Fünffingerstöck

Einleitung:

Da ich auf einmal Ferien habe ohne meine Frau, suche ich in meinem Freundeskreis Freunde für ein paar Hochtouren. Ganz spontan ergibt es sich, dass wir zu dritt starten können. Da beide noch wenig bis keine Hochtourenerfahrung haben und ich mein Wissen ebenfalls für eher klein halte, suche ich uns zum Start etwas einfaches raus. Der Fünffingerstock soll es werden.  Dort sollten wir genug Zeit haben, um noch ein bisschen Theorie anzuschauen. Was ich leider nicht korrekt nachgeschaut hatte, dass der Hauptgipfel nur mit Seil erreichbar ist. Die Exen liegen jedoch alle im Auto. Ja nu, so standen wir halt nur auf den zwei rechten Erhebungen.

Tourenbeschrieb:

Parkplatz-Fünffingerstock-Parkplatz: T3, L 5h 30min

Gleich beim Parkplatz beginnt der Wanderweg. Zu Begin noch sehr nass und feucht, aber ist ja kein Wunder nach den vielen Regenfällen. Je höher wir steigen, desto steiniger wird es jedoch.  Schon bald quere wir nach rechts weg ins Obertaljoch. Die meisten Bäche sind noch unter Schnee. Wir bleiben zu Begin lange auf den Felsen linksseitig. Bis wir vor glatt geschliefenem Fels stehen. Deshalb müssen wir etwas mühsam runter auf den Schnee. Auf den letzten Felsen, kurz vor dem Felsen, rüsten wir dann in der Sonne um. Dabei kommen noch gewisse Mängel bei uns zum Vorschein. Nun lieber hier als anderswo. Es wird angeseilt und zum ersten Mal führe ich eine Seilschaft auf dem Gletscher ohne stärkere Begleitperson. Leichte Spuren sind noch erkennbar. Kurzer Abstecher aufs Blankeis, damit die anderen auch dies einmal probiert haben. Zwischen den beiden Felsen, rechtsseitig wird es im Schnee steiler. Nun geht es zuerst gerade hoch, bevor wir nach links durch die Steilstufe hindurch queren. Der Schnee jedoch noch gut Griffig. Oben kamen wir auf eine Art "Grat". Diesem folgen wir bis zur Rettungsbarre hin. Bei der Barre war uns die -Randkluft zu dumm, weshalb wir nach links querten und dort einfach über den Fels ausstiegen. Nun wieder einfach hoch auf den Wintergipfel. Während Adi dort die Sonne genoss. Wollten Simi und ich noch den zweiten Aufschwung versuchen. Anfangs zögerlich, ging es dann selbst ohne Seil in gut gestuftem Fels hoch. Oben stellte ich fest, dass wohl eins weiter links der Hauptgipfel wäre. Der Aufstieg sah gut machbar aus. Jedoch sah der Abstieg in die Scharte von oben heikel aus. Wir liessen es dabei bleiben und kehrten zu Adi zurück. Dort genossen wir beinahe 1h den Gipfel und die Rundumsicht für uns. Der Abstieg erfolgte dann auf gleichem Weg, wobei wir die Steilstufe von unten gesehen rechts im Sulzschnee mit Bedacht abrutschen. Ein kurzer harmloser Sturz, brachte uns noch ein Bremstraining ein. Wieder unten auf dem flachen Gletscher schauen wir dann noch längere Zeit verschiedene Manöver an. Training ist schliesslich nie verkehrt. So trafen wir erst kurz vor vier wieder beim Auto ein. Nach kurzer Einkehr im Steingletscher, suchten wir uns oben auf dem Pass eine Übernachtungsmöglichkeit. 

Fazit:

Die Tour eignet sich bestens als Übungstour. Bei uns war ein Grossteil noch schön eingeschneit. Ich denke die Steilstufe stellt im aperem Zustand, definitiv eine heiklere Knacknuss dar. Gefahr droht vor allem beim Einstieg ins Obertal. Durch Steine die dauernd runter kommen und dem Gletscherbach, bei dünner Schneeauflage. Wer den Hauptturm noch erklettern möchte, sollte noch zwei-drei Exen und Cams mitnehmen. Ansonsten genügen Steigeisen, Pickel und Seil.