Kurzbericht 

■ Sulzburg, Ochsenberg, Besler, Rote Wand, Westl.Engenkopf und 1 Gipfel


Publiziert von Alias Trödler , 21. Juli 2021 um 15:27.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:27 Mai 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 14:00
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1900 m
Strecke:33km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Breitachklamm - Tiefenbach - Obersdorf

Für diese Allgäutour dringend gesetzt waren der Tiefenbacher Ochsenberg und auch der Besler, ich habe versucht hier eine vernüftige Runde draus zu machen, was am Tagesende nur eingeschränkt gelungen war.

 

Start in Mittwänden, am verwaisten Parkplatz der Breitachklamm, von hier bin ich erstmal die Strasse zurück nach Weidach gelaufen, rechts ab ein paar Meter, bis, nach der Brücke über den Lochbach, links ein Wanderweg etwas ausholend um den Burgberg rumzieht. Von der Westseite abzweigend, führt ein durchaus überwachsener Pfad an einer nochmaligen Gabelung vorbei nach oben zum Aussichtspunkt der Sulzburg mit Kreuz; Blick nach Westen. Den Gipfel (1005m) im Wald überschreitend bin ich auf der Nordseite nach Tiefenbach abgestiegen, in OSM ist hier ein Pfad verzeichnet, von einem Wanderweg würde ich hier allerdings nicht sprechen wollen. Auf der Strasse nach Wasach an der Rheumaklinik vorbei, hinterhalb hoch, über Kapf und mit Stich zur Judenkirche, bin ich nun zum waldigen Gipfel des Ochsenbergs rauf.

Um rüber zum Beslerkamm zu kommen, musste Tiefenbach/Lochwiesen durchschritten werden; vom Ochsenberg also kurz nördlich auf Fahrweg bis in den kleinen Sattel, hier links ab, relativ weglos abwärts, die OA5 querend und auf asphaltierter Strasse hoch zur Lochbachalpe (1155m). Da ich in dieser Ecke erstmal die Erhebung des Schwarzenbergs besuchen wollte, stieg ich auf dem kaum sichtbaren Wiesenweg hoch zur oberen Hütte, dann in den Wald, dort weglos, bis ich oben an der Wendeschleife eines Forstweges rauskam. Hier war es unübersichtlich, äusserst flacher Gipfelaufbau, und es wirkte so, als ob der Wendehammer schon der Gipfel selbst sei. Ich bin dann ein paar Meter westlich in den Wald und sah auf der ersten Anhöhe folgendes:

 


In meinem Gedächtnis war aber nebulös dieses Bild gespeichert:

hikr.org/gallery/photo1891985

 

Passt doch. Habe also den Schwarzenberggipfel abgehakt und mich nicht mal gewundert, dass ich ein paar Meter weiter einen noch einen höheren Punkt wahrnahm. Zuhause beim Gps-Check dann: Verfehlt! Gipfel knapp 100m westlich. Das Netz hilft einem ja wirklich oft weiter – hier ging der Schuss nach hinten los.

Ich also abgestiegen zur Jagdhütte (1340m Brunnen!), jenseits des Sattels habe ich unerwarteterweise einen markierten Pfad Richtung Geißwiedenkopf (1544m) gesehen, welcher aber schon bald an einem Jägerstand endete. Restaufstieg weglos und dann auf kurzem, aber netten Kamm zum Gipfel mit eingeschränkter Aussicht nach Norden. Jenseitig Abstieg zum Wanderweg und weiter, schon sehr aussichtsreich, zum Gipfelaufbau des Beslers, über die versicherte Rinne nach oben, dort Pause; schöner Blick.

Nach Aufbruch habe ich mich relativ nahe am Kamm gehalten, weil ich was vom “Beslergrat” gelesen hatte, es kam ein kleiner Aufschwung (I) mit wieder interessanten Aussichten, aber dahinter gings für mich nicht weiter. Ich musste also zurück und den Aufbau untenrum südseitig an der Wand umrunden, um schliesslich, wieder auf den Wanderweg gestossen, angenehm weiter über P.1668 zum Beslerkopf (1655m) zu gehen.

Hier verliess ich den Beslerkamm, bin abgestiegen zur Freyburger Alpe, westlich zum Sattel hoch und ab dort weglos zum, mit Jungwald überwachsenen, Toniskopf rauf, weiter, mit Findungsschleife, zum nahe gelegenen Gipfel der Roten Wand.

Es stand eine Pause zur Planung des Weiterwegs an. Ich hätte jetzt den Tag mit einer schönen Kammwanderung nach Osten zum Geissberg ausklingen lassen können, ich war aber gipfelgeil und meinte die Überschreitung der Kackenköpfe wäre noch machbar, obwohl ich als Ortsunkundiger nicht wusste wie der Aufstieg von Schattwald aus aussehen könnte. Durch das Kartenstudium war ich dann so vertieft, dass ich komplett vergass ein paar Bilder zu machen.

Mit gewissen Zweifeln brach ich nach Schattwald auf, und als ich endlich in Rohrmoos angekommen war, hatte ich genügend Blicke in die gegenüberliegende Seite geworfen, um zu erkennen, dass sich der Aufstieg zu den Kackenköpfen überwiegend weglos gestalten und der anschliessende Übergang zu den Engenköpfen jeglichen zeitlichen Rahmen sprengen würde - ich musste die Kackenköpfe also umgehen. So lief ich einen guten Kilometer die Mautstrasse hinab, verliess diese um auf einem alten überwachsenen Ziehweg zur Scheidthalalpe wiederanzusteigen, weiter auf Strasse, in einen Forstweg abbiegend. zur Moosalpe hoch. Im Wald angekommen war ich dann etwas desorientiert und habe eigentlich nur mit Glück den Weg in die richtige Richtung, zum westlichen Engenkopf, eingeschlagen. Durch Moos und Kraut steigend erreichte ich aber den Kamm und befand mich nun in einem kleinen Sattel, stieg testweise in nervigem Gelände in die falsche Richtung auf, dann aber, nun wieder orientiert zum Gipfel des westlichen Engenkopfs hoch. Über Baumbruch weiter nach Osten, als ich plötzlich auf einen frisch markierten Steig stiess. “Heureka, auf diesem bleibe ich!”,von mühseligem Gelände hatte ich nun genug, der östliche Engenkopf war somit gestrichen. Jetzt konnte ich bequem südseitig absteigen und musste nur noch über die Alpe Hinter der Enge und Gsessel zum wieder verwaisten Klammparkplatz zurücklaufen.

 

Selten ist mir eine Tour derart inhomogen geraten, habe gut Strecke gemacht, hätte aber mit weniger Aufwand ein besseres Bergerlebnis haben können. Die Augen waren wieder zu gross, wollte alles auf einmal, die alte Falle halt, wenn man ein Gebiet nicht kennt. Man muss so oder so nochmal kommen!

 

Grüsse



Tourengänger: Alias Trödler


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