Grenzwandern Schweiz * Etappe 68 * Grande-Dixence - Arolla


Publiziert von laurentbor , 28. November 2021 um 00:17.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:18 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 801 m
Abstieg: 1122 m
Strecke:17,6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zürich - Visp - Sion - Lac des Dix
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Arolla - Les Hauderes - Sion - Visp -Zürich

Rémy, Marcel, Renata, Junjin und ich wollen heute über den Col de Riedmatten ins Val d'Arolla wandern. Nach einer langen Anreise über Visp und Sion besteigen wir noch die kurze Seilbahn welche vom Boden der Staumauer Grande-Dixence auf die Krone fährt. Der Höhenunterschied von 285 Metern mag für eine Seilbahn ziemlich wenig sein, für ein Bauwerk ist es jedoch ziemlich gigantisch. Die Gewichtsstaumauer ist somit die grösste ihrer Art in der Welt und das höchste Bauwerk des Landes - weit vor dem Roche-Turm in Basel mit seinen 205 Metern. 1950 - 1961 wurde an der mächtigen Mauer gebaut und während den Bauarbeiten logierten die Arbeiter in einer Gruppenunterkunft die scherzhaft Le Ritz genannt wurde und noch heute ein Restaurant ist. Überhaupt ist die grosse technische Anlage mittlerweile ein Abenteuerspielplatz für Touristen geworden. Stollenführungen, Zip-Line, Instagram-Selfie-Spots. Gut das wir nach ein paar Metern dem allem entfliehen können.

Hinter der Staumauer treffen wir auf den mächtigen und rund fünf Kilometer langen Lac-des-Dix. Dieser schimmert blau-grau unter der Bergsonne was von den angeschwemmten Sedimenten herrühren mag. Der Fahrweg führt dem Ufer entlang und durch dunkle Tunnels, ganz ähnlich wie dies am Lac de Mauvoisin war. Hier allerdings gibt es zwischendurch Lichtschalter zu betätigen um nicht im stockdunkeln durch den ausgehauenen Fels wandern zu müssen. Bei La Barme treffen wir auf stattliche Ehringer-Kühe mit mächtigen Glocken. Weiter führt der Weg bis ganz nach hinten zum Ende des Sees. Hier hinten auf der Rückseite des Le Pleureur sehen wir noch die Reste des Hanggletschers Glacier de l'En Darrey und vor uns den Aufstieg zum Pas du Chat. Der Katzenpass führt über eine Anhöhe bis ins obere Val des Dix und bald wird es felsig. Übrigens sollen hier früher zehn Banditen ihr Unwesen getrieben haben, daher der Name Val-des-Dix; diese wurden jedoch in guter Walliser Art gestellt, gerichtet und getötet.

Auf ca. 2600 Metern führt ein Pfad nach Rechts in die Cabane de Dix mit ihren 125 Schlafplätzen. Wir wollen jedoch nicht schlafen sondern steigen weiter an und queren eine unwirtliche Schwemmlandschaft des zurückdrängenden Glacier de Cheilon. Dieser 3,3 km lange Gletscher liegt unter viel Geröll und Schutt, einer sogenannten Obermoräne. Der Pfad führt links davon in die Höhe und gibt fantastische Blicke auf den Mont Blanc de Cheilon preis. Wir nähern uns dem Passübergang und können hier sogar zwischen dem 2925 Meter hohen Col de Riedmatten und dem 2854 Meter hohen Pas de Chèvre wählen. Wir folgen der ersten Variante und kraxeln bald in einem steilen Couloir hinauf auf die schmale Übergangsstelle der beiden Täler. Der Col de Riedmatten ist ein wichtiger Übergang und auch die Alpenpässeroute 6 führt hier hinauf.

Nach einer Rast begebn wir uns hinab ins Val d'Arolla. Zuerst steil und dann immer angenehmer führt der Pfad um den Petit Mont Rouge und mit grandiosem Blick auf neue und unbekannte Bergspitzen. Pigne d'Arolla, Dent du Perroc oder Aguille de la Tsa, hier muss man wieder neue Namen lernen. Wir passieren eine Kuhherde und kommen auf die Montagne d'Arolla wo im Winter ein kleines Skigebiet ist. Der Abstieg kann landschaftlich nicht ganz mit dem Aufstieg mithalten, dennoch ist der Ausblick auf den Mont Collon und die Walliser Gletscherwelt immer noch wunderbar. Bei La Remointse beginnt der Abstieg durch einen lichten Bannwald bis wir vor einem schicken Gebäude stehen. Das Grand-Hotel Kurhaus steht seit 1896 und vier Generationen oberhalb des Ortes und zieht damals wie heute Toursten in den Bann. Leider haben wir keine Zeit um einen Café zu trinken - das Postauto unten in Arolla wartet auf uns.

 Hier geht es zur nächsten Etappe

Tourengänger: laurentbor


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