Uia di Ciamarella (3676)


Publiziert von cardamine , 19. September 2021 um 19:54.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:26 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Strecke:14 km
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Gastaldi (2659 m)

Die Besteigung der Uia di Ciamarella, kurz einfach Ciamarella, ist eine einfache und beliebte Hochtour. Bei gutem Wetter hat man eine Aussicht auf den gesamten Südwestalpenbogen und die Ebene von Turin. Der kleine Gletscher wird meist ohne Ausrüstung begangen, somit könnte man die Tour auch als Alpinwanderung ansehen. Ausgangspunkt der Tour ist das etwas eigenwillige Rifugio Gastaldi.

Aufstieg zum Rifugio Gastaldi (T2, 830 Hm, 2:00 h)
Der Aufstieg zum Rifugio Gastaldi beginnt am Ende des Val d’Ala, dem Pian della Mussa. Nur 65 km von Turin entfernt, hat man hier das Gefühl, am Ende der Welt angekommen zu sein. In ca. 2:00 h erreicht man vom Parkplatz am Rifugio Città di Ciriè das Rifugio Gastaldi auf einem gut ausgebauten Weg. Spannendes gibt es zum Aufstieg nichts zu berichten, wir waren leider die ganze Zeit im Nebel, der im Spätsommer anscheinend häufig nachmittags die Lanzo-Täler füllt.

Das Rifugio Gastaldi war fast leer, anscheinend kommen hauptsächlich Schönwetterwanderer dorthin. Gewöhnungsbedürftig sind die Toiletten dort, es gibt nur „Löcher“ im Boden. Immerhin gab es aber eine warme Dusche, deren Benutzung allerdings mit einigen Risiken verbunden war, da der Gasboiler bei der Benutzung so stark vibrierte, dass er von der Wand zu springen drohte. Mit den Coronaregeln nimmt man es dort zum Glück nicht so genau, so bekamen wir dort Decken und Masken trug auch niemand. Alles in allem also ein recht eigenwilliges Rifugio.

Uia di Ciamarella (T4/L, 1100 Hm, 4:00 h)
Vom Rifugio Gastaldi folgen wir dem Weg Nr. 224 vorbei an der alten Materialseilbahn zur Wegkreuzung „Pian Gias“. Dort nehmen wir den Weg Richtung Passo Collerin. An einer Brücke mit dem alten Wegweiser zur Ciamarella überqueren wir den Rio delle Capre. Entlang des Bergbachs wandern wir noch ein Stück aufwärts, auf 2670 m verlassen wir die Wegmarkierungen und steigen die alten Gletschermoräne hinauf. Zahlreiche Steinmännchen und Begehungsspuren ermöglichen eine gute Wegfindung durch das Geröll. In leichter Kraxelei über Gletscherschlifffelsen gelangen wir zum Rand des kleinen Ghiacciaio della Ciamarella. Der Gletscher war schon ausgeapert, also überqueren wir ihn unangeseilt, die Ausrüstung hatten wir auf Anraten des Hüttenwarts schon gar nicht mitgeschleppt. In einem Rechtsbogen peilen wir den Westhang der Ciamarella an, erst beim Näherkommen erkennen wir die deutliche Spur im Geröllhang. Vom Gletscherrand führen mehrere Wegspuren (teilweise wohl auch von Steinböcken) die Schuttflanke aufwärts. Im 35° steilen Hang queren wir unterhalb der Gipfelwand hinüber auf den Nordwestgrat der Ciamarella. Am besten steigt man dort nicht auf den Gletscher auf der Nordseite, wie in der Karte eingezeichnet, sondern bleibt direkt an der eisfreien Gratkante. Über einfache kurze Kraxelstufen erreichen wir den Gipfel. Natürlich gibt es dort eine Madonnenstatue und ein Gipfelbuch. Da wir vor Mittag auf dem Gipfel waren, gab es einen noch quellwolkenfreien Blick auf das Turiner Flachland und den gesamten Südwestalpenbogen vom Monviso bis zur Dufourspitze.

Der Abstieg in dem mühsamen Geröll dauert fast so lange wie der Aufstieg. Da wir am nächsten Tag noch auf den Albaron wollen, verbringen wir noch eine Nacht im Rifugio Gastaldi. Der Rückweg beinhaltet daher einen Gegenanstieg von 100 Höhenmetern zurück zum Rifugio. Da wir vor dem Abendessen noch Zeit haben, steigen wir noch kurz auf den Hüttengipfel, den Rocca Turo. Von diesem Gipfel hat man einen sehr guten Ausblick auf die Ciamarella und das Val d’Ala, sehr zu empfehlen, falls man die Zeit findet.

Tourengänger: Toni Montaña, cardamine


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