Monte del Forno (als Mehrtagestour)

Es gibt bereits ein paar Berichte zum Monte del Forno, allerdings nur wenige neuere, und aufgrund der teilweise leicht angepassten Wegführung und der neuen Sicherungen im obersten Abschnitt hat sich die Schwierigkeit der Tour etwas verringert. Zudem spielen in dieser Höhe auch die Bedingungen eine grosse Rolle - in unserem Fall (2. Augusthälfte) gab es nur noch eine ganz kurze und unkritische Schneefeldüberquerung. Das mag früher im Jahr völlig anders sein. Als zweite Vorbemerkung - wir hatten diese Tour mit Übernachtung auf der Fornohütte gemacht - mit frühem Start und entsprechender Kondition liesse sich die Tour auch als Tagestour machen, siehe Vorberichte auf hikr, die ebenfalls einen guten Eindruck vermitteln.

Bis zum Lägh da Cavloc wird man Einsamkeit vergeblich suchen, bis dorthin bequemes warm laufen (T1). Danach wird es deutlich ruhiger. Es bleibt bequem (T2) bis Pian Canin, wo sich das Tal verzweigt. Ab trifft man nur noch vereinzelt andere Wanderer. Der Weg bleibt bis zum Abzweig zur Capanna da l'Albigna immer rechts vom Bach (T3-). Kurz danach auf einer Brücke über den Bach und ab hier wird es deutlich steiler ansteigend. Jedoch hat der Hüttenwirt den Weg in letzter Zeit an verschiedenen Stellen saniert, durchweg gut zu gehen (T3).

Der weitere Aufstieg zur Sella del Forno weitgehend durch Blockfelder, wrw markiert (auf Karten noch wbw). Ab hier wbw markiert, und gleich mit der ersten Kletterstelle beginnend - im weiteren Verlauf Wechsel von kurzen Kletterstellen, Blockgelände, kurzen Schotterpassagen (wobei die stellenweise leicht angepasste Wegführung diese weitgehend vermeidet) und flacheren Wegstücken, insgesamt T4.

Nach dem Abzweig zum Passo del Muretto (unübersehbar beschrifteter Felsen) weiter gut markiert durch Blockgelände bis zur Felswand, dort Beginn der Ketten. Nun durchweg mit neuen Ketten gesichert hoch, recht ausgesetzt. Meiner Einschätzung nach zwei etwas schwierigere Stellen (T5-, grössere Abstände zwischen geeigneten Tritten), aber sehr griffiger Fels, so dass das Hochklettern richtig Spass macht. Nach wenigen Minuten nicht mehr ganz so ausgesetzt, aber weiterhin sehr steil in einem Kamin weiter hinauf bevor es in den obersten 10 Minuten wieder merklich abflacht und zu normalem Gehgelände wechselt.

Die Aussicht am Gipfel war leider wegen der Schönwetterwolken leider eingeschränkt - insofern nach nur kürzerer Pause wieder hinab. Auch die steileren Stellen (insbesondere die Kettenpassage) sind dank des griffigen Fels auch abwärts gut machbar.

Der Rückweg ab der Fornohütte über den Panoramaweg - zunächst knapp zwei Stunden netto in etwas auf der gleichen Höhe bleibend weitgehend durch Blockgelände. Ab dem Valun dei Rossi steil durch felsdurchsetzte Wiesen abwärts, am Laghetto dei Rossi vorbei und kurz darauf auf den Weg durch das Val Mudretto weiter hinab bis Plan Canin. Ab hier der gleiche Weg wie auf dem Hinweg - nun deutlich bequemer, aber immer wieder mit kleineren Gegenanstiegen zurück nach Maloja.

Fazit: Landschaftlich grossartige Tour, dank der Übernachtungen auf der Fornohütte nur Halbtagestouren (ideal mit der doch etwas längeren Anreise zu kombinieren).