Alleine zu Zweit - Einsame Hochtour zu den Fünffingerstöcken
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Mein Kollege und Tourenpartner sprach einst mit einem Bergführer. Dieser besagte Bergführer meinte damals; Wenn eine Tour selten Besucher zählt und sehr einsam ist, sollte man sich fragen, weshalb das so ist. Damit meinte er wohl, dass die Tour wenig vielversprechend oder gar gefährlich sei und deshalb von Tourengänger gemieden wird. Seine Aussage unterstütze ich allerdings nicht. Seit heute erst recht nicht.
Man muss halt nur wissen wo und dann findet man Touren fernab der grossen Massen. Weder gefährlich noch langweilig. Unser Ziel zu den Fünffingerstöcken gehört genau zu diesen Touren. Sehr einsam, angemessene Schwierigkeiten mit spektakulärer Kulisse. Mehr braucht unser Hochtourenherz nicht.
Wir starteten unsere Tour morgens um 06.00 Uhr beim Parkplatz Obertalbach. Eine Haarnadelkurve nach dem Sustenpass. Wir sind bewusste Frühstarter, auch wenn man bei dieser Tour mit ruhigem Gewissen später starten könnte. Direkt beim Parkplatz folgt man dem gut ersichtlichen Weg ins Obertal. Wenn sich die Wegspuren verflüchtigen, dann weisen die vielen Steimänner den Weg. Man bleibt vorwiegend links vom Bach. Weiter oben weht eine Peace-Fahne, welche von einem Friedensaktivist stammt. Schöne Idee aber ich schätze die Fahne wird dort wohl ihr Ende finden und zu Bergmüll mutieren, der ja sowieso schon massenhaft rumliegt. Bei dieser Fahne, etwas oberhalb des See's, quert man nach rechts zum Obertalgletscher. Wir seilten uns an und montierten die Steigeisen. Für die erste Steilstufe wählten wir die rechte Zunge und querten dann nach links zur Felsinsel. Der Gletscher ist vor allem im unteren Bereich vollständig ausgeapert. Die zweite Steilstufe ist wesentlich steiler und wir stiegen erst rechts von der Felsinsel hoch und querten dann wieder nach links. Von weitem wirkt dieser Hang fast unbezwingbar, wie eine Wand aus blankem Eis und Schnee. Der Schein trügt. Der Aufstieg ist zwar steil aber problemlos zu begehen. Selbst die blanken Stellen. Oben flacht der Gletscher aus und ist zur Zeit immer noch mit Schnee bedeckt. Zum Obertaljoch nach rechts halten. Die letzten Meter werden im Fels erklommen, links von dieser unheimlich wirkenden Rettungsbare. Diese sieht aus, als wäre darin jemand eingewickelt. Scheinbar kann man aber auch direkt bei der Rettungsbare hochklettern.
Angekommen beim Obertaljoch hat man einen traumhaften Ausblick in die Berner Alpen und die umliegenden "Finger". Ich nannte diesen Ort "Spielwiese". Innerhalb weniger Meter hat man mehrere Möglichkeiten ein paar Gipfel zu erklettern, die wenig Zeit beanspruchen. Wie auf einem Spielplatz für Kinder. Man kann sich kaum entscheiden. Nach einigem hin und her pausierten wir auf dem Fünffingerstock NE-Gipfel 2984. Die Kletterei am Hauptgipfel sah zwar sehr verlockend aus, für unseren Geschmack aber etwas zu ausgesetzt, um ohne Sicherung hinaufzuklettern.
Als Abstieg wählten wir den selben Weg. Eine Dreier- und eine Zweier-Seilschaft kreuzten unsere Wege ansonsten verbrachten wir den Tag in voller Einsamkeit. Die Seilschaft nach uns setzte eine Eisschraube in der zweiten Steilstufe. Kann man, muss man aber nicht. Kurz vor Ende des Gletschers nutzten wir die Gelegenheit um ein paar Hochtourenmoves zu üben. Standplatzbau mit Eisschrauben und Sanduhr. Danach wieder gemütlich hinab zum Parkplatz.
Ich habe mir diese Frage heute wirklich mehrmals gestellt; Warum wird diese Hochtour so selten begangen? Die Antwort darauf finde ich nicht. Sie birgt Abenteuer, traumhafte Kulisse in einsamer und wilder Landschaft. Nicht zu vergessen, dass sie als Tagestour durchgeführt werden kann. Keine überfüllten Hüttenübernachtungen. Für mich galt diese Tour ganz klar als eine der schönsten in diesem Jahr.
Man muss halt nur wissen wo und dann findet man Touren fernab der grossen Massen. Weder gefährlich noch langweilig. Unser Ziel zu den Fünffingerstöcken gehört genau zu diesen Touren. Sehr einsam, angemessene Schwierigkeiten mit spektakulärer Kulisse. Mehr braucht unser Hochtourenherz nicht.
Wir starteten unsere Tour morgens um 06.00 Uhr beim Parkplatz Obertalbach. Eine Haarnadelkurve nach dem Sustenpass. Wir sind bewusste Frühstarter, auch wenn man bei dieser Tour mit ruhigem Gewissen später starten könnte. Direkt beim Parkplatz folgt man dem gut ersichtlichen Weg ins Obertal. Wenn sich die Wegspuren verflüchtigen, dann weisen die vielen Steimänner den Weg. Man bleibt vorwiegend links vom Bach. Weiter oben weht eine Peace-Fahne, welche von einem Friedensaktivist stammt. Schöne Idee aber ich schätze die Fahne wird dort wohl ihr Ende finden und zu Bergmüll mutieren, der ja sowieso schon massenhaft rumliegt. Bei dieser Fahne, etwas oberhalb des See's, quert man nach rechts zum Obertalgletscher. Wir seilten uns an und montierten die Steigeisen. Für die erste Steilstufe wählten wir die rechte Zunge und querten dann nach links zur Felsinsel. Der Gletscher ist vor allem im unteren Bereich vollständig ausgeapert. Die zweite Steilstufe ist wesentlich steiler und wir stiegen erst rechts von der Felsinsel hoch und querten dann wieder nach links. Von weitem wirkt dieser Hang fast unbezwingbar, wie eine Wand aus blankem Eis und Schnee. Der Schein trügt. Der Aufstieg ist zwar steil aber problemlos zu begehen. Selbst die blanken Stellen. Oben flacht der Gletscher aus und ist zur Zeit immer noch mit Schnee bedeckt. Zum Obertaljoch nach rechts halten. Die letzten Meter werden im Fels erklommen, links von dieser unheimlich wirkenden Rettungsbare. Diese sieht aus, als wäre darin jemand eingewickelt. Scheinbar kann man aber auch direkt bei der Rettungsbare hochklettern.
Angekommen beim Obertaljoch hat man einen traumhaften Ausblick in die Berner Alpen und die umliegenden "Finger". Ich nannte diesen Ort "Spielwiese". Innerhalb weniger Meter hat man mehrere Möglichkeiten ein paar Gipfel zu erklettern, die wenig Zeit beanspruchen. Wie auf einem Spielplatz für Kinder. Man kann sich kaum entscheiden. Nach einigem hin und her pausierten wir auf dem Fünffingerstock NE-Gipfel 2984. Die Kletterei am Hauptgipfel sah zwar sehr verlockend aus, für unseren Geschmack aber etwas zu ausgesetzt, um ohne Sicherung hinaufzuklettern.
Als Abstieg wählten wir den selben Weg. Eine Dreier- und eine Zweier-Seilschaft kreuzten unsere Wege ansonsten verbrachten wir den Tag in voller Einsamkeit. Die Seilschaft nach uns setzte eine Eisschraube in der zweiten Steilstufe. Kann man, muss man aber nicht. Kurz vor Ende des Gletschers nutzten wir die Gelegenheit um ein paar Hochtourenmoves zu üben. Standplatzbau mit Eisschrauben und Sanduhr. Danach wieder gemütlich hinab zum Parkplatz.
Ich habe mir diese Frage heute wirklich mehrmals gestellt; Warum wird diese Hochtour so selten begangen? Die Antwort darauf finde ich nicht. Sie birgt Abenteuer, traumhafte Kulisse in einsamer und wilder Landschaft. Nicht zu vergessen, dass sie als Tagestour durchgeführt werden kann. Keine überfüllten Hüttenübernachtungen. Für mich galt diese Tour ganz klar als eine der schönsten in diesem Jahr.
Tourengänger:
Zoraya

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Kommentare (6)