Hirschbichlkamm (inkl. Zellerführe) - Aktivsteinwandern im BGL
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Eine dieser Touren die man jahr(zehnt)elang im Kopf hat, aus der Ferne betrachtet und nicht wirklich denkt, dass wird jemals klappen. Was man davon liest/hört ist schon furchteinflößend und sicher auch nicht übertrieben, aber man muss sich dann doch mal selbst ein Bild davon machen. Wenn man dazu noch einen erfahrenen und tourkundigen „Führer“ hat sind schon mal gut Voraussetzungen. Was dann für den einen eine fordernde Gratüberschreitung, im bisher mit Abstand schlimmsten Bruch den ich im BGL „genießen“ durfte, wird von Robert gerne einfach als Aktivsteinwanderung bezeichnet. Wer kann der kann ;-)
Start am Parkplatz an der Schranke stupide die Teerstraße hinter bis nach der Steilstufe, fast schon am Ende der Hirschbichlstaße, nach rechts ein Feldweg abzweigt (Wer nicht über Böselsteig absteigt, kann mit dem Rad bis zum Schaffelsteig fahren und damit die Tour deutlich verkürzen). Diese geht schnell auf eine Wiese und wird zu einem kaum sichtbaren Steig über diese. Am anderen Ende der Wiese im Übergang zum Wald wird er deutlich und führt bis zum Sulzenstein hinauf. Einmal bei einer Abzweigung links weiter und nicht rechts (müsste zu einer Jagdhütte gehen). Ab hier war es dann aber auch mit gemütlich und es beginnt der Ernst des Tages. Über eine Rinne (2, sehr viel Schotter auf guten Fels) zum Sattel eines Steilaufschwungs. Über diesen (erste Hälfte 3, danach guter Schrofenbruch 2) zum Grat und nun an diesem (Stellen 2) weiter zum Leimbichlhorn. Hier bekommt man nun schon einen Vorgeschmack was einen nun erwarten soll, denn weiter zum Gernhorn führt im ersten Teil ein äußerst luftiger und scharfer Grat (2), der bis auf einen kleinen Zacken immer direkt genommen wird. Für „Mutige“ lässt sich hier auch sehr viel gehen, aber selbst nehme ich doch lieber auch die Hände zu Hilfe, wenn man auf keiner der beiden Seiten runter fallen darf. Im weiteren bleibt man auch immer am Grat und wo nötig gibt es Latschengassen, bis zum Gernhorn. Bis hierher, vermutlich auch weil man meist immer direkt am Grat ist, der Fels noch halbwegs in Ordnung im Vergleich was nun folgt.
Mehr oder weniger weiter am Grat bis bei einer Steilstufe etwas weiter in die Hundshornseite ausgewichen werden muss. Hier ist wohl einiges möglich und man sollte sich von oben einen Überblick verschaffen und dann nicht zu weit absteigen, sondern spätestens auf Grathöhe wieder zu diesem raus queren. Irgendwann baut sich dann vor einem der Ameisnockenkopf, die technische Schlüsselstelle der Tour, vor einem auf. Einstieg ein kurzer Karmin (4), der in ein steiles Band über geht. Von diesem durch die Wand zu einem Band höher (3+) bevor die Schwierigkeiten wieder etwas nachlassen. Nun in die schrofige Rinne (kurze 3- abzuklettern) und durch diese (2) zum Klemmblock hoch und durch einen Spalt (3) durch. Danach vom Vorgipfel weiter am Grat (Stellen bis 3) zum Hauptgipfel des Ameisnockenkopf.
Abstieg von diesem wie schon in anderen Berichten beschrieben und entweder Schaffelsteig direkt wieder runter oder wenn noch Zeit und Lust ist noch was nettes dran hängen.
Äußerst anspruchsvolle Tour, auch wenn die Hauptschwierigkeiten relativ kurz sind, da fast durchgehend der Fels ausschließlich mit Vorsicht zu genießen ist, die mit der Tour auch noch immer weiter abnimmt. Bruchspezialisten, die auch mal vor einer kurzen 4 nicht zurück schrecken, werden dafür mit einer exklusiven Tour belohnt in herrlicher Umgebung.
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