Scherenturm 1907 m - Scherenspitzen 1926 m - Zwei kleine Perlen im Alpstein
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Der lange Grat der nördlichen Alpsteinkette zwischen dem Neuenalpspitz und dem Säntis hat einiges zu bieten. Der wildeste Abschnitt zwischen dem Schafwisspitz und der Lauchwis war mir bisher nicht bekannt und aufgrund der dort zu erwartenden Schwierigkeiten auch nie ein Thema. Das ist die Welt von
Maveric, für den Bergsteigen und Klettern dort beginnt, wo beides für mich längst aufgehört hat. Er brauchte nicht viel Überredungskünste, mich wieder einmal auf ein derartiges Unternehmen mitzunehmen, denn mein Vertrauen in meinen Lehrmeister ist entsprechend seiner Fähigkeiten gross.
Wir erwischten einen Prachtstag. Die beiden in heutiger Zeit alpinistisch betrachtet unbedeutenden Gipfel, sind in der Landkarte nicht einmal namentlich erwähnt. Sie werden kaum mehr aufgesucht; unser Eintrag im Gipfelbuch auf der westlichen Scherenspitze war erst der zweite in diesem Jahr. Genau diese Abgeschiedenheit macht die beiden Felszacken zu echten Perlen aus schönstem Schrattenkalk. Landschaftlich bewegt man sich in einer ganz ungewohnten Gegend mitten im St. Galler Alpstein.
Als passionierter Hallenkletterer war mir bewusst, dass die angegebenen Schwierigkeiten von 2c für den Scherenturm und 2b für die Scherenspitzen richtig einzuordnen sind. Derart einfache Routen gibt es in keiner Kletterhalle der Welt; wenn, dann wäre vielleicht in Winterthur die kurze Treppe, welche vom Eingangsbereich in den Anfängerbereich hinaufführt etwa mit diesem Schwierigkeitsgrad bewertet. Alpines Klettern am Fels ist etwas anderes. Vom Gefühl her bewegten wir uns aus meiner persönlichen (Hallen))-Optik etwa im Bereich 5c.
Nur schon der Zustieg zum überaus hübschen, grossräumigen Platz zwischen den Felstürmen, wo die Kletterrouten beginnen, hat es in sich: Zuletzt muss eine leicht überhängende Felsstufe (angeblich im 2. Schwierigkeitsgrad) bewältigt werden. Die Stelle ist in Tat und Wahrheit etwas anspruchsvoller als z. B. die Schlüsselstelle im Schaffhauser Kamin am Altmann. Gemäss
Maveric ist diese Stelle der Eintrittspreis in die herrliche Welt dort oben. Und er hat Recht.
Damit war der Tarif durchgegeben und wir machten uns sogleich an die Ersteigung des Scherenturms, welcher nur eine Seillänge beinhaltet. Die schwierigste Stelle wartet gleich zu Beginn. Auf kleinsten Tritten wird sie bewältigt, wobei die Füsse immer sehr hoch angesetzt werden müssen, was eine gewisse Akrobatik und Beweglichkeit erfordert, welches im Alter von 53 Jahren inzwischen doch etwas abhanden gekommen ist. Diese Route ist recht gut abgesichert mit neueren Bohrhaken.
Besser als erwartet, ging das Abklettern auf der Aufstiegsroute und sorgte für ein zusätzliches Angewöhnen an die anderen Schwierigkeiten draussen am Fels.
Nun wartete noch der westliche Scherenspitz, welchen wir in drei Seillängen erreichten. Diese Route verfügt im Gegensatz zum Scherenturm über keine Bohrhaken.
Maveric setzte die eine oder andere Schlinge. Er beherrscht diese Art und Schwierigkeit von Felskletterei derart, dass ihm anschliessend sogar ein ungesicherter Abstieg möglich war. Dafür verdient er meinen grossen Respekt. Er kletterte die Route um einiges schneller ab als ich, der am Seil gesichert war.
Maveric bestieg anschliessend noch kurzerhand den östlichen Scherenspitz, free solo... während ich es mir am Fusse der Felsspitzen gemütlich gemacht hatte.
Im warmen Herbstlicht stiegen wir schliesslich - begeistert von der heutigen Tour - hinab zur Laui. Der heutige Tag wird unvergesslich bleiben.
Schwierigkeiten:
- Zustieg von Laui über Schrenit zum Fuss der Kletterrouten: T4 - ganz oben eine Stelle III (ca . 4 Meter)
- Scherenturm 2c (gemäss Kletterführer Alpstein)
- Westlicher Scherenspitz 2b / 2a (gemäss Kletterführer Alpstein)

Wir erwischten einen Prachtstag. Die beiden in heutiger Zeit alpinistisch betrachtet unbedeutenden Gipfel, sind in der Landkarte nicht einmal namentlich erwähnt. Sie werden kaum mehr aufgesucht; unser Eintrag im Gipfelbuch auf der westlichen Scherenspitze war erst der zweite in diesem Jahr. Genau diese Abgeschiedenheit macht die beiden Felszacken zu echten Perlen aus schönstem Schrattenkalk. Landschaftlich bewegt man sich in einer ganz ungewohnten Gegend mitten im St. Galler Alpstein.
Als passionierter Hallenkletterer war mir bewusst, dass die angegebenen Schwierigkeiten von 2c für den Scherenturm und 2b für die Scherenspitzen richtig einzuordnen sind. Derart einfache Routen gibt es in keiner Kletterhalle der Welt; wenn, dann wäre vielleicht in Winterthur die kurze Treppe, welche vom Eingangsbereich in den Anfängerbereich hinaufführt etwa mit diesem Schwierigkeitsgrad bewertet. Alpines Klettern am Fels ist etwas anderes. Vom Gefühl her bewegten wir uns aus meiner persönlichen (Hallen))-Optik etwa im Bereich 5c.
Nur schon der Zustieg zum überaus hübschen, grossräumigen Platz zwischen den Felstürmen, wo die Kletterrouten beginnen, hat es in sich: Zuletzt muss eine leicht überhängende Felsstufe (angeblich im 2. Schwierigkeitsgrad) bewältigt werden. Die Stelle ist in Tat und Wahrheit etwas anspruchsvoller als z. B. die Schlüsselstelle im Schaffhauser Kamin am Altmann. Gemäss

Damit war der Tarif durchgegeben und wir machten uns sogleich an die Ersteigung des Scherenturms, welcher nur eine Seillänge beinhaltet. Die schwierigste Stelle wartet gleich zu Beginn. Auf kleinsten Tritten wird sie bewältigt, wobei die Füsse immer sehr hoch angesetzt werden müssen, was eine gewisse Akrobatik und Beweglichkeit erfordert, welches im Alter von 53 Jahren inzwischen doch etwas abhanden gekommen ist. Diese Route ist recht gut abgesichert mit neueren Bohrhaken.
Besser als erwartet, ging das Abklettern auf der Aufstiegsroute und sorgte für ein zusätzliches Angewöhnen an die anderen Schwierigkeiten draussen am Fels.
Nun wartete noch der westliche Scherenspitz, welchen wir in drei Seillängen erreichten. Diese Route verfügt im Gegensatz zum Scherenturm über keine Bohrhaken.


Im warmen Herbstlicht stiegen wir schliesslich - begeistert von der heutigen Tour - hinab zur Laui. Der heutige Tag wird unvergesslich bleiben.
Schwierigkeiten:
- Zustieg von Laui über Schrenit zum Fuss der Kletterrouten: T4 - ganz oben eine Stelle III (ca . 4 Meter)
- Scherenturm 2c (gemäss Kletterführer Alpstein)
- Westlicher Scherenspitz 2b / 2a (gemäss Kletterführer Alpstein)
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