Madonna, che Inferno!


Publiziert von Voralpenschnüffler , 28. August 2021 um 09:45.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:27 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Poncione di Vespero   Gruppo Cristallina 
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 2000 m

Von der Kette Vespero - Il Madone war ich auf letzterem noch nie - der weite Anmarsch über den Passo di Naret hatte mich immer abgeschreckt. Heute war's dann so weit - und ab dem Pass ist der Grat sehr hübsch, mit Hunderten von Edlen Weissen, Alpenastern und Grasnelken. Richtung Vespero ging ich unten durch, über die Löite dei Camosci und Inferno - wiederum höllisch blumig und letztendlich ohne Schlussaufstieg auf den Vespero.

Start gen halb 9 in Ossasco und auf der Wanderautobahn Richtung Cristallina. Ein kleines Freudeli hatte ich, indem ich den alten direkteren Weg nahm und mich dadurch - wie der Igel - wieder vor einem Trailrunner - dem Hasen - platzierte;-). Hinten ist die Val Torta mit dem mäandrierenden Bach richtig hübsch, und nach weniger als 2h war ich auf dem Passo di Naret, von wo man die erste aussichtsreiche Gratkanzel über einen steilen Grashang ersteigt (erste Rast). Ab dort in hübschem auf und ab entlang der Abbruchkante bis vor einen felsigen Steilaufschwung, den ich rechts in sehr schlecht gestuftem Gras umgehe, um danach den Grat wieder zu gewinnen. Dieser ist - mit Ausnahme einer kurzen, griffigen Felsschneide - simpel und voller Edelweiss, Alpenastern und Alpengrasnelken - etwas früher in der Saison ist das Blumenmeer sicher noch eindrücklicher. 
Wunderbare Aussicht vom Gipfel in alle Richtungen. Den Grat Richtung Vespero traue ich mir nicht (mehr) zu, v.a. der steile Abstieg in die Bocchetta schreckt mich ab, und auch kurz unter dem Madone gäbe es eine steile schiefrige Stufe abzuklettern. Stattdessen steige ich vom Grat bald nach SE ab, was simpel aussieht, über ein paar Höhenmeter infolge des schlecht gestuften Geländes aber gar nicht so gäbig ist... Auf dem Plateau halten Steinböcke Siesta, und ich mache mich in die Löita dei Camosci auf - zuerst sogar einige Meter glidend. Das Gelände im ersten Kessel ist wiederum nicht wirklich gut gestuft, und die Pfadspuren kaum auszumachen; zudem muss man streckenweise schon aufpassen, nicht zu stolpern. In der (oberen) Löita dell'Inferno sind die Spuren dann ausgeprägter, anfangs ist das auch nötig, da doch recht ausgesetzt (an einer kurzen Stufe hängt an einem alten rostigen Schlaghaken eine alte Kette). Am Schluss einfach hinauf zu Pt. 2475, wo man ins Val Marcia eintritt und nochmals 50 Hm absteigen muss. 
Ich steige direkt auf den Grat vor Pt. 2636, und auf diesem Pt. lasse ich's für heute bewenden, da ich das halbi-5i-Poschi in Fontana erreichen will. Der Pfad vom Passo dei Sassi ist immer noch sehr eindrücklich und ausgesetzt - stolpern absolut verboten und bei gefrorenem Boden und/oder Schnee kaum begehbar. Unten wähle ich wieder den Direktabstieg durchs Val Pozzuolo, wo von den Skianlagen nichts mehr zu sehen ist; wichtig ist es, oberhalb der Hütten bei Pt. 1810 nach W zu queren und sich unterhalb des Stässchens dann auf der orographisch rechten Seite des Riale in die Büsche zu schlagen - dort gibt's noch einen alten Pfad, der rechts ausholend zur Alpe Zora führt. Ab dort dann in Kürze auf einem schönen, steilen Pfad nach Cioss di Dentro. 

Tourengänger: Voralpenschnüffler


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