Il Madone West - Swiss AK...versuch

Il Madone! Der Berg in den Schweizer Alpen der jedem Skifahrer an Alaska errinert. Eine spektakulaere 900hm W-Hang der entspricht meinen Trauemen ziemlich genau. Am Anfang Februar hatten Manu und ich auf dem Berg gepokert und verloren. Trotz guten Aussichten mussten wir im Hang kapitulieren bei diesem Versuch. Die Erkenntnisse jedoch sind wichtiger...

Es hat alles mit diesem Bild) begonnen. Meine Haaeren standen rauf. "Dort wil ich runter!" Natuerlich der bekannte Chris Moser hat das schon mal gemacht. Also warum nicht eine Wiederholung? Mit 20cm Neuschnee nach einer relativ ruhigen Period, kalten Temperaturen und gutes Wetter hatten Manu und ich zum Madone abgebrochen durch den verschneiten Wald oberhalb Osasco. Wir waren die einzige Tourer im Gebiet und der Schnee war herrlich.
Nach dem Wald und kurz von dem Alp Cristallina konnten wir einen guten Blick auf die gewaltige Rampe. Die Flanke ist schon extra steil aber vor allem ist die Routewahl alles anders als offensichtlich. Die verschiedene Rucken fuehren durch enge Couloirs mit einer gesunden Dosis Luft unter den Fuessen. Sluff Management wäre definitiv ein Thema gewesen: nämlich, wie man nicht vom geloestem Schnee mitgetragen wird. Bref, ein seriöses Unternehmen. Die Entscheidung jedoch fiel die Flanke direkt vom Gipfel via la Dirretisima zu befahren. Viel Platz oben wüde Ausweichmoeglichkeiten bieten jedoch gibt es klare 'Inseln' in der Flanke die als Sicherheitszonen dienen könnten. Unten, ein kurzes Couli das abgespuelt gewesen waere und dannach eine knackige Querrung bevor die letzte wesentlich einfachere Haenge zum Talboden.
Voller Zuversicht sind wir weiter in Richtung Passo del Naret aufgestiegen jedoch unser Blick schwebte unweigerlich zur grossen Flanke. Wir muessten ziemlich hart spuren im Aufstieg zum Passo del Naret und an dieser Stelle hat das erste Zweifel aufgetaucht. Eine harte, rutschige Schichte lag unter dem neuen Powder. Sie war zwar griffig aber war mir unsicher ob das neue, sehr luftige Powder tatsaechlich gut damit gebunden waere.
Nach einem schweisstreibenen Aufstieg zum Passo sind wir kurz abgefahren und wieder nach Norden aufgestiegen zum Lai di Val Sabbia. So bald wir konnten sind wir zum SW Grat des Madones aufgestiegen und darauf zum Teil zu Fuss den Gipfel erreicht.
Die Sicht in die West Flanke ist sehr sehr beeindruckend. Vor allem da das obere Teil der Flanke völlig in einer Art Schlucht verschwindet. Jedoch schien alles ok auszusehen bis ich als Probe ein Stuck der Waechte herrunter geschickt habe. Das Stuck hat alles vor und um sich mitgerissen in einem sehr beeindruckenden Sluff das, am unterste Teil der Flanke eine grosse Staubwolke verursacht hat sowie einen tiefen Grumel. Wir waren verunsichert und nach einige weitere Waechte Stuecken hatten wir aber eine gute, breite Bahn aus regelmaessigem Schnee. Ich bin also in die Flanke gesteigen. Gleich oben muss man eine sehr kurz (cir. 40cm) steinige Stufe ueberwinden. In einem Sprungschwung war ich durch jedoch meine Ferse hatten eine bis dahin unberuerte Zone neuen Schnees getroffen die, dann sofort aberutcht hat. Yikes!!! Wir sahen aber dass, diese keine Bretten waren soder einfach Sluffs die gewachsen waren. Die Bahn war ziemlich hart aber griffig bei cir. 50° und ich habe cir. 20 kurven gemacht bevor ich gemerkt habe dass, weiter unten schauen viele Steinen und Grass durch. Nämlich unangenehme Überraschungen in Stelle wo man auf keinem Fall stolpern darf. An dieser Stelle habe ich auch festegestellt dass, in die Flanke lag nicht mehr als vielleicht 30-40cm Schnee und der war schon recht umgewandelt wodurch die Sluffs so leicht auslöserbar waren. Sicher weiter unten im Couli gab es noch weniger Schnee. Mit diesen Erkenntnissen habe ich die Ski auf dem Rucken gebunden und bin aus der Flanke ausgestiegen. Wir sind dannach entlang der sehr langweiligen  Aufstiegsroute 'abgefahren' wobei wir zwei böse Gegenaufstiege in Kauf nehmen müssten.

Gut, die Aktion fand offenbar bei sub-optimalen Bedingungen statt. SLF meldete '2' was sowieso fuer eine solche Flanke nichts bedeutet. Am naechsten Tag war es schon einen '3' ....hmmm...
Jedoch finde ich wichtiger zu erkennen wie schwierig gute Bedingungen an Il Madone sein können. Die Flanke ist sehr steil aber nicht sehr hoch und mit seiner West Orientierung bekommt viel Sonne und der Schnee wandelt sich rasch um. Die Unterlage besteht aus Gras und etwas Stein die bekanntlich schlecht Schnee fangen. Dieses Jahr ins besonders mit keinen grossen Föhnlagen gab es nur gelegentlich Schneefall. Obwohl im Bedrettotal gab es einen ordentlichen Schneemantel, in der Flanke lag viel zu wenig um die Umwandlung zu bremsen. Kurz gesagt, ich denke gute Bedingungen am Il Madone West sind sehr sehr selten. Vorraussetzung wären: sehr gute Abkühlung des Bodens im Herbst (fast unmöglich mit der West Orientierung), lang andauernde regelmössige Föhnlagen, mit viel viel Schnee und wenige schönewetter Phasen.
Auch zur Strategie. Ich empfehle einen Aufstieg durch die Flanke selbst. Zwar etwas objektiv Gefählicher aber zumindest weiss man nach 2 Std das, der Schnee für nichts ist und nicht nach 5.
Il Madone muss noch warten...aber irgendwann...

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