Wildes Canaltal

Von Vals mit dem Bike durch die immer wieder eindrückliche Schlucht des Valler Rheins hinauf zur Kapelle Zervreila. Mehrere schöne Wasserfälle fallen auf der nördlichen Talseite in die Schlucht hinab. Von der im Zuge des Staumauerbaus erstellten Kapelle Zervreila wanderten wir nun zu zweit hoch über dem halbleeren Zervreila-Stausee hinunter zur Canalbrücke. Wegen recht starkem Wind waren im dortigen, hochgelegenen Arvenwald leider nur vereinzelte Tannenhäher ("Hächer") auszumachen. Von der Canalbrücke wanderten wir vorbei am Bergsturzgebiet beim Arnist in leichtem Auf und Ab auf dem teilweise etwas abgerutschten Fussweg hinein ins schmale und wilde Canaltal. Etwa auf halbem Wege trafen wir auf einen Schafzaun, und wenig später entdeckten wir wohl Hunderte von Schafen auf der westlichen Talseite ennet dem viel Wasser führenden Canalbach. Die Alphütte der Canalalp entdeckt man erst wenige Meter von ihr entfernt. Die Schäflerin und der Schäfler aus Österreich machten bei unserer Ankunft soeben eine ausgedehnte Siesta. Im Talschluss präsentierte sich das Güferhorn noch mit sehr viel Schnee für diese Jahreszeit. Nach Umschau im faszinierenden Tal wanderten wir auf dem gleichen Weg zurück zur Kapelle Zervreila. Anschliessend genoss ich die Velofahrt über den Schluchtenweg zurück nach Vals, wo ich das Velo verlud und wir dem Bündner Valsertal Adieu sagten.

Während man auf der Wanderung zur Lampertschalp und zur Länta immer wieder auf menschliche Spuren trifft, präsentiert sich das Canaltal als eindrückliche und faszinierende Wildnis. Die Gemeinde Vals, mit 176km2 flächenmässig grösser als etwa das Fürstentum Liechtenstein (161 km2), bietet viel Raum zum Erwandern und Entdecken.