Besler Massiv Überschreitung - mit Klettereinlage am Schafkopf


Publiziert von boerscht , 12. Mai 2020 um 20:23.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 8 Mai 2020
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m
Strecke:11 km

Irgendwie haben es mir die Allgäuer Hügel westlich der Iller in letzter Zeit angetan, leigt natürlich auch an der Nähe und den geschlossenen Grenzen, ist aber auch echt eine schöne Ecke die wie auf dieser Tour zu sehen, sehr abwechslungsreich und sogar etwas alpinistisch spannend sein kann.
Auf den spannenden Anstieg am Schafberg bin ich durch Andy84´s Bericht gestoßen, danke dafür!
Auch heute will ich zusammen mit Alex alle Gipfel am Besler Massiv auf der lohnenswerten Feierabendtour mitnehmen.


PP Wannenkopfhütte - Schwarzenberg - Geißwiedenkopf T3+; 45 min:

Wir starten am Parkplatz Wannenkopfhütte mit Helm, 50 m Einfachseil, ein paar Exen, Schlingen und Abseilgerät. So ganz sicher bin ich mir beim Aufstieg auf den Schafkopf nicht, also lieber alles mal mitnehemen. An der Herzberg Alpe gehts links ab und bald in den Wald hinein. Auf dem Weg hats hier viele Äste und Bäume liegen. An einer Lichtung im Wald kann linkerhand mit etwas Aufsteig durch Wald einfach der Schwarzenberg mitgenommen werden.
Auf schönem Wanderweg durch Wald weiter bis in den Sattel westlich des Geißwiedenkopfes, welcher eine schöne Aussicht zur Allgäuer Hauptkette bietet.
Der Aufsteig zum Geißwiedenkopf erfolgt weglos durch eine steilere Rinne zwischen Bäumen, welche vom Weg aus gut zu erkennen und offensichtlich ist. Der Gipfel selbst ist bewaldet, hat einen kleinen Steinmann und ist eher unscheinbar.

Geißwiedenkopf - Besler - Beslergrat - Beslerkopf T3, WS-; 1 h:

Sattel unter dem Geißwiedenkopf auf dem Weg weiter bis zur Oberen Gundalpe mit schönen Ausblicken zum Hohen Ifen und den Gottesackerwänden. An der Alpe gehts nun rechts ab, heir kommen einige Seilversicherte stellen, welche jedoch etwas übertrieben und null ausgesetzt sind.
Nach kurzem Stück über einen leicht ausgeprägten Grat befindet man sich unter der Gipfelwand des Beslers, in der nordseitig der kurze Klettersteig über eine Rampe hinaufführt. Alles Schneefrei bis hier und so soll es auch weiterhin bleiben. Der Klettersteig ist kurz, etwas ausgesetzt und kommt ohne Stifte oder Leitern etc., sondern nur mit Stahlseil aus. Ein KS Set und Helm brauchts hier für den geübten Wanderer nicht, ist natürlich aber jedem selsbt überlassen.
Vom Aussiteg aus dem Klettersteig in wenigen Schritten auf den Gipfel des Beslers, welcher trotz seiner geringen Höhe eine tolle Aussicht bietet und wohl einer der spannendsten Allgäuer Voralpenberge ist.
Weiter gehts über den Wanderweg bis auf Höhe des Klettergarten Besler, welcher heute auch Besuch hat. Ab hier auf gutem Pfad den Grat entlang zum Beslergrat mit Kreuz und unschwierig weiter zum Beslerkopf, welchen ebenfalls ein Kreuz ziert.

Beslerkopf - Schafkopf - Beslerkopf T5,III; 45 min:

Nun folgt der spannende Teil der ganzen Tour, der Übergang vom Beslerkopf zum Schafkopf. Vom Beslerkopf steigen wir nach Süden hin über die Wiese ab und halten uns am Grat, leichte Spuren sind hier sogar zu erkennen, oder ich hab mir die zumindest eingebildet. Kurz etwas felsiger hinab in die Einschartung vor dem Schafkopf. Am Grat befindet sich noch ein Felsaufbau, welcher Südseitig umgangen wird (T5) um an die Ostwand des Schafkopfs zu gelangen. Vor dieser gehts in steilem Gras, welches mal weniger mal mehr gut gestuft ist wieder hinauf auf den Grat. Hier befindet sich nun linkerhand der Einstieg in die Kletterei hinauf zum Schafkopf. Schaut ganz schön steil und brüchig aus, ist es auch!
Die Rinne die es hoch geht ist gut zu erkennen. Von oben baumelt ein Stahlseil gerab und in etwa 5 m Abständen gibts Halterungen für eben dieses, welche jedoch nicht mit dem Stahlseil verbunden sind, sich jedoch gut als zwischensicherung bei Seilsicherung eignen.
Helm und Gurtzeug an und los gehts. Wir sichern das ganze. Ich steige vor. Im unteren bereich über Schrofen muss schon der ein oder andere Zug her (II) ich hab 3 Exen dabei, das würde bis oben ausreichen wenn man alles am Stück geht. Zu übungszwecken machen wir noch einen Zwischenstand.
Der Linie des Stahlseils folgend gehts gut gestuft, aber steil weiter hinauf (II) in eine Verschneidung. Ab hier hats einige Stahlstifte, welche die Kletterei deutlich erleichtern. Ansosnten kann man hier schön hochspreizen (III), wobei auf loses Material geachtet werden muss. Direkt am Ausstieg liegt ein Baum quer, unter dem man sich durchwuetschen muss, geht aber. Ich sichere Alex von oben nach und in wenigen Schritten stehen wir auf dem Gipfel des Schafskopfes, welcher sogar etwas Aussicht bietet.
Da die Kletterei im bereich der Verschneidung doch garnichtmal so easy ist, seilen wir das ganze einfach ab, wobei die 50 m Einfachseil nicht bis unten ausreichen. 60 m könnten gerade so reichen.
Hat wirklich Spaß gemacht die Kraxelei. Ein Seil würde ich auch nächstes mal wieder mitnehmen, gerade für den Abstieg sinnvoll, da eben auch nicht alles fest ist.
Zusammenpacken und in schönem Sonnenuntergangslicht auf selbem Weg zurück zum Beslerkopf.

Beslerkopf - Beslergrat - Schönbergalpe - PP Wannenkopfhütte T3; 1:20 h:

Vom Beslerkopf nun auf bereits bekanntem Weg wieder zurück zum Beslergrat. Hier zweigt der Weg hinab zur Schönbergalpe ab. Auf der Nordseite liegt hier noch einiges an Schnee, welcher den Abstieg etwas beschleunigt. Vorbei an der Schönenbergalpe gehts durchs Tal zurück zum Ausgangspunkt, dem PP Wannenkopfhütte an der Riedbergpassstraße.


Eine sehr abwechslungsreiche Tour in den Allgäuer Voralpen, mit spannender Klettereinlage am Schafkopf, bei der Helm und Seil nicht unangebracht sind.

Tourengänger: boerscht
Communities: Photographie


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