Bergtour Zervreilahorn


Publiziert von El Chasqui , 2. August 2023 um 07:41. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:28 Juli 2023
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 9:00

Schöne Tour auf das Matterhorn des Valsertals

Es gibt wohl keine Tour, bei der man zu Tourenbeginn sein Ziel so schön vor Augen hat: Majestätisch und prunkvoll steht das Zervreilahorn vor einem und fordert einen richtiggehend auf, ihn zu besteigen. Wobei: Erst auf dem Gipfel sieht man, dass man eigentlich nicht auf dem Gipfel steht, den man von Zervreila unten sieht. Macht nichts, das mit den Gipfelbezeichnungen scheint man hier eh nicht so genau zu nehmen. Einmal redet man von Hauptgipfel, dann wieder von Südgipfel, im SAC-Tourenportal plötzlich dann wieder von Nordgipfel (wobei das sicher ein Verschrieb ist), währenddem einige wieder sagen, der Südgipfel entspricht dem P. 2821 m. Einägwäg, die Tour macht Spass.

Nun gut, wir hatten das Zervreilahorn als Tagestour ab Zürich geplant. Es blieben uns genau 7h 43 Minuten, für Auf-, Abstieg, Essen, Trinken und Fotografieren...

So starteten wir ziemlich forsch zur Einlaufstrecke um den Zervreila-Stausee herum. Gut, forsch ist übertrieben, denn immer wieder wurden wir durch die bildschöne Szenerie (türkisblauer See, farbige Blumen und unseren Spitz im Hintergrund) behindert....
Nach gut 50 Minuten erreichten wir die Abzweigung, hinauf Richtung Furggelti. Am Anfang geht es gleich steil zur Sache und das Gebüsch reicht einem bis fast zur Hüfte. Bald flacht es aber ab und es heisst einfach Höhe zu machen. Bei Ober Butz muss man - statt links- gerade über den Wiesengrat weiterlaufen und später die Geröllhalde nach rechts passieren. Ab und zu hat es Steinmännchen, in der Chälen selbst hat es dann gute Wegspuren (ganz rechts, nahe an der Felswand) hinauf zum Sattel südlich des P. 2821 m. 
Nun seilten wir uns an, schliesslich haben wir ja alles hochgeschleppt.

Wir sahen weit oben  - gut, so weit war es auch wieder nicht, sind es ja nur noch 100 Höhenmeter zum Gipfel - eine Gruppe, die am Abseilen war. Wir stiegen links um den Vorbau herum und steil hinauf zur ersten Kletterstelle. Immer den Steinmännli entlang folgte bereits die Schlüsselstelle: Ein rund 8 Meter hoher Granit-Absatz, gut kletterbar, aber doch schon eine knappe III. Von oben kann man den Nachsteigenden gut sichern. Dann wieder Gehgelände, noch die letzte Kletterstelle und wir waren nach 3 Stunden und 15 Minuten auf dem Hauptgipfel.
Von hier genossen wir kurz die tolle Aussicht, runter zum Zervreila-Stausee und die umliegenden Berge. 
Bald wieder machten wir uns an den Abstieg, da von Westen Regenwolken drohten. An den Steilstellen nutzten wir das Seil, indem wir uns mit einem Prusik daran sicherten und so sicher abklettern konnten.
Nach einer kurzen Pause auf dem Sattel ging es in rund zwei Stunden zum See und mit einer grösseren Gegensteigung gewürzt, runter zur Postautohaltestelle. Kurz vor vier Uhr erreichten wir diese und somit sogar einen Postautokurs früher, als geplant.

Der Südanstieg ist wirklich eine tolle Route, nirgends schwierig, aber doch fraglich, ob das unter T5 eingeordnet werden kann. Ich meine nein, für mich ist das eine Hochtour WS. Die Begründung liefert der SAC in seiner Erklärung zur Wanderskala gleich selber:

Abgrenzung zu Hochtouren und Felsklettern
Ein wesentlicher Unterschied zwischen anspruchsvollen Alpinwanderungen, einfachen Hochtouren und leichten Felsklettereien liegt darin, dass auf einer T5/ T6-Route selten bis nie mit Seil gesichert werden kann

--> beim Zervreilahorn kann man bestens sichern und man sollte das auch. 

Aber alles in allem kann ich auch mit T5 leben ...


Tourengänger: El Chasqui, Parlando2


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