Verpasstes Nachholen an den Scherentürmen


Publiziert von maenzgi , 23. September 2021 um 14:17.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:22 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Alpstein 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pw bis Parkplatz Laui (5.- pro 12h)

Einleitung:

Am Morgen komme ich kaum aus dem Bett, zu vieles hat mich um den Schlaf gebracht. Trotzdem möchte ich unbedingt mein Kopf verlüften bei einem Adrenalinkick. Meine Idee ist die Scherentürme nachholen, welche letzte Woche aufgrund der Psyche nicht funktionierte und dann noch die tollkühne Schwarzchopfroute von Ossi anzuhängen. Dies klappt nicht, da es mir nach dem Biken den Magen dreht. Dies holte ich extra vorher noch bei meinem Bruder, da die Knieprobleme im Abstieg anhalten. Ich wollte bereits aufgeben, doch nach einer Ruhepause von 1h entschied ich, es trotzdem zu versuchen. Zuvor kam mir noch Ernst entgegen mit den letzten Ausreiserschafen, die Saison ist dort oben vorbei. Immerhin funktionierte es am Ende, dass ich die Scherentürme nachholen konnte. 

Tourenbeschrieb:

Laui-Alp Trosen: WS, 1h

Der Aufstieg zur Alp Trosen ist mit dem Bike zuweilen ordentlich steil. Ich japse mehrmals nach Luft. Zudem ist der Sattel des Bikes einiges zu tief eingestellt und ich merke einmal mehr, dass Biken völlig andere Muskeln braucht. Bei der Alp Trosen mache ich erstmals eine etwas längere Pause von knapp 10 Minuten. Danach fahre ich mit dem Bike weiter hoch. Sobald der Weg schmal wird und die Wiese durchquert, entscheide ich das Bike zurück zu lassen, stosse es jedoch noch bis zu den Büschen, wo der Weg in die Bäume hineinführt. Dort muss ich dann die oben erwähnte lange Pause einsetzten. 

Alp Trosen-Sattel Kleiner Scherenturm: T4+ 45min

In knapp 10 Minuten erreiche ich den untersten Klettergarten beim Stoss. Kurz darauf folgt die längere Querung rüber zur Alp Schrenit. Nun noch kurz dem Wanderweg folgen bis vor den Gamschopfturm. Unter diesem Quere ich hindurch und treffe dabei noch auf eine Schlange. Kurzes gegenseitiges Begutachten, bevor sie das Feld räumt. Nun geht es weglos, anhaltend steil hinauf zum Sattel.

Scherenturm: 2c 

Vom Sattel nehmen ich den selben Riss wie letzte Woche um auf das Plateau zu gelangen bei den Türmen. Im Aufstieg wesentlich leichter als im Abstieg. Ich entscheide mich zuerst für den Scherenturm, da dort die Abseilstelle klar zu erkennen ist. Also umrüsten und nur was nötig ist mitnehmen auf den Gipfel. Gleich zu Begin ist für mich die Schlüsselstelle. Ich finde, für meinen Geschmack und die Schwerigkeiten finde ich etwas wenig gute Griffe und Tritte. Danach entspannt sich mein Körper langsam und ich kann die restlichen Meter geniessen. Um das Seil bin ich nun jedoch froh. Wenn es schon eine Abseilstelle hat, will diese auch genutzt werden. Mit dem 60m Seil kann ich mich gerade hinunter lassen und muss nicht queren. 

Scherenspitzen: 2c

Die Scherenspitzen sind laut Topo die ich gefunden habe, ebenfalls 2c. Mir fällt das Klettern hier leichter (schon aufgewärmt?), dafür hat es ordentlich Luft unter dem Hintern. Etwas mulmig ist mir beim Aufstieg schon, denn ich sehe keine Abseilstellen und Haken. Ausser einer Stelle, ca. 7m ab Boden, mache ich mir jedoch keine Sorge. Oben angekommen sehe ich dann eine Abseilstelle. Ich trage mich kurz ins Gipfelbuch ein. Bestiegen werden die Spitzen vor allem via sanierte Südwand. Den Westgrat machen nur die wenigsten. Wenn dann vor allem hikr. Nun gilt es umzurüsten und abzuseilen. Mit dem 60m Seil komme ich genau bis 1m über den Plateaustein, welchen ich erhofft hatte. Das losmachen und absteigen auf diesen Stein klappt dann aber doch wunderbar. So kann ich sicher mein Seil abziehen und die letzten Meter abklettern. 

Scherentürme-Laui:1h15min

Der Abstieg erfolgt nun genau gleich wie der Aufstieg, froh bin ich als ich endlich aus Bike umsteigen kann und in kurzer Zeit hinunter flitze zum Parkplatz. Beim Parkplatz schenke ich dann noch 5.- für das Ticket, bevor ich meine 7 Sachen verlade und nach Hause fahre. Es ist bereits 18:15.

Fazit:

Wer diese Türme machen möchte, braucht Erfahrung im Klettern oder extrem starke Nerven. Ich rate davon ab, diese Tour zu bewältigen ohne entsprechende Vorkenntnisse. Die Gegend ist rau und mit Hilfe würde ich nicht rechnen. Zu wenige gehen dort hinauf. Dafür ist es schön einsam und die Natur absolut faszinierend. 

Tourengänger: maenzgi


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