Uja di Ciamarella (3.676 m) - einfache und grandiose Aussichtswarte der Vanoise


Publiziert von panodirk , 15. September 2018 um 01:01.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:24 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 2 Tage 10:00
Aufstieg: 2060 m
Abstieg: 2060 m
Strecke:16,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pian della Mussa - Endpunkt der Straße ins Valle di Ala, dem mittleren der drei Lanzo-Täler
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Gastaldi (2.659 m) Rifugio Citta di Ciriè (1.850 m, wenig oberhalb des Parkplatzes)
Kartennummer:L'Escursionista 17 (Alte Valli di Lanzo)

Allgemeines
In der Charbonnel-Gruppe gibt es neben der Pointe de Charbonnel wahrscheinlich keinen so markanten und herausragenden Gipfel wie die Uja di Ciamarella. Von Frankreich aus betrachtet wirkt dieser Gipfel unnahbar und fern, aus Italien hingegen ist er auf einem meist einfachen Weg zu erreichen (incl. kurzer Gletscherpassage).
Der Gletscher ist im Bereich, in dem man ihn überschreitet, derzeit spaltenlos und somit verzichte ich auf die Bewertung mithilfe der Hochtourenskala; die Schwierigkeit bezieht sich auf die Gletscherpassage und die letzten Meter vor dem Gipfel, auf denen es auch mal die eine oder andere Hand benötigt.
Eine großartige Tour in einer einsamen und im deutschsprachigen sehr unbekannten Gegend der Alpen. Die Aussicht ist, wenn es keine Wolken hat, ganz besonders umwerfend und umfasst den ganzen Südwestalpen-Bogen plus bei extremer Fernsicht Bernina und Disgrazia.

Die Tour
In zwei Stunden geht es über einen guten Wanderweg vom Parkplatz Pian della Mussa zum Rifugio Gastaldi (2.659 m). Dieser Weg schlängelt sich sehr angenehm über die schön steilen Wiesenhänge. Inspirierend sind die Schildchen für den 'Vertical Race', die alle 50 Höhenmeter angebracht sind. Das Rifugio Gastaldi steht auf einer wunderschönen Hochebene mit Blick auf die hohen umliegenden Berge.
Am nächsten Morgen geht es früh los - die Wettervorhersage war sehr fragil - ab 5:30 macht der Wirt Frühstück, vorher gibt es nur ein Thermosfrühstück, was aber vollkommen okay ist. Zunächst führt der Wanderweg (Tour de la Bessanese - TB) ziemlich genau gen Norden, ein steiler Hang mit teilweise unangenehmen Schneefeldern wird gequeert, bis man ab- und aufsteigend mit 60 Metern Netto-Höhenverlust nach 30 Minuten auf den Hauptweg (223) gelangt (30  Minuten).
Nun folgt man dem weiter sehr gut markierten Weg, bis man in auf 2.700 m in einer Schwemmebene die Bäche nach rechts quert. Hier zweigt die Tour de la Bessanese nach links ab, während wir geradeaus auf die Geröllhänge zuhalten, die von der Ciamarella hinunterführen. Viele Steinmännchen und gute Wegspuren weisen den Weg. Einfach gelangt man so an den Rand des Gletschers (3.160 m - weitere 90 Minuten).
In einem weiten Rechtsbogen geht man über den hier spaltenfreien Gletscher (Steigeisen sind empfehlenswert); man hält auf die rechten Geröllhänge der Ciamarella zu; näher kommend ist der Weg gar nicht zu verfehlen. So verbringt man 15 Minuten auf dem Gletscher und verlässt ihn nach knapp 100 Höhenmetern wieder.
Es folgt reine Fleißarbeit: Steigen im Geröll auf sehr gut gebahntem Weg, der zunächst nach rechts hoch führt, um dann in einer langen aufsteigenden Traversierung nach links den ganzen Berg quert. Hier, auf 3.600 m wendet der Weg sich wieder nach rechts, gipfelwärts. Man kann entweder kurz über den Gletscher schräg hoch (falls man kein Steigeisendepot gemacht hat) oder man klettert durch die leichten Felsen entang des Gletschers (wenn die Steigeisen 350 Höhenmeter weiter unten liegen), bis wieder ein einfacher Weg auf den Gipfel führt (insgesamt 3:30 ab der Hütte).
Die Wettervorhersage hatte recht: Es war ziemlich bewölkt, doch genau während der Gipfelrast riss es auf und deutete an, welches umfassend-grandiose Alpenpanorama von diesem Berg haben könnte!
Hinab ging es auf dem Anstiegsweg bis zum Abzweig auf 2.600 m - eine Bachquerung war recht abenteuerlich und das Ende August! Auf Weg 223 ging es zügig zur Pian della Mussa. Von dort sind es noch einmal 40 Höhenmeter im Gegenanstieg für den Alpen-Alkoholiker, der nach vollbrachter Tour sein Bier an einer Hütte benötigt. Es lohnt sich jedoch, das Rifugio Citta di Ciriè ist eine sehr schöne Hütte und das Bier schmeckt in der Tat sehr gut!

Panoramen auf mountainpanoramas.com:
- Uja di Ciamarella (3.676 m): http://mpano.com/2018B6

Tourengänger: panodirk


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