Sondersberg, Steinplatte und Fellhorn


Publiziert von Alias Trödler , 14. September 2021 um 20:53.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum: 9 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 14:00
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1750 m
Strecke:34 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Seegatterl - Reit im Winkl

Bei solch ausgedehnten Runden wandert man zwangsläufig grösstenteils im Groben, für Details bleibt nur hier und da etwas Platz, und da ich den Sondersberg unbedingt besuchen wollte, habe ich ihn gleich an den Anfang gelegt, später wäre er sicher im Pensum untergegangen.

Ich bin also vom Parkplatz Seegatterl kurz über die Mautstrasse zur Winklmoosalm angestiegen, gleich an der ersten Abzweigung rechts zur Sulzenhütte abgebogen, dort auf diversen abgeräumten oder überwucherten Wegen hoch, bis der Westkamm erreicht war. Abwechslungsreich weglos über den Kamm hoch, bis ich auf dem Südwestgipfel des Sonderbergs stand.

Auf alten Karten wird dieser als der höchste Punkt verzeichnet, auf neueren ist aber der Nordostgipfel angegeben. Um auch den echten Gipfel zu finden, bin ich über ca. 450m Luftlinie in einer dreiviertel Stunde dem Kammverlauf dorthin gefolgt, obwohl sich in unmittelbarer Nähe gut gehbare Waldwege befinden. In dschungelartigem Gelände waren als Besonderheit mehrere überwucherte grundlose Löcher im Gestein verborgen in die man mindestens ein Bein komplett versenken kann; wer mit Gps zielwandert kann sich das schenken, der Bayern-Atlas liegt hier richtig.

Abstieg ostwärts zuerst auf gutem Weg bis zum Wendehammer, dann weglos runter bis zur Talstation des Kurvenlifts, über Piste wieder hoch zum Dreiländereck am Scheibelberg, Grenzübertritt nach Österreich.

Während in Bayern etwas weniger los war als ich dachte, war hier an der Steinplatte etwas mehr los, kurz gesagt es steppt der Bär. Ich kam mit der antiken Vorstellung an, hier ein paar rostige Skilifte mit kahlen Pisten vorzufinden; Zeit für die Gegenwart.

Trubel ohne Ende, Biker und E-Biker auf und ab, Gastro, ver- und bewunderte Kühe auf begrünten Abfahrten grasend, durchdesignte Liftanlagen, schön eingewachsene künstliche Bergseen, majästetische Aura versprühend durch funkelndes kristallklares Wasser in der Sonne, Aussichten allüberall und als Bringer das Wunderland Triassic Park.

Das Konzept, alpines Flair mit Spiel, einer gewissen Wissensvermittlung und sportliche Betätigungsmöglichkeit vom Spaziergang bis zu den härtesten Kletterrouten auf kompaktem Raum zu bieten, spricht sichtbar die ganze Familie an; verschwiegen sei nicht, dass, bedingt durch die Ferienzeit, ein gewisser Pegel herrschte.

So, genug der Lobhudelei; beim Durchschlendern habe ich die eine oder andere Attraktion mitgenommen, anschliessend die 2 Kreuze besucht und bin dann westwärts an der Kante entlang bei den Kletterausstiegen abgestiegen, erst moderat, dann steiler werdend, es folgte eine ausgesetzte Stelle, welche ich umging, dann galt es eine Platte zu queren, hier 2 kurze Ier, schliesslich kommt man in der Nähe der Aussichtsplattform raus. Abgesehen von dieser Variante und der Spezialüberschreitung am Sondersberg ist die ganze Tour T3.

Etwas unterhalb der Seilbahnbergstation bin ich in den Wanderweg zur Grünwaldalm eingeschwenkt, bald rechts über die Piste runter, an einer Quelle vorbei zur Stallenalm, dort gibt es eine Ladestation für Bikes.

Mit schon achteinhalb vergangenen Stunden war ich ausnahmslos langsam unterwegs, um aber noch zum Fellhorn zu kommen, strich ich hier alle Nebenziele, legte mich auf die grossen Wege fest und erhöhte meine Gehgeschwindigkeit doch etwas. Nach Durchschreiten der Senke des Steinplattenparkplatzes stand die Höhenwanderung bis zur Hochtritthütte an. Kaum Höhenunterschiede zu bewältigen, lichtes Gelände, sehr angenehm das, dann der finale Aufstieg zum Fellhorn. Zirka 10 Minuten vorm Gipfel schwand die Sonne, ein unangenehm kühler Wind zog auf, und vereitelte mir eine schöne Abendrast, ich blieb also genau solange bis der Entschluss gefasst war, irgendwann nochmal kommen zu wollen, nein, zu müssen.

Abstieg am Straubinger Haus vorbei zur Hemmersuppenalm, ab hier bis Seegatterl kann man nur noch vom klassischen Hatscher sprechen. Ich bins das zweitemal gegangen und diesmal kams mir schlimmer vor. Die Forstwege sind Strassen denen nur der Asphalt fehlt, Wanderweg Fehlanzeige und der einzige Lichtblick an der Nattersbergalm war abgezäunt. Ich beglückwünsche alle die hier zur Überbrückung der Durststrecke mit einem geladenen E-bike unterwegs sind; und ich schreibe das nicht weil ich total fertig war.

Erheitern konnte dafür die Zeitbeschilderung ins Tal, die Wegweiser zeigten im Verlauf sägezahnartig schwankende Restzeiten mit Unterschieden um eine 3/4h, das Ganze ist aber auch egal, runterzu geht man sowieso bis man da ist; es wundert einen nur.
 


Tourengänger: Alias Trödler


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