sehr hilfreicher Tip den ich von einem älteren Eintrag her in Erinnerung habe: Gegen Ende der Querung durch den Gipfelaufbau geht es nochmals etwas abwärts was man natürlicherweise nicht machen würde. Dasselbe auf dem Retourweg: Man geht nach dem Einstieg vom Südgrat in die Südwestflanke nochmals einige 10 Meter hoch statt hinunter! Ich persönlich stecke jeweils einen Stock oder sonst eine Markierung beim Einstieg hin damit ich ihn auf dem Hinunterweg nicht verpasse. Nach dem Ausstieg aus der Querung kann man eigentlich gehen wo man will, Richtung Gipfel, die Steinmänner sind aber dennoch eine gute Hilfe. Bisher war ich immer alleine auf dem Gipfel und das Panorama ist umwerfend! Alles was Rang und Namen hat an Schweizerbergen ist sichtbar!