Scherenspitzen - Direkte Südwand


Publiziert von MarcelL , 22. November 2021 um 14:37.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:20 November 2021
Klettern Schwierigkeit: VII (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Alpstein 

Die Schwerenspitzen sehen etwas aus, wie Krebsscheren, die sich in den Himmel erheben, oder wie der dunkle Turm Saurons, aus Herr der Ringe. Jedenfalls handelt es sich um eine eindrucksvolle Felsgestalt in einer grandiosen Landschaft. Schade, dass die halb-dreiviertel Stunde Extrazustieg (gegenüber den Stoss-Routen) dazu führt, dass es dort sehr einsam ist. Wir wählten die Route von Seth Abderhalden, eine für 1949 sehr kühne Linie (und merke wohl, er hat die damals komplett wieder ausgenagelt um dann im Winter darauf nochmal eine anspruchsvolle Winterbegehung draufsetzen zu können). Nach der Sanierung (sehr gute Bh und Top Stände) ergibt sich eine rassige Kletterroute mit alpiner Würze. Anders als die meisten Alpsteinrouten gibt es hier keine Plattenschleicherei. Es geht richtig steil nach oben und der Fels ist sehr rau. Für locals, fast mal ein MUST, auch um diese ganze abgelegene Ecke kennenzulernen. Die Absicherung ist modern und sehr gut. Sonst eben ein bischen exotisch. Auch die Route weiter R (Südwand) könnte sehr nett sein (so bis 5+) und anscheined auch die kleinen leichten Routen (III) auf den Scherenturm. Mich würde ein Wiederholungsbesuch in der Gegend schon nochmal reizen…
 
Zustieg: dem Wanderweg entlang von der Alp Schrenit zum Stoss-Sattel/Lauchwies. Auf ca. 1700 m beigt ein Steig ins Kar nach W hin Richtung Schwarzchopf ab. Man steigt dem Pfad entlang, dnn eher auf der L Seite des Kars auf und quert dann einfach zum Einstieg (Bh in 1 m Höhe klar sichtbar).

SL1 (40 m, 7-): den Bh nach nach oben. Bei einer wulstigen Platte ist mal ein kl Quergang nach L in die Verschneidung. Sehr griffiger, guter Fels. Athletischer (steiler) als es aussieht.
SL2 (20 m, 5+): eine Übergangsseillänge, die nicht zu unterschätzen ist. Eigentlich ein griffiger Riss, aber etwas grasig, schrofig, so dass man sehr sauber klettern muss.
SL3 (6 m, 6): Man könnte das an SL2 anhängen. Andererseits steht man an Stand 2 viel bequemer. Die SL ist kurz aber oho. Man quert waagrecht in die Verschneidung und dort 2 m hoch zum Stand. Absicherung ist gut und es sind ein paar netter Kletterzüge, aber irgendwie auch der Auzftakt einer kühnen Linie.
SL4 (25 m, 7): Man steigt NICHT die Verschneidung hoch, sondern kühn direkt an einem Risssystem an der steilen Kante. Es geht supergriffig und rauh and scharfen Schuppen, aber eben auch recht steil nach oben. Top gesichert, aber ein paar zwingende Passagen. Eher mild bewertet. Ausstieg über eine Rissverschneidung, wie man sie eher im Furkagranit erwarten würde.
SL5 (20 m, 6-): nochmal ganz netter Fels, aber kurz, zum Gipfelblock mit gutem Abseilanker. SL4&5 könnten auch zusammengefasst werden, aber Stand 4 ist sehr gut und gemütlich (Wandbuch)

Abstieg: man kann vom Gipfel mit etwas Mühe (Quergang rückklettern) direkt drei SL zu Stand 2 abseilen (sehr guter Seilverlauf zum abziehen) und kommt mit 50 m Seil von dort dann auch genau bis zum Einstieg.

Tourengänger: MarcelL


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